Ich möchte für ein neues DES-Projekt werben: Die Erfassung von Dissertationen und Habilitationsschriften an deutschen Hochschulen von 1885/86 bis 1989: Wer wurde wo und wann zu welchem Thema promoviert bzw. habiliert?
Mein Name ist Michael Rose und ich bin Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb in München. Vor einigen Jahren war ich auch Admin bei den Deutschen Verlustlisten.
Das Jahres-Verzeichniss der an den Deutschen Universitäten erschienen Schriften ist für Historiker, Bildungsforscher und Wissenschaftsökonomen (wie mir) von unschätzbarem Wert: Sie weisen die komplette Population von neuen in Deutschland ausgebildeten Wissenschaftlern aus, und bieten für zahlreiche Jahrgänge weitere biographische und bibliographische Angaben zu den Promovenden. Darunter fallen Geburtstag und - ort, Schulbildung, Herkunft, Beruf und Studium.
Inbesondere diese ergänzenden Angaben sind auch für Familienforscher interessant. Aber nicht nur das, alleine die Information, wer wann wo promoviert wurde dürfte für Familienforscher interessant sein: Vielleicht findet so mancher hier einen seiner/ihrer Vorfahren?
Ich lade euch ein, bei diesem Projekt mit doppeltem Nutzen, für die Familienforschung und die Wissenschaft, mitzuwirken!
Soeben hat der Pilot mit dem Jahrgang 1917 gestartet. Wir werden so Erfahrung sammeln und sukzessive weitere Jahrgänge freischalten. Insgesamt schätzen wir auf 500 Tausend Einträge zwischen 1885 und 1989.
Dieses Projekt ist etwas anders als bisherige DES-Projekt: Wir haben so gut es geht mit Texterkennung gearbeitet und die Listen ausgewertet. D.h., ein Großteil der Arbeit ist Korrekturlesen; nur wenige Angaben müssen abgetippt werden, und auch nicht bei allen Einträgen.
Hintergrundinformationen und natürlich die Editionsrichtlinien finden sich unter Hochschulschriften – GenWiki die Erfassung beginnt unter Login
Bitte diese Einladung gerne an interessierte Gruppen weiter leiten.
Ich freue mich auf eure Mitarbeit und beantworte gerne weitere Fragen!
Ziel ist, aufzuzeigen, auf was geachtet werden muss und wie man möglichst effizient mit dem DES in diesem Projekt umgeht. Das Besondere ist ja, dass hauptsächlich Korrektur gelesen werden muss, und nur etwa 20% der Einträge abgetippt werden müssen.
Da außerdem ein Viertel des Jahrgangs schon erschlossen ist, wollen wir die ER und den Projektaufbau gemeinsam eruieren. Mich persönlich interessiert auch die Motivation der Erfasser brennend.
Sowohl DES-Neulinge als auch alte DES-Hasen sind willkommen!
Guten Abend! Der Pilot-Jahrgang 1917 nähert sich seiner Vollendung, nur noch etwa 25 Seiten verbleiben.
Darum haben wir heute schon den nächsten Jahrgang für das akademische Jahr 1885/86 hochgeladen. Es ist der erste Jahrgang dieses Katalogs überhaupt; wer will, kann sich im Vorwort auf Google Books unter Google Books schlau machen, wie es zu diesem Verzeichnis kam.
Folgende Unterschiede zu 1917 bestehen:
keine biographischen Angaben
Sortierung nach Universität - Schriftentyp - Fakultät - Nachname
Fast alle Titel sind mit … abgekürzt
Manche Universitäten (nach damaliger Auffassung die schwächeren) verlangen noch Dissertationen in Latein, weshalb uns Latein auch außerhalb der theologischen Dissertationen begegnen wird. Außerdem kommt ab und an eine ältere Graduierungsform vor, die Lizentiat-Dissertation. Bei den Theologen gibt es außerdem noch die Publikation der Thesen, häufig parallel zu ihrer Dissertation.
Die aktualisierten ER finden sich hier: Hochschulschriften – GenWiki
Da die Listen diesmal nach Universitäten sortiert sind, kann man gemäß seiner geographischen Vorlieben erfassen; das Inhaltsverzeichnis findet sich hier: Hochschulschriften – GenWiki
Vielen Dank an alle fleißigen Erfasser! Nur weiter so
LG
Michael
PS: Morgen gibt es auch einen Blogartikel mit kleiner Rück und Vorschau
Es ist toll zu sehen, wie schnell der letzte Jahrgang, Band I für 1885/86, korrekturgelesen wurde - ich komme kaum mit der Durchsicht hinterher Nur weiter so!
Zwei weitere Jahrgänge wurden eingespielt, nämlich Band II für 1886/87 und Band III für 1887/88. Dies umfasst etwa 250 Seiten. Es bestehen keine Unterschiede zum vorherigen Band.
Dennoch bitte ich um einen Blick in die ER unter Hochschulschriften – GenWiki, denn seit Beginn von Band I für 1885/86 habe ich sie einige Male angepasst und spezifiziert.
Wichtig ist die Unterscheidung von Arbeitsort und Herkunft: Ist jemand z.B. „Arzt in Berlin“ (oder „zu Berlin“), so ist Berlin die Arbeitsstätte, aber über die Herkunft wissen wir nichts. Anders ist es bei der Angabe „aus Buxtehude“, denn das ist die Herkunft.
Manchmal ist die Herkunft latinisert angegeben. In Übereinstimmung mit den ER von Gedbas4all werden diese zusammen mit der deutschen Übersetzung in Klammern erfasst: „Bremensis {Bremen}“. Birgit hat dazu dankenswerterweise diese Liste zur Hochschulschriften/Herkunft latein deutsch – GenWiki als Hilfestellung erstellt.
Diese Woche haben wir zwei weitere Jahrgänge eingespielt, Jahrgänge IV und V für die akademischen Jahre 1888/89 und 1889/90. Auch an dieser Stelle ein großes Dankeschön an all die fleißigen Helfer.
Es gibt keinerlei nennenswerten Unterschiede zu den vorherigen drei Bänden.
Wer neu ist, schaut am besten dennoch in die ER unter Hochschulschriften – GenWiki. Auch die Liste Hochschulschriften/Herkunft latein deutsch – GenWiki wächst beständig - sie ist sinnvoll wenn latinisierte Herkunftsangaben per geschweiften Klammern übersetzt werden.
In den nächsten Tagen folgt auch ein kurzer Blogartikel mit einer kleinen Auswertung der ersten drei Bände.
diese Woche haben wir zwei weitere Jahrgänge online gestellt, nämlich 1890/91 (300 Seiten) und 1891/92 (265 Seiten). Inhaltlich und strukturell gibt es keine Unterschiede zu Jahrgängen, die im Februar abgeschlossen wurden - Dankeschön allen helfenden Händen an dieser Stelle!
Die Untätigkeit im letzten Monat erklärt sich mit dem russischen Überfall auf die Ukraine, der auch uns Wissenschaftler nicht untätig gelassen hat. So hat mein Institut 10 geflohene Wissenschaftler aufgenommen.
Soeben wurden zwei weitere Jahrgänge eingespielt, nämlich 1892/93 und 1893/94. Das Format folgt den bisherigen Jahrgängen.
Jedoch hatten wir beim Jahrgang 1892/93 einige Schwierigkeiten mit den Zeichen. Inbesondere Fraktur und Kursiv-Schrift haben zu vielen Fehlern geführt. An dieser Stelle bitte ich um besondere Aufmerksamkeit.
Das Problem mit den laufenden Nummern in den Titeln konnten wir dagegen lösen.
wir haben diesen Monat mehrere Meilensteine erreicht
Etwas mehr als 1 Jahr seit Projektstart ist vergangen und das Ergebnis kann sich sehen lassen - GROßES Dankeschön allen fleißigen Erfassern, allen voran Bernd Laubrock und Birgit Casper.
Wir haben diesen Monat auch den 10. Band abgeschlossen (sogar den 11. Band auch).
Ab sofort sind alle Bände selbst gescannt und stammen nicht mehr von Google.
Ein Auswertung der ersten 11 Bände wird es demnächst geben. Grob gerechnet brauchen wir bei der gegenwärtigen Geschwindigkeit noch 5 Jahre bis zum Ende des Projekts (bis 1950).
Soeben hat Jesper auch neue Jahrgänge eingespielt, nämlich für 1896/97 und 1897/98.
Dazu gibt es zwei Dinge zu sagen:
Leider hat Transkribus sein Standardmodell zur Texterkennung ändern müssen; das neue scheint noch nicht so gute Ergebnisse zu liefern. Der Band 1896/97 enthält leider mehr Fehler als üblich
Ab Jahrgang 1897/98 finden sich (für nur wenige Jahre) bedeutend seltener persönliche Informationen wie Herkunft und Beruf. Erst ab 1904 gibt es wieder biographische Informationen, dafür in voller Breite
Zum heutigen internationalen Frauentag (an dieser Stelle Glückwünsche an alle Frauen hier) möchte ich vermelden, dass die erste Frau im Katalog gefunden wurde:
Sie würde mit ihrer Dissertation „Die Entwicklung der Skulptur und der Zeichnung bei den Gehäuseschnecken des Meeres“ an der naturwissenschaftlichen Fakultät in Tübingen promoviert. Das lag damals im Königreich Württemberg. Wie in allen Gliedstaaten des Deutschen Reiches bedurften Frauen einer Sondergenehmigung, um studieren zu dürfen. Diese erhielt sie gemäß Wikipedia durch ihren Großonkel. Damit stand auch der Weg zu einer Promotion frei.
Erst ab 1901 wurde dieser Unsinn abgeschafft, erst in Baden, 1904 in Württemberg, zuletzt 1908 in Mecklenburg.
Es wurden zwei neue Bände eingespielt: 1898/99 sowie 1899/1900. Wir überschreiten also endlich die Jahrhunderwende.
Band 1898/99 umfasst 283 Seiten, Band 1899/1900 umfasst 266 Seiten. In Band 1899/1900 könnten wir die ersten regulär promovierten Frauen in Baden finden, aber das ist eher unwahrscheinlich. Wer eine findet: Bitte gerne hier posten.
Das Format hat sich geändert (deshalb hat die Vorberarbeitung mehr Zeit in Anspruch genommen als früher):
Die Seitenzahlen sind nun Klammern - diese bitte auflösen
Es gibt keine einfachen Anführungszeichen mehr um Klammern
Beruf und Herkunft/Wohnort sind nicht mehr in eckigen Klammern
Vielen Dank allen Erfassern der letzten beiden Bände (die ich noch korrekturlese), bes. Bernd Laubrock und André Stadler.
Wir haben die Hochschulschriften/Persönlichkeiten – GenWiki erweitert. Dort sollen bekanntermaßen jene Neu-Doktoren und fertige Habilitanden gelistet sein, die es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht haben.
Sie umfasst jetzt alle Jahrgänge bis 1895/96; 6 Jahrgänge mehr. Wir werden sie sukzessive erweitern.
Bis vor genau einem Jahr wurde diese Liste händisch gepflegt, v.a. von Birgit Caspar (an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!). Aber das ist natürlich sehr arbeitsintensiv.
Stattdessen sucht nun einer meiner studentischen Hilfskräfte halb-automatisiert nach passenden Treffern für jeden Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia.
Dabei kann es natürlich zu Fehlern kommen: wer welche findet bitte gerne auf der Diskussionsseite vermerken!
Und wer Lust an einer Auswertung hat ist dazu herzlich eingeladen! Welche Unis, welche Jahrgänge und welche Fakultäten haben die meisten promovierten Abgänge mit Wikipedia-Eintrag hervorgebracht?
habe mich heute in einer freien Minute mal mit eurem Projekt befasst.
Das ist nicht nur für Familienforscher sondern auch für WK-Forscher sehr interessant.
Habe zu meinem Projekt „Kriegsopfer I. WK Stadt Essen“ bereits 9 Personen mit
„Dr.“ aus meiner Essener-Liste (z.Zt. ca. 28.000 Einträge) in eurem Projekt gefunden.
Das freut mich zu lesen dass die Hochschulschriften ihren Nutzen noch mehr unter Beweis stellen können.
Was meinst du denn mit Ort und Datum? In diesen Listen stehen Angaben so weit sie tun Zeitpunkt der Einreichung und der Vergabe des Doktortitels Gültigkeit haben.