Meine Mutter war eine Robiller in Elbing

Als ich wegen Vorfahren fragte wusste sie nicht viel nur das andere Robillers aus Danzig und Königsberg mal angeklopft hatten um ihren Vater zu befragen. Der Name stammt bestimmt aus dem französischen Robillard und wurde irgendwann verdeutscht. Das sagten alle aber keiner hatte eine Beweis dazu.

Jedenfalls suche mehr um einen Franz Emil Karl Robiller ausfindig zu machen. Sein noch lebender Sohn weiß auch nichts weil sein Vater schon in 1945 gefallen ist. Franz soll in Bornsted bei Potsdam am 17 Januar 1904 geboren sein. So wie ich denke war das ein Gut oder Schloss der preussischen Könige. Ich kein direkter Nachkomme von ihm. Kann ich aber dort eine Geburtsurkunde erhalten? Ich möchte gere wissen was die Familie dort machte. Ich denke mir das sie etwas mit Pferden zu tun hatten. Vater war Friedrich Wilhelm Robiller, Mutter eine Hardekopf. Friedrich kam aber aus Zinten wo die ganze Robillerbande herkam. Er heiratete in der Mitiärgemeinde Mühlheim in 1900.

Sohn Franz war in seiner Jugend Trakehner Züchter in Oliva bei Danzig. In 1930 war er schon Bankdirektor in Danzig. Er war einige Male geschieden. Im März 1945 wurde er als vermisst in Budapest gemeldet. Wie kann ich mehr über sein Militärleben erfahren. Ich bin 86 und habe keine Zeit jahrelang auf Antwort von den Behörden zu warten. geht da etwas on-line zu machen?

Hallo Fred,
Ich habe erst mal eine Heiratsurkunde vom Standesamt Zoppot, Kr. Neustadt Nr. 52/1932 gefunden.
Am 7. Mai 1932 hat er Elfrieda Marie SCHULZ * 07.12.1909 in Zappot geheiratet, aber die Ehe wurde am 10. März 1942 geschieden

Seine Eltern sind der verstorbene Oberpostsekretär Friedrich ROBILLER und Marie geb. HARTKOPF, die zu der Zeit in Potsdam wohnte.

Der eine Trauzeuge Syndikus Friedrich ROBILLER, 31 Jahre alt in Königsberg war bestimmt sein Bruder.

Viele Grüße,
Kordula Spaude


Ja danke, das hatte ich aber schon von ancestry.

Hallo Fred,
Bei Archion gibt es die Kirchenbücher von Potsdam. Da müsstest du etwas über Bornstedt finden. Sonst kann dir bestimmt das Standesamt bzw. Das Archiv helfen.
Standesamt@rathaus.potsdam.de
Oder potsdam.de/der/das-stadtarchiv-der-landeshauptstadt-potsdam
Viele Grüße
Beate

Na dann werde ich mal in den Kirchenbücher stöbern aber was mich am meisten interessiert ist mehr militärisch veranlagt. Franz Robiller war noch in 1942 im Einwohnerbuch Danzig als Bankprokurist aufgeführt. Geboren war er in 1904. Dann wird er als vermisst im März 1945 in Budapest gemeldet. Wie kam er dorthin und was war da los? Partisanen?

Über das Bundesarchiv kannst du Unterlagen zu Militärpersonen abfragen.

Wer weiß etwas um den Gegenstand der Scheidung zu klären? Was war das für ein Gesetz?

Zu Nr. 52
Die Ehe ist durch das seit am 10. März 1942 nachträgige Urteil des Landgerichts Danzig -45 R 34/42 geschieden worden.
Zoppot. den 6 Mai 1942
Der Standesbeamte gez. Schröter
Die Übereinstimmung mit dem Hauptregister beglaubigt.
Zoppot, den 6 Mai 1942
Der Standesbeamte (L.L) gez. Schröter

Beglaubigt
Zoppot, den 13 August 1942
Sylvester, Justizangestellte

Gründe für Scheidung waren Erbkrankheit, jüdische Vorfahren, einlassen mit Kriegsgefangene, vorspiegelung falscher Tatsachen. Laut Ehestandsregeln.
Peter

Es scheint eine normale Scheidung gewesen zu sein. Was mich aber ins Fragen brachte war der Zustand das zwei kleine Jungs dann ohne Vater waren. So etwas geht mir nicht in den Kopf.

Ja, kann ich verstehen, aber es war keine normale Zeit. Ich habe im Rahmen meines Vortrages zur Entstehung der Familiennamen auch dieses Thema behandelt. Mir liegt ein Familienstammbuch aus der Zeit vor, dort werden die Scheidungsregeln genau beschrieben. Hinzu kommt dass die Nazis Scheidungen nicht gut hießen, sonst hätten sie nicht diesen Kodex erlassen. Wenn Du einen scann möchtest schicke ich ihn Dir direkt zu, incl. der Nürnberger Gesetze. Übrigens eine Mitforscherin der Niederelbe befasst sich zur zeit mit einer Scheidung weil Ehefrau Erbkrank. Auch hier kleine Kinder der dann zur Adoption frei gegeben wurde.

Hallo Fred,
bei Archion habe ich unter Falkensee → Potsdam-Bornstedt Bestattungen 1826-1978 gefunden:

Friedrich Robiller, geb. 19.10.1900, Tod 26.4.1945. Mutter Marie Robiller

Vielleicht passt es ja.

Viele Grüße
Heike

Heike, ich danke Dir. Wie Du das gefunden hast ist mir eine Rätsel. Kannst Du dabei auch den Ort ausmachen wo er gefallen ist? Dieser Friedrich wohnte normal in Königsberg. Er war Rechtsanwalt und ich denke er gehörte auch zur SS. Und die Adresse der Mutter?

Die Seite unter den Begräbnissen wo er erscheint ist ja ein Bild des Schrecken. So viele Vergiftungen und Selbstmorde. Unheimlich ist das. Seine Mutter wohnte aber in Potsdam was ja auch total zerstört wurde. Die Mutter war Maria Mathilde Hardekopf *1877. Sie heiratete in der Militärgemeinde Mülheim/Ruhr in 1900. Der Vater starb schon in 1918 in Potsdam.

Hallo Fred,

ich lese zum Tod von Friedrich Robiller: gefallen bei den Kämpfen am Ruinenberg (?)
Weiter rechts steht noch : überführt von Ruinerberg (?) Wahlstelle Robiller.

Sehr tragisch, dass er so kurz vor Ende des Krieges, noch dazu in seiner Heimat gestorben ist.

Ruinenberg wird wohl dieser sein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ruinenberg

Friedrich war laut Heiratseintrag wissenschaftlicher Hilfsarbeiter und ein Doktor der Politikwissenschaften. Vielleicht kannst du über die Universität Königsberg etwas mehr herausfinden? Er wird dort angestellt gewesen sein.

Hast du zur Mutter die Daten?

Viele Grüße
Heike

Ja so viele Menschen verloren ihr Leben als schon alles hoffnungslos war. Bei der heirat war er noch jung und fing mit der Arbeit an. Später wurde er hohes Tier in Königsberg. Ich habe ihn dort in den Adressbücher gefunden. Wie oder warum er wieder nach Potsdam kam weiß ich nicht. Wahrscheinlich weil die Mutter dort wohnte. Ich hätte nur gerne gewusst ob er Kinder in Königsberg hatte.

Friedrich Robiller war mein Großvater mütterlicherseits. Er war Syndikus der Handwerkskammer in Königsberg, verheiratet, 3 Töchter. 1945 kam er als Volkssturmmann bei Potsdam ums Leben, nachdem er wegen eines Magenleidens zuvor nur den Polenfeldzug mitgemacht hatte. Im Gegensatz zu seinem Bruder Franz war er kein Nationalsozialist. Franz war bei der SS-Reiterei und gilt bei Kriegsende in Ungarn als verschollen
Die Robillers waren französische Hugenotten, die in Preußen Asyl fanden. In meiner Familie kursiert das Gerücht, es seien ursprünglich Grafen gewesen. Weiß jemand etwas darüber?

Moin,

Ich weiß es nicht, aber bin an die gleiche Geschichte in unsere Familie erinnert. Bäckermrister Ide aus penkun. Die Ide s sollen Hugenotten sein und vom grafen l‘ide abstammen …,
Kann man nicht bei der Hugenottengesellschaft nachforschen um wenigstens das nachzuweisen?

Viele Grüße Christian

Nanu, wer bist du denn? Schreib mir doch mal privat an fredrump@gmail.com.

Hallo Wolfgang,

ich schicke dir hiermit meine Mail mit den Informationen, die du wolltest, nochmals - irgendwie hat das über genealogy nicht geklappt. Ich kenne mich mit dem Forum auch nicht aus, bin ja neu hier.

Was du wissen möchtest von mir: Mein Großvater Friedrich hatte wie gesagt 3 Töchter, Ingeborg (1928- ), Brigitte (1932-2023) und meine Mutter Sabine (1934 - ). Verheiratet war er mit meiner Großmutter Käthe, geb. Schweiger.
Die Familie ist zu Kriegsende von Königsberg nach Potsdam geflüchtet, zunächst nur Mutter Käthe mit den 3 Töchtern, der Vater Friedrich kam später nach, meldete sich zum Volkssturm und kam ums Leben, wie wir ja wissen. Später zog Käthe als Witwe nach Berlin, die 3 Töchter gingen auch in den Westen, heirateten und bekamen 6 Kinder insgesamt, der jüngste davon bin ich.
Ingeborg (96 Jahre alt mittlerweile) heiratete einen bekannten Pianisten und blieb in Berlin, Brigitte war Violinistin beim Hessischen Rundfunkorchester und meine Mutter arbeitete zunächst als Maskenbildnerin am Theater und lernte dort einen Schauspieler kennen, meinen Vater.

In Bornstedt auf dem Friedhof liegen viele aus der Familie begraben, auch mein Urgroßvater und meine Urgroßmutter, die „Opapa und Tante Olchen“ genannt wurden, ich bin dort mal mit meiner Tante gewesen.

Mein Großvater Friedrich war wie gesagt Syndikus der Handwerkskammer in Königsberg und Freimaurer, ist aber seltsamerweise in Köln geboren und niemand weiß warum. Sein Bruder Franz muss ein überzeugter Nazi gewesen sein mit einer höheren Position bei der SS. Der Gauleiter Koch von Ostpreußen war regelmäßiger Gast bei ihm, erzählt meine Mutter. Franz` Kinder sind in die Staaten ausgewandert und sollen dort eine Fast-Food-Kette gegründet haben, aber genaueres ist mir nicht bekannt.

Anbei schicke ich dir einen kleinen Stammbaum, der dir vielleicht zur Orientierung nützlich ist. Hast du etwas Ähnliches für deinen Familienzweig?

Mich interessiert bei alledem die frühe Familiengeschichte – wer war der erste Robiller (Robilliard), der nach Preußen kam? Und dann natürlich die hugenottische Grafengeschichte, schade, dass du da auch keine gesicherten Kenntnisse hast. Im Netz gibt es einen Robilliard III aus der Normandie, aber ob der zur Familie gehört, weiß ich natürlich nicht.

Ich hoffe, ich habe dir ein wenig weiterhelfen können – und vielleicht hast du ja auch noch weitere Informationen für mich.

Hier in discourse perönliche Unterhaltung zu haben ist eine Qual. Warum schreibst Du nicht direkt an meine email Adresse die ich schon x-mal geschickt habe - fredrump@gmail.com

Du bist doch Lehrer und solltest einen computer und eine email Adresse besitzen.

Du sagst das Du eine kleine Tafel geschickt hast, aber nichts kam an. Ich habe die Tafel schon selber und richtig nach einer lebenlangen Arbeit in Familienforschung. Alles was ich habe steht auf ancestry.com - bis zurück zu Martin Robiller geboren um 1740 in Zinten. Danach verliert sich die Sache. Eins ist klar. Die Robiller Klicke wohnte im Kreis Heiligenbeil und Zinten bis zum Ende des 2. Weltkrieg. Du fragtest irgendwo warum Köln? Er war dort Trompeter im Militär. Genau was und wie habe ich alles in meinem Stammbaum.

Das mit dem überzeugten Nazi und dem Gauleiter ist fraglich und unbeweisbar. Er war Bankprokurist und Mitglied in einem Reiterclub der wohl parteilich in die NS gehen musste um überhaupt bestehen zu können. Ich stelle mir das mehr zeremonial für Paraden usw an. Natürlich kann er auch überzeugt gewsen sein aber mit dem Gauleiter Umgang zu haben ist wieder was anderes. Wie kann Deine Mutter das überhaupt wissen. Sie war ein Kind in Königsberg.

Die Söhne die in 1956 ausgewandert sind hatten nie etwas mit fast food zu tun. Ich kenne ihr Leben und habe sie besucht.

Was ich jetzt neu von Dir habe sind die Geburtsjahre Deiner Mutter und Tanten aber nicht die eigentlichen Daten, also Tag und Monat. Das sechs Kinder von ihnen stammen ist auch interessant aber wer, wann und wo? Auch den Todestag der Brigitte, nicht nur 2023. Hier ist was ich ziemlich leer habe. Wer heiratete wen und wann?

Wie ich schon sagte, der Friedrich Wilhelm Robiller wurde vom Militär nach Köln versetzt und heiratete dort in 1900 die Hardekopf. Später wurde er Postsekritär in Potsdam. Starb aber schon in 1918.