Hallo, ich trau mich den von mir übersetzten Text gar nicht zitieren. Ich wundere ich mich entwerder über die Deutlichkeit des Pfarrers oder meine schlechten Sütterlinkenntnisse.
http://www.archion.de/p/b7aba46c2c/
Den Namen der Braut Barbara konnte ich im KB Eltersdorf von keinem anderen Familiennamen ableiten. Ich lese L oder B, aber das näheste im KB wäre Lichtscheidel oder Lämmermann und das passt wohl nicht.
Gruß
Konrad
Hallo, Herr Kress,
ich würde den Text so lesen:
am 31. huic wurde ein unzüchtiges Hurenpaar zu Bayersdorf copuliert worden, näml. Johann Höfler, des Johann Georg Höfler, Bauersmann allhier, ehel. erzeugter, aber ungehorsamer Sohn, und Barbara Billensteinin, des Conrad Billensteins, Meister Beckers alhier, ehelich erzeugte, aber auch mißratene böse Tochter.
Mit freundlichen Grüßen
Irene Mattern
imattern.vcf (108 Bytes)
Hallo Konrad,
Nicht-Abonnenten von Archion können hier leider nicht helfen, denn es erscheint beim Aufrufen des Links lediglich die Startseite. Sorry, ich hätte es gerne versucht.
Beste Grüße
Marga (Grube)
Passiert sowas öfters? (Die Frage gilt dem Kirchbucheintrag, nicht der Unzucht …)
Ja, zu bestimmten Zeiten, in bestimmten Gegenden sogar sehr häufig. Willkommen im Club!
Eine alte, ehrwürdige Genealogin erzählte mir vor vielen Jahren, dass ihr schon Leute begegnet waren, die die Familienforschung empört wieder aufgaben, als das erste „Hurenpaar“ in ihrer Ahnentafel aufgetauchte. Manchmal möchte man sich in eine Zeitmaschine setzen, um bestimmten Pastoren des 17./18. Jahrhunderts ein paar Ohrfeigen verpassen zu können.
Hallo in die Forscherrunde,
nur mal so nebenbei, unverheiratete Paare in Bayern und dem Sudetenland
mit unehelichen Kindern, findet man häufig dann auch unter den Auswanderern.
Ganz einfach weil Ehe abgelehnt oder nicht möglich war.
Mehrere Fälle unter eigenen Verwandten nachweisbar.
Z.T. 15 % der Bevölkerung eines Ortes in Bayern dann ausgewandert!
FOKO-Liste meiner Ahnen [Stand: 02.05.2023] unter
195 (Ahnen-)Familiennamen in 158 Orten
Viele Grüße
Bernhard (Rödel)
Wobei „Huren“ in solchen Einträgen ja meistens nicht Prostituierte im eigentlichen Sinne bedeutet. Sittenstrenge Herrn Pastoren bezeichneten damit gern Frauen, die den damaligen Normen der Sexualmoral (jungfräulich bis zur Ehe und treu in der Ehe) nicht entsprachen. Das kommt gar nicht so selten vor. Ich erinnere mich an einen Eintrag in einem Konfirmandenregister mit der Anmerkung: „War als Sonntagsschülerin schwanger, und seither eine große Hure, 1847 mit 4 außerehelichen Kindern."
Vielen Dank für die Hilfe, ich muss gestehen, dass Billenstein zwar naheliegend ist ich aber immer an dem ersten „l“ gescheitert bin, da ich meinte es wäre doch ein „c“. Ich über weiterhin
Interessant ist natürlich immer der Kontext in dem etwas geschrieben steht. Aus meiner heutigen Sicht geht so ein Eintrag natürlich gar nicht. Aber auch ich muss aufpassen, was ich heute schreibe. Denn wenn es Jemand in 250 Jahren liest, wird der Kontext ganz sicher wieder ein anderer sein und der wird sich dann fragen, was war das denn für ein Typ.
Viele Grüße
Konrad
Hallo Konrad,
falls Du in Richtung BILLENSTEIN weiterforschen willst - die Eheschließung des Johann Conrad war 1732: http://www.archion.de/p/522761010a/
Er war Sohn des Leonhard, Müller in Unternbibert (ich hatte von seinen Kindern nur die Catharina */+1693)
Vgl. https://gedbas.genealogy.net/person/show/1168692347
Viele Grüße
Thomas
Sehr geehrte Frau Grube,
Mir geht es genau so. Ich empfinde das unschön, fast schon eine Diskriminierung. Leider ist diese Unsitte offenbar nicht auszurotten. Statt screen-shots der Seite hier einzustellen.
Na ja, dann halt nicht.
Ach übrigens: auch nicht auszurotten ist der Glaube, dass die AGBs von Archion, Anchestry oder My Heritage es verbieten würden, solche Screen-shots hier einzustellen. Das ist absoluter Quatsch und hier
Klar widerlegt.
Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen Abend
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Peren
Sehr geehrte Frau Mattern,
Mit ganz winzigen Abweichungen (erstes Wort lese ich als „den“) lese ich den Text genau so wie Sie.
Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen Abend
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Peren
Sehr geehrte Frau Hecker,
Auch hier meinen allerherzlichsten Dank.
Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen Abend
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Peren
Immerhin hat er sie getraut.
Wieviele Ehen nicht geschlossen wurden, weil dem Pfarrer das Gebaren der Betreffenden zu unchristlich war, werden wir wohl nie erfahren …
Früher wurden diese Personen einfach so bezeichnet. Heutige Ausdrucksweisen sind auch nicht besser. Carola