Erfassung von Ortsquellen

Vermutlich dürfte dieses Thema vor allem für @Julian_Freytag interessant sein, es dürfen sich aber gerne auch andere einbringen.

Wir sollten nochmal über den Ablauf bei der Erfassung von Ortsquellen sprechen. Die DES-GOV-Eingabe wurde dafür gebaut, aus stark strukturierten gedruckten Quellen Informationen für das GOV zu gewinnen. Der Unterschied zur normalen DES-Erfassung ist, dass automatisch eine Verknüpfung zum GOV hergestellt wird, so dass vorhandene Informationen aus dem GOV verwendet werden können:

  1. für die Anzeige auf der Karte, damit man sich orientieren kann, dass man den richtigen Ort ausgewählt hat
  2. zum Befüllen des Eingabefensters mit bereits vorliegenden Informationen

Dabei geht man idealerweise hierarchisch von oben vor (Kreis → Amt → Gemeinde). Dadurch schränkt sich der Suchraum immer weiter ein, so dass man am Ende bei dem richtigen Eintrag landet.

Gut geeignet ist die Eingabe zum Herstellen von Verbindungen und zum Eintragen weniger Zahlen (z.B. eine Einwohnerzahl).

Für die Erfassung großen Zahlenmengen ist die Eingabe weniger gut geeignet. Hier ist ein Beispiel aus dem Gemeindelexikon Pommern 1885:

Diese Zahlen lassen sich viel schneller in einer Tabelle eintippen. Wenn man sich Bild und Tabelle nebeneinander auf den Bildschirm legt und spaltenweise vorgeht, ist man in wenigen Minuten mit allen Zahlen fertig. Über die Anzahl der Zeilen in jeder Tabelle und dem Korrekturlesen einer Zeile bekommt man auch eine Qualitätskontrolle hin.

Außerdem muss man sich über das Anlegen fehlender Einträge im GOV Gedanken machen. Mir scheint es sinnvoll zu sein, Erfassung im DES und Anlage im GOV zu trennen. Man benötigt also mindestens zwei Personen, eine mit GOV-Erfahrung. Stößt man bei der DES-Erfassung auf einen fehlenden Eintrag, gibt man die Daten so weit wie möglich ein und markiert den Eintrag dann als fehlerhaft. Die Person mit GOV-Kenntnis muss regelmäßig prüfen, ob Einträge markiert wurden, um dann die Änderungen im GOV vorzunehmen und die neue Kennung im DES ergänzen.

Beim Fehlen von übergeordneten GOV-Einträgen (Kirchspiele, Ämter) sollte man diesen Ablauf vielleicht noch anpassen, da sonst sehr viel Nacharbeit der GOV-Person notwendig ist. Wenn man bei der DES-Erfassung auf so einen Fall stößt, sollte man der GOV-Person direkt Bescheid geben und die Erfassung zunächst an anderer Stelle fortsetzen. Wenn der fehlende übergeordnete Eintrag angelegt wurde, kann man mit der Erfassung weitermachen.

Danke für die Erläuterung! Ja, das ist in der Tat ein wichtiges Thema.

Die Verknüpfung mit dem GOV ist ein großer Vorteil. Die Karte wird ja allerdings nur in den Fällen benötigt, wo bei der Verknüpfung im Feld der Gemeinde etwa oder des Kirchspiels mehrere Varianten mit dem gleichen Namen vorgeschlagen werden, von denen dann eine ausgesucht werden muss (über die Lage, also Koordinate, etwa). Da hilft die Karte dann.
Allerdings sind das ja auch nicht sooo viele Fälle. Ich habe meinen Hilfskräften jetzt erklärt, dass sie in solchen Fällen einfach parallel kurz im GOV recherchieren sollen und sich dort die Lage auf der Karte anschauen oder falls die Koordinaten fehlerhaft sind (was ja auch öfter passiert) über die Zugehörigkeit zur Verwaltungsstruktur entscheiden sollen.

Das wäre durchaus möglich, aber dann haben wir zwei Arbeitsprozesse. Wie sollen dann später die Daten alle zusammen gespeichert werden? Der Vorteil im DES wäre ja, dass direkt alles zusammen ist. So hätten wir dann jede Menge extra Tabellen (eine pro Landkreis? Da ja die Nummerierung immer pro Landkreis durchläuft).

Genau so ist es bei uns im Erfassungsprojekt vorgesehen und ich übernehme diese Funktion als Admin. Ich überprüfe die fehlenden Gemeinden (fehlerhafte, rote Einträge), trage sie im GOV ein und ergänze danach diese Einträge nochmal im DES, damit sie grün werden.

Genauso läuft es auch bei den übergeordneten Einträgen. Hier hatten wir die Idee, dass ich vorarbeite und immer jeweils einige Landkreise vor der Erfassung durch die Hilfskräfte durchschaue und schaue, welche Ämter, Standesamtsbezirke und Kirchspiele da im GOV komplett fehlen und die dann vorab schonmal anlege. Danach kann die Hilfskraft schneller arbeiten, weil im Idealfall alle übergeordnete Einträge erkannt werden und dann „nur“ noch fehlende Gemeinden übrig bleiben.

Der Geschwindigkeitsvorteil dürfte das locker ausgleichen. Ich habe gerade Seite 5 komplett getippt, das hat keine 7 Minuten gedauert. pommern1885.ods (16,7 KB)

Gerade da du eine feste Gruppe von Mitarbeitenden hast, lassen sich die Seiten gut aufteilen. Am Ende lässt sich das gut mit dem Export der Daten aus dem DES kombinieren.

Das müssten wir nochmal besprechen und überlegen.
Es muss eben koordiniert werden, damit die ganzen Daten da nicht durcheinander kommen.

Zudem könnte es mit der reinen Erfassung von Zahlen mit der Zeit sehr monoton und fehleranfällig werden.
Prinzipiell geht die Geschwindigkeit ja auch im DES, vor allem weil ja selten alle Zahlenfelder ausgefüllt sind. Wir müssten es nur technisch hinbekommen, dass die Maske erweitert werden kann.