Irgendwelche Medienkompetenzkonzepte, Medienkompetenzrahmen, Medienkompetenzbaukästen sind die Sau, die aktuell durchs didaktische Dorf getrieben wird. In jeden schulischen Lehrplan werden gerade irgendwelche „Bausteine“ reingeschrieben: in dem einen Fach wird mal kurz das Problem Datenschutz erwähnt, im anderen Fach mal ein Film analysiert, im dritten Fach über Etikette im Netz gesprochen, dann mal gezeigt, welche Operatoren man bei der Suche in Google verwenden kann. Und am Ende sind die SChüler alle ganz toll medienkompetent, weil ja alle der 6 x 4 Felder des Medienkompetenzrahmens irgendwo mal vorgekommen sind.
Er hat vor allem deutliche Schwachpunkte benannt, die auch CompGen betreffen; das relativiert ein bisschen den an anderer Stelle hier selbstbewusst vorbetragenen Anspruch, besonders vorbildlich bei open access zu sein. Das ist ausdrücklich keine Kritik an den tollen Datenbanken wie den verlustlisten.de und verlustlisten.at. Aber klare Lizenzen wären m.E. relativ leicht zu formulieren. Und der von Herrn Graf kritisierte Copyfraud ist wirklich peinlich - genauso peinlich wie der Hinweis in vielen Ortsfamilienbüchern, das Buch dürfe nur privat und nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden. Da frag ich mich immer, wie man sich die Blöße gibt, solchen juristischen Unsinn zu schreiben. Ein Buch ist ein Buch ist ein Buch und ist veröffentlicht. Und ob ein professioneller Genealoge das Buch in einer Auftragsarbeit zitiert oder ein privater Familienforscher, ist vollkommen - unerheblich.
Meine Frau (Lehrer) hat bei diesen Zeilen herzlich lachen müssen. So ist es nämlich! Gestern erst ist ihre Rektorin mit dem Thema Medienkompetenz angekommen…