Ungewöhnliche Stammbäume visualisieren

Danke für diesen wichtigen Punkt und das plausible Beispiel, @Ralf.S !

Bei einer graduellen Wichtung würde ich das über die Reihenfolge der Familien lösen, zu der eine Person gehört. Kann man in allen Programmen die Reihenfolge der Familien frei wählen? Bleibt die Reihenfolge bei Import/Export immer erhalten? Diese Funktion ist dann wichtig, wenn in einem Diagramm grundsätzlich nur eine Familie dargestellt werden kann, etwa bei einem Fächerdiagramm.

Das würde ich immer über die Einstellung der Vertraulichkeit (GEDCOM Kennzeichen RESN) lösen. Je nach Berechtigung des auswertenden Nutzers bekommt man dann nur die Adoptionsfamilie zu sehen (Standard) oder alle Familien (Administrator). Ich weiß aber nicht welche Programme außer webtrees das unterstützen, denn dazu muss das Programm auch ein Rollenkonzept anbieten. Der GEDCOM-Standard gibt es her.

Moin,

ist das Chatgpt 3.5 oder 4?

Jörn (Knabbe)

Ich habe ChatGPT 4 verwendet. Die kostenlose Version 3.5 kann auch mit GEDCOM umgehen, kann aber wahrscheinlich kein Diagramm zeichnen. Eine Biografie oder Analyse der GEDCOM-Daten geht aber, wenn die Datei nicht zu groß ist (maximal 3 Generationen). Dazu gab es umfangreiche Diskussionen hier auf Discourse in der Kategorie KI. Da findest Du mehr. Das Umfeld ist aber so schnelllebig, dass ich nicht sagen kann, mit welchen anderen Zugangsarten oder KIs das im GenWiki gezeigte Beispiel auch nachvollziehbar ist.

Danke für die Information.

Jörn (Knabbe)

Erinnerungen zu bemühen und die Segnungen/Traumata des Mengenlehre-orientierten Einstiegs in das mathematische Denken heraufzubeschwören - nun ja, das ist vielleicht eine sinnvolle Lesart der Situation, zumal hier auch noch andere verbindende Elemente gegeben sind.
Es ist aber auch ein anderer seinerzeit oft bemühter Gedanke relevant: Die „normative Kraft des Faktischen“.
Fakt ist in diesem Fall, dass die Darstellung über eine Force-Simulation erzeugt wird. Im Grunde sagt das aus, dass man am Anfang einen wirren Haufen Knoten und Verbindungen dazwischen erzeugt, und damit sich daraus ein einigermaßen überschaubares Bild ergibt, darauf in einer Vielzahl von Iterationen einen ganzen Strauß von überwiegend abstoßenden Kräften verrechnet. Der zentrale Gedanke dabei ist, dass es am Ende möglichst keine Überlagerung von Knoten mehr gibt. Die Familenkreise sind Knoten, Konten sollen sich nicht überlagern … den zugrundeliegenden Algorithmus kann ich nicht so verbiegen, dass eine Schnittmengendarstellung wie angedacht machbar wäre.

Verstehe ich. Schade dass es die Mengenlehre nicht richten kann.

In Gramps gibt es ein Beziehungsdiagramm mit dem ich mal meinen Stammbaum visualisiert habe. Im Original pdf-Dokument kann ich auf 6400% vergrößern und kann so gerade noch alles lesen, aber es ist schon sehr unübersichtlich. Ziemlich weit unten, etwas rechts von der Mitte habe ich mich in roter Farbe markiert (man kann es kaum erkennen). Es ist schon interessant mal so von ganz oben auf den eigenen Stammbaum zu sehen. Direkt über mir geht es ganz schön weit zurück. Anscheinend habe ich dann irgendwann mal etliche Linien der entferntesten Verwandten nach unten verfolgt, das sind die Zweige die vom oberen Bildrand herunterhängen, aber keine Verbindung in die Gegenwart gefunden haben. Und ich erkenne, dass ich anscheinend drei, vier Nebenverwandtschaftszweige recht umfangreich erforscht habe; mein Baum geht recht in die Breite und ist eher eine Heckenlandschaft als ein Baum.

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Guten Morgen Hermann,

diese Ansicht gefällt mir sehr gut und zeigt exemplarisch den Nutzen von ungewöhnlichen Ansichten. Freilich, um seiner Verwandtschaft bei einem Treffen die eigene Familie resp. die Daten die man von ihnen hat zu zeigen sind solche Ansichten komplett unbrauchbar.
Aber für eng definierte Fragestellungen um sich seinen Datenwust nach bestimmten Kriterien anzusehen sind sie wichtig. Je mehr Daten man hat desto eher werden diese „Spezialansichten“ interessant.

Grüße
Andreas

Hallo Hermann,
vielen Dank für das umfangreiche Werk.
Gratuliere.
Was ich aber erkennen kann, es handelt sich um eine Verwandtschafts-Darstellung.
… ein Stammbaum würde von einer Person ausgehend die Nachfahren darstellen.

Was ich sehr spannend finde: wie viele Personen werden auf dem Bild dargestellt?
Kann man überhaupt noch Daten und Namen erkennen?
Welches Papierformat hätte der Ausdruck?

Meine Erfahrungen, welche ich mit meinem Programm GenprofiStammbaum gesammelt habe: für mich mache ich nur einstellige Generationenanzahl. Diese Plots haben für mich noch einigermaßen Qualität der Inhalte.

Der Inhalt pro Person welche ich dazu erforderlich finde sind bei mir 10 Datenfelder (Personen-ID, Vorname, Nachname, Beruf, U-ID, Referenz-Code, Quelle, Alter, Geburtsdatum mit Ort und Todesdatum mit Ort). Im absoluten Notfall reduziere ich auf 6 Felder!

Nochmals vielen herzlichen Dank und schöne Grüße Heinz

Moin,

das halte ich persönlich aber für falsch. Hier geht es ja nicht darum, eine Verwandschaftsbeziehung verschiedener Personen aufzuzeigen. Wenn es um solche Dinge wie in der Auflistung unten geht - wäre man dann nicht besser bedient mit einer Liste auf alle Personen, die dieser Gruppe zugehören? Muß ich dafür ein Diagramm mit Linien und Boxen haben?

Jan Escholt

Sehe ich auch so. Am obigen Beispiel sieht man sofort, dass ich mehr Familien-Forschung als Ahnen-Forschung betreibe. Und die Unsinnigkeit des Wortes Stammbaum für meine Datenstruktur ist auch offensichtlich. Es wäre mal interessant zu sehen wie das aussieht, wenn jemand im wesentlichen nur Blutsverwandte, also ohne angeheiratete Zweige erforscht hat. Es wird wegen Ahnenimplex auch kein Baum sein, aber es müsste ganz anders aussehen als bei mir.

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Da sprichst du mir aus der Seele, seit über 20 Jahren erforsche ich den Namen Sichelstiel. Egal, ob verwandt oder nicht, dazu kommt dann noch die Hofgeschichte.Die klassische Ahnenforschung fristet bei mir ein Nischendasein.
Bis zu den Großeltern meiner Großeltern habe ich das aber auch durchexerziert. Alles darüber wird mir zu abstrakt und verliert den Bezug für mich. Aber das ist ein ganz anderes Thema und muss hier nicht diskutiert werden.

Grüße
Andreas

Hallo Heinz,

Von den 12.412 Personen in meiner Datenbank sind 2.751 blutsverwandte Personen und 8.100 angeheiratete Personen sowie 25 per Trauzeuge/Patenschaft verbundene Personen (letztere werden oben nicht dargestellt). Ebenfalls nicht dargestellt werden 365 weitere Inseln in meiner Datenbank mit insgesamt 1.536 Personen ohne jede Verbindung zu mir (z.B. alle weltweit bekannten Namensvettern „Hartenthaler“). Alle diese Zahlen stammen aus TCGR. Dargestellt werden im Diagramm oben also 10.851 Personen.

Ja. Das Originaldiagramm wird von Gramps mit Graphviz als Vektordatei in pdf erzeugt und ist somit beliebig skalierbar. Allerdings vergrößert Adobe Acrobat max. bis 6400%, so dass ich als Basisformat eine A0-Seite gewählt habe. Dann kann man in dieser Stufe gerade noch alles lesen (Name, Geburts-, Todes, Heiratsdatum, Verwandtschaftsbeziehung zu mir).

Ich bezweifle, dass man auf einem A0-Papierbogen noch etwas lesen könnte. Ich habe mal vor Jahren mit Stammbaumdrucker etwa 1.800 Personen auf einer Papierrolle mit 0,9 m mal 22 m augeplottet und dann auf ein altes Zeichenbrett montiert. Also würde ich für die obige Darstellung mit fünf mal so vielen Personen von etwa 100 m² Papier ausgehen. Das würde teuer.

Da sind die Anforderungen sicherlich für jeden anders. Bei der Papierrolle hatte ich mich auf 8 Generationen beschränkt, da es nur Plotter mit Rollen mit 90 cm oder 100 cm gibt (soweit ich weiß). Meine Felder waren auch eingeschränkt, aber ein Foto fand ich sehr wichtig.
Screenshot (126)

Schöne Grüße
Hermann

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Hallo Hermann,
was für eine Überraschung: bei mir steht auch ein Reißbrett in meinem Büro.
… auch mit einem Ahnenkreis (vor vielen Jahren mit PAF Compagnion erstellt).
Da haben wir sehr wahrscheinlich einen ähnlichen beruflichen Hintergrund. Ca. 25 Jahre Konstruktion und Entwicklung.
Gratuliere nochmals. Das zeigt, dass Du auch schon länger exzessiv forscht.
Forsche auch seit fast 25 Jahren. Man könnte auch Sucht dazu sagen. :wink::+1:
Die Grafiken von Dir, sehen aus, wie aus dem Stammbaumdrucker.

Habe das Glück, dass es bei mir sehr viele gute Kirchenbücher und OFB’s/OSB’s gibt, sodass die Arbeit nie ausgeht.
Meine direkte Ahnenforschung ist eigentlich abgeschlossen.
Forsche in der Hauptsache 2 Nachfahrenlinien von 2 meiner Stammväter und dann noch in ca. 30 Orten in meiner Umgebung.
Ein Forscherkollege hat mich vor 3 Jahren noch mit Find a Grave infiziert. Was die Nachfahrenforschung natürlich weiter belebt und hochspannend macht.
Wir beide verwalten zusammen ca. 25.000 verstorbene Personen mit ihren Grabstellen und aktualisieren diese ständig.
Verstehst Du blutsverwandt als Personeninsel oder als Nachfahrenlinie?
Mein Ahnenimplex ist sehr hoch mit über 60% Anteil.
Die Verwaltung der Daten wird immer komplexer. Mein Excelimport aus Gedcom kommt an die Grenzen des Computers. Muss die Priorität von Excel erhöhen und Programme schließen.
Viele Grüße und weiterhin viel Freude und Spaß mit unserem schönen Hobby
Heinz

Als Personeninsel.

Ich als Proband habe noch gar keinen Implex gefunden. Da bin ich noch nicht weit genug gekommen. Aber bei einem Cousin von mir habe ich einen Implex gefunden. Und in der angeheirateten Verwandtschaft sehr oft.

Dir, Heinz, auch viel weitere Freude!

Hallo Hermann,

da ich auch Geburtstage, Todesanzeigen usw. erfasse, habe ich aktuell 2050 Personen-Inseln.
Wobei die Inseln außerhalb der Hauptinsel 10.028 Personen enthalten. Also im Schnitt ca. 4,9 Personen pro Insel. Da liegen wir im ähnlichen Bereich.
Finde immer mal wieder Anschlüsse an die Hauptinsel, was natürlich ei toller Moment ist. :grinning:

36 Zoll Drucker sind ein Standard, wobei es auch größere gibt (z.B. 60 Zoll usw…)

Der hohe Ahnenimplex kommt bei mir durch das relativ enge Gebiet auf das sich meine Vorfahren verteilen.
Dies setzt sich auch beim Implex der Nachfahren genauso fort (habe meine beiden Nachfahrenlinien in der UID gekennzeichnet (mit Generationsangabe: Beispiele: MK-06, MD-08, MK-06_MD-08).
Erläuterung: das 3. Beispiel (MK-06_MD-08) ist von beiden Stammvätern Nachkomme, von MK in 6. Generation und von MD in 8. Generation. Da gibt es sehr oft einen Implex und die Generation passen dann nicht mehr zu 100%. Da stehe ich drüber.
Beim Ahnenimplex hat GedTool Sternchen zur Kekule-Nummer ausgegeben. Das habe ich aber händisch nicht mehr fortgesetzt.

Viele Grüße Heinz

Ein Beitrag wurde in ein neues Thema verschoben: Kettenheiraten - war Ungewöhnliche Stammbäume visualisieren

Günter Junkers hat mich eben noch auf eine weitere ungewöhnliche Art Familienzusammenhänge zu visualisieren aufmerksam gemacht: die Tafeln von Frank Heidermanns zeigen wie berühmte Personen weitläufig miteinander verwandt sind. Ich finde diese Grafiken sind einzigartig und sehr interessant.

PS: im von Bernhard abgetrennten Zweig zu den Kettenheiraten/Partnerketten habe ich gestern eine Kette von 40 Ehen visualisiert, die in einem Artikel aus 1958 publiziert worden sind. Vielleicht interessieren es ja jemanden von Euch.

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Sehr spannend!
Wie lautet die Definition der Ansicht?
Mit welchem Genealogieprogramm?

… der Implex rechts außen ist mir zuerst aufgefallen.

:grinning::+1:

Viele Grüße Heinz

Wenn ich mich richtig erinnere, dann stammen diese Tafeln nicht aus einem Genealogieprogramm, sondern werden von Frank Heidermanns manuell unter Nutzung von Libre Office erzeugt. Sie enthalten aber Verweise auf Personen aus einem genealogischen Datenbestand.