[Peter_S] Peter_S https://discourse.genealogy.net/u/peter_s
18. April
für die GEDCOM-L sehe ich keinen Handlungsbedarf. Für die Abbildung der
Firmung reichen die bestehenden GEDCOM-Strukturen aus.
GEDCOM erfüllt meines Erachtens alle Voraussetzungen für die saubere
Abbildung einer Firmung.
Stimmt. Das war sogar schon vor der GEDCOM-L so. Und die Programme haben
sich beim Austausch dennoch nicht verstanden.
Was nun die einzelnen Programme daraus machen und wie sie diese
Strukturen in der GUI abbilden, ist nicht Aufgabe der GEDCOM-L.
Vollkommen korrekt. Es ist nicht Aufgabe der GEDCOM-L zu sagen, ob die
Religion in ein Freitext-Feld eingetragen wird, oder ob das Programm
eine Auswahlliste anbietet. Es ist nicht Aufgabe der GEDCOM-L zu
bestimmen, ob ein Programm bei der Rollenauswahl gendert und „Pate“,
„Patin“, „Pate/Patin“ anbietet, oder eine generische Rolle „Pate“ und
dann erst bei der Anzeige im Personenblatt oder Bericht die Bezeichnung
„Pate“, „Patin“ aufgrund des Geschlechts der Person bestimmt. Es ist
nicht Aufgabe der GEDCOM-L zu bestimmen, ob das Programm ein Ereignis
„Konfirmation/Firmung“ anbietet, oder nur „Konfirmation“, oder eines für
„Konfirmation“ und eines für „Firmung“. Es ist nicht Aufgabe der
GEDCOM-L zu entscheiden, in welchen Sprachen ein Programm seine
Oberfläche anbietet, oder ob dann „Firmung“ mit „witness of
confirmation“, „confirmation witness“, „sponsor“ oder sonstwie übersetzt
wird (die hatte ich nur mitgegeben, weil ich dachte es könnte hilfreich
sein).
Also nehmen wir mal die Export-Datei (bleiben wir der Einfachheit halber
bei 5.5.1). Da steht
1 CONF
2 RELI ka
2 TYPE Firmung
2 _GODP Tante Agnes
2 _ASSO @I123@ (@I123@ ist dann Onkel Otto)
3 RELA Godparent
Da steht dann (in der Oberfläche) „Konfirmation“ (ohne Reli oder Typ
Firmung), oder „Konfirmation (ka)“, Typ Firmung fehlt. Oder es steht
„Konfirmation“, „Religion: ka“, „Typ: Firmung“.
CONF._GODP wird als ungültiges Kennzeichen entweder als fehlerhaft
gekennzeichnet oder gleich ganz beim Import verworfen.
OK, dann nehmen wir halt EVEN.
1 EVEN
2 RELI ka
2 TYPE Firmung
2 _GODP Tante Agnes
2 _ASSO @I123@ (@I123@ ist dann Onkel Otto)
3 RELA Godparent
Oh Wunder, da steht jetzt auf einmal „Firmung“, stellt man jetzt die
Oberfläche auf Englisch um, steht zwar immer noch die Firmung da, aber
das macht nichts. Die Religion wird als „Religion: ka“ angezeigt, oder
überhaupt nicht. Na gut, Firmung ist eh katholisch, was spielt es für
eine Rolle, ob’s römisch-katholisch, altkatholisch, oder oder war. _GODP
war für EVEN nicht vorgesehen, also fehlt es ganz, oder wird als _GODP
angezeigt, oder als Godparent. Asso taucht auf, aber da steht dann halt
auch Godparent. Na ja, ein Godparent = ein Taufpate <> ein Firmpate.
Also statt „_GODP“ ein „_FIRMPATE“ gemacht und aus „RELA Godparent“ ein
„RELA Firmpate“. Wenn man Glück hat wird jetzt zumindest _FIRMPATE
angezeigt. Wie du schon gesagt hast, das ist alles Sache des Programms,
nicht der GEDCOM-L.
Aber, uups, EVEN ist ja nicht gestattet/erwünscht, denn es gibt ja schon
CONF. Und _FIRMPATE auch nicht, denn man kann _GODP verwenden.
Allerdings frage ich mich, warum steht bei allen Programmen heute denn
(bei der Taufe) _GODP bzw. RELA Godparent im Export? Warum nicht _TPATE,
oder mal _TAUFPATE oder _TAUP oder Taufpate oder Taufpatin? Die Antwort
ist: weil die GEDCOM-L sich mal darauf geeinigt hat.
aus dem Addendum:
For programs with fixed data fields for such relations it is recommended
to use following text behind RELA:
Godparent
If the relation should not be referenced to an individual record, but by
a textual description of the person(s), it is recommended to use the tag
_GODP (for godparents)
The tag _GODP should be used in the individual record as subordinated
tag of CHR or BAPM, [. . .]
Danach wäre/ist _GODP bei CONF nicht erlaubt (verständlich, da es bei
der Konfirmation keine Paten gibt), und somit ist CONF eigentlich nicht
ausreichend, um eine Firmung sauber abbilden zu können. Aber halt, man
kann das ja auch alles in die Notizen schreiben. Wozu sich also die Mühe
machen, das in detailiertere Strukturen zu bringen.
Wie du schon gesagt hast, es ist alles vorhanden. Es liegt nur an den
Programmen, dass sie beim Import dann alle möglichen Varianten sauber
erkennen und in der Oberfläche für sich (und hoffentlich auch für die
Anwender) korrekt umsetzen.
Die Anwender entscheiden am Ende eh selbst, welche Umsetzung ihnen
besser gefällt, oder mit welchem Kompromiss sie am besten leben können.
So, und jetzt lasse ich mich überraschen, was aus der Diskussion hi und
da denn mal irgendwann hervorgeht.
Bis denne
Martina (Klein)