Bitte Lesehilfe evK Schöneck 1794

Guten Abend zusammen,

ich wünsche allen noch ein gesundes neues Jahr.
Auf dem anhängenden Kirchenbuchauszug interessiert mich der Eintrag 35 und dabei der zweite Pate, George Schaldach. Was steht noch hinter seinem Namen? Könnte das „mein“ George Schaldach sein, der später Klein Mierau gründet?

Viele Grüße,
Heike

Hallo Heike,
auch Dir noch ein gutes und gesundes 2025!

Ich lese bei dem Paten George Schaldach „Schneider vom Roth Fließ“.
Ich habe nochmal einen anderen Ausschnitt beigefügt.
Habe auch nachgesehen, ob ich die Heirat von Euphrosine und dem Christian Kowjiec (Kowitz) in Schöneck finde, um eventuell näheres über George Schaldach sehen könnte, leider haben die beiden wohl nicht in Schöneck (Stadt oder Land) geheiratet.
Muß noch mal was anderes gucken und melde mich dann nochmal.

Liebe Grüße,
Susanne

Liebe Susanne,

vielen Dank für diesen Auszug, der besser zu lesen ist.

Schneider, das passt zu meinem George Schaldach, der später als Schneidermeister in Schöneck bezeichnet wird. Vielleicht ist die Euphrosine ja eine weitere Schwester.

Rothfließ ist ein Wohnplatz der Gemeinde Braunsdorf und gehört zur Kirche in Schöneck. Also auch kein neuer Anhaltspunkt wo die Schaldachs herkommen könnten. Noch gebe ich nicht auf dieses Rätsel irgendwann zu lösen.

Viele Grüße, Heike

Hallo Heike,
genauer: vom rothen Fließ, Schneider :wink:
Liebe Grüße
Jutta

Liebe Heike,
diese beiden Familien sind auf alle Fälle miteinander verbandelt.
Bei der Taufe 1800 in evang. Schöneck-Land läßt der George Schaldach oo Anna Maria Freyer seinen Sohn Johann taufen. Einer der Taufzeugen war der Christian Kowitz (Kobjitz), Gärtner in Camer. Ofen (Kamerau Ofen) oo mit Euphrosina Schaldach.

Noch eine Schaldach Spur in evang. Schöneck:1769 wird eine Constantia Kamischke getauft, deren Mutter eine Anna Maria Schaldach ist
Ich habe auch versucht, den Sterbeeintrag des mit dem Vornamen Martin angegebenen Vaters von George Schaldach in Schöneck zu finden, leider ohne Erfolg. Denn bei der Hochzeit von George Schaldach mit Anna Maria Freyer 1798 in evang. Löblau wir George als der des seligen Martin Schaldach nachgelassener Sohn bezeichnet.
In Schönberg gibt es noch ein Schaldach „Nest“.
In evang. Berent-Land heiratet ein Johann Schaldach 1806, geb. ca. 1777, sein Vater hieß Christian, ebenso heiratet 1785 eine Catharina Schaldach geb. ca 1763 einen Michael Domraehs, ihr Vater ist auch mit Christian Schaldach angegeben.
Wenn Du zu dem ein oder anderen noch Bildchen brauchst, sag es bitte.
Liebe Grüße,
Susanne

Liebe Susanne,

vielen Dank für die vielen Hinweise.

In meiner Kopie des Heiratseintrags von George Schaldach und Anna Maria Freyer steht noch konkreter „des seeligen Martin Schaldach nachgelassener eheleiblicher einziger Sohn“. Das heißt ja aber nicht, dass George nicht mehrere Schwestern haben kann. In seinem Sterbeeintrag 1831heißt es „Erben: … zwei Schwestern des Verstorbenen, Wittwen in Gr. Mierau und Schoenbeck“.

Als diese vermutlich identifiziert habe ich

  1. Christina Schaldach, * ca. 1753, + unbekannt (bisher nicht gefunden), oo (1) mit Christoph Kapahnke, oo (2) mit Andreas Selz (+1828)

  2. Catharina Schaldach, *ca. 1760 oder 1765, + 1837 in Groß Mierau, begraben in Klein Mierau, oo (1) mit Johann Schulz, oo (2) mit David Rung

Von diesen beiden sind die Sterbeeinträge der ersten Ehemänner und die Wiederheirat in Schöneck zu finden. Die erste Heirat ist aber nicht in Schöneck.

Wenn die Euphrosina Kowitz geb. Schaldach eine weitere Schwester ist (+1818, daher kein Widerspruch zum Sterbeeintrag des George), so passt es in das Muster, dass die Heirat nicht zu finden ist. Die Heirat fand früher ja meist am Ort der Braut statt. Die Schaldachs kommen also mindestens aus einem anderen Kirchspiel in der Umgebung. Bloß welches?

Auf Euphrosina Kowitz geb. Schaldach bin ich durch einige DNA Matches mit Nachkommen in der USA gestoßen. Ein weiterer Match hat folgende Schaldach-Familie.

Carl August Schaldach *1829 in Schildlitz/Gosen oo Eleonore Schnick verw. Truhn. Kinder wurden unter anderem in Klein Mierau geboren.
Eltern: Gottfried Schaldach *1802 in Alt Barkoschin oo Jahnke
Großeltern: Johann Schaldach * ca. 1758 und Anna Maria Schoewe
Da der George Schaldach als einziger Sohn bezeichnet wird, kann dieser Johann Schaldach kein Bruder sondern eher Cousin oder noch weiter verwandt sein.

Die Kirchenbücher von Schönberg habe ich vor Jahren schon nach Kapahnke, Schulz und Schaldach gesucht. Nicht diese Familien. Nun werde ich nach Kowitz nochmal schauen.

Ich buddel weiter und habe mir eine Analyse der Pateneinträge im KB Schöneck vorgenommen. Irgendwann müssen meine Schaldachs doch aus der Versenkung auftauchen. :slight_smile:

Viele Grüße, Heike

Hallo Heike,
der Christoph Kapahnke starb am 6.2.1811 in Boschpol, das habe ich von Susanne.
Liebe Grüße
Jutta

betrifft Martin Schaldach, muss das über bearbeiten machen, weil, 3 Antworten hintereinander nicht gehen.
Ein Bauer Martin Schaldach°° Anna Maria Patzer bekommt 1825 in Alt Barkoczyn einen Sohn Johann Ferdinand.
und ein Schneider Friedrich Schaldach °° Catharina janke einen Sohn Christian Ferdinand


Liebe Grüße
Jutta

und:

Berent:

Neu Paleschken:

Neu Barkoschin

Neu Barkoschin T1831:

Hallo Heike, das ist das , was ich bisher in meiner Aufstellung zu Kowitz habe, vielleicht hilft dir das ja weiter:
1-25 Nachfahrenliste Michael Kowitz Kohwitz.docx (13,0 KB)
Liebe Grüße
Jutta

PS.
Suchst du das?

PS 2 °° Christian Kowitz und Eleonore Schaldach in kath. Meisterswalde 1781:

  1. Eintrag

Hallo Heike,

ich bin nicht mit dem Stand Deiner Schalldach-Forschung vertraut und weiß daher nicht, ob ich hier Eulen nach Athen trage: Ist Dir bekannt, dass in den Kirchenbüchern der katholischen Kirchengemeinde von Berent/Kościerzyna im Zeitraum von 1686 bis 1772 eine Reihe von Taufen (u.a. auch drei Töchter von einem Martinus Szaldach [sic] und seiner Ehefrau Anna) und im Jahr 1683 auch eine Trauung zum Familiennamen Szaldach verzeichnet sein sollen?

Falls Dir das noch nicht bekannt sein sollte, such mal auf der Seite der PTG Vital records – Pomeranian Genealogical Association mit „Szalda“ bei „PERSON / Surname“ und „From: 1600 To: 1850“ bei „YEARS RANGE“. Es werden auch noch weitere Szaldachs aus anderen katholischen Kirchspielen für das 18. Jahrhundert angezeigt.

Außerdem ist ein Hinweis auf eine Familie Schaldack in Rheinfeld bzw. Nestempohl auf folgender Webseite erwähnt: evangelische Kirche Rheinfeld, Kreis Karthaus, Provinz Westpreußen

Ein Johann Michael Schaldach soll um 1772 in Lubahn (oder Mirau ?) nachweisbar sein: https://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/a/a095235.pdf (siehe dort Seite 232)

Aber vielleicht kennst Du diese Funde schon alle … so oder so wünsche ich Dir Erfolg bei Deiner Suche nach der Herkunft der Schaldach-Familie(n)!

Beste Grüße
Gerhard

Hallo Jutta,

vielen Dank. Ich habe gleich mal das KB Gischkau angeschaut (Wartsch gehört dazu), aber leider keine Schaldach in den Namensverzeichnissen. Weiter buddeln :slight_smile:

Viele Grüße,

Heike

Hallo Gerhard,

vielen Dank für die Hinweise. In der Tat hatte ich in den katholischen Kirchenbüchern bisher nicht geschaut. Interessant, dass da Szaldachs auftauchen. BIsher war immer die Annahme in der Familie (über Generationen überliefert), dass die Schaldachs Glaubensflüchtlinge aus Österreich sind und daher dann evangelisch. Aber vielleicht muss ich das auch widerlegen. Ich schau mir die Einträge in Berent auf jeden Fall an.

Viele Grüße,

Heike

Hallo Heike,
Bei den Kb’s , die ich eingestellt habe, sind glaube ich auch ein paar kath. dabei.
Ich kann jetzt nicht schauen, bin nicht am Rechner. Das hat damit zu tun, dass meine Wittmann ihre Kinder mal evangelisch und mal katholisch haben taufen lassen.
Ich habe mir dann den „Beifang“ notiert.
Bei Österreich spielst du auf die Salzburger Exulanten an?
Wenn ja, dann liegst du falsch, Salzburg war ein eigenständiges Land zu Zeit der Wanderung gen Osten.
Liebe Grüße
Jutta

Yahoo Mail: Suchen, organisieren, erobern

Sehr geehrte Frau Schall,

Rein onomastisch betrachtet (= Namenkunde, was bedeutet ein Familienname und in welcher Region ist er im späten Mittelalter/frühe Neuzeit entstanden) kann der Name „Schaldach“ kaum aus dem baierischen-österreichischen Raum stammen.

Schaldach ist ein Herkunftsname nach der Wohnstätte für einen Einheimischen. Die Wohnstätte (= Dorf, WEiler, Einöde) heißt Schaldach.

Käme die Person aus Bayern oder Österreich, so würde sie „Schaldacher“ heißen. Es gibt eine grobe Sprachgrenze, die sich queer durch das deutsche Sprachgebiet zieht, südlich davon werden Wohnstättennamen mit -er verlängert (Adenauer, Schweinsteiger, Pensberger etc.), nördlich davon nicht (Steinbrück, Effenberg, Lindenberg etc.)

Diese Grenze verläuft etwa Monschau - Koblenz - Frankfurt - Fulda - Dresden - Breslau.

Also mitten durch Rheinland-Pfalz. Natürlich gibt es auch Übergangsbereiche, in der -er und Nicht-er-Wohnstättennamen gleichzeitig vorkommen. Das Band ist etwa 50 km breit, 25 km nördlich und südlich der von mir genannten Linie.

Somit ist es allein schon von der Familiennamensform eher wahrscheinlich, dass es sich um Katholiken aus Rh-Ph handelt, als um Evangelen aus dem Salzburgischen.

Aber das ist natürlich kein Beweis, sondern lediglich ein Indiz, welches durch andere Quellen „unterfüttert werden muss.

Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen Abend

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Peren

Guten Morgen Alexander,

vielen Dank für den Hinweis auf die Bedeutung des Namen Schaldach. Könntest du mir dazu bitte eine Quelle nennen? Ich würde diesem Ansatz gerne weiter nachgehen. Parallele Ansätze zu verfolgen kann nur hilfreich sein irgendwann ans Ziel zu kommen.

Die bisherige Theorie, die über Generationen in der Familie immer weiter gegeben wurde, ist eine andere. Die Schaldachs sollen aus dem Gebiet des heutigen Österreich (Jutta, da war ich in meiner letzten Email nicht konkret genug, so war es gemeint) nach Westpreußen gekommen sein. Sie brachten eine Technik des Dachbaus für ihre Häuser mit, die in Österreich bekannten Dachschindeln. Das Dach wurde sozusagen eingeschalt. Daher haben sie in Westpreußen einen neuen Familiennamen bekommen. Aus diesem Grund muss es nicht zwingend auf -er enden, wenn die Herkunft das Gebiet Österreichs ist. Dabei kamen die Salzburger aber später als Schaldach (auch Szaldach) in Westpreußen nachweisbar sind, diese habe ich deshalb eigentlch ausgeschlossen. Allerdings gab es ja auch schon früher, in den 1600er Jahren, Fluchtbewegungen z.B. aus Niederösterreich und Kärnten. … aber wir wissen ja wie das mit Familiengeschichten so ist. Die müssen nicht immer stimmen.

Viele Grüße und einen schönen Sonntag,

Heike

Liebe Heike,

„nachgelassener eheleiblicher einziger Sohn“. Das heißt ja aber nicht, dass George nicht mehrere Schwestern haben kann.“
Ich glaube, da habe ich mich etwas mißverständlich ausgedrück, ich habe nicht ausgeschlossen, daß der George keine Geschwister hatte, sondern ich hatte versucht, den Tod des Vaters Martin Schaldach eventuell finden zu können, der wohl vor der Hochzeit seines Sohnes verstorben ist, also um/vor 1798. In evang. Schöneck konnte ich dazu keinen Eintrag finden. Diese Wortwahl muß aber nicht ausschließen, daß George nicht auch Brüder hatte, die vor seiner Hochzeit gestorben sind.

Hier habe ich noch einen Geburtseintrag aus evang. Schöneck-Land 1789, Christian Kobjitz (Kowitz) und Euphrosina Schaldach ließen ihren Sohn Christian Taufen. Der Vater wird als Mit-Pächter in Klein Paglau bezeichnet.

Inzwischen hast Du schon so viele Antworten bekommen.
Zum Thema Einträge in katholischen Kirchenbüchern im 18. Jahrhundert: das bedeutet nicht, daß die Familie katholischen Glaubens war, oftmals steht dabei, daß sie „Lutheraner“ sind. So ist es auch bei „meinen“ KLATT, die ich ein katholisch Mariensee gefunden habe.
Habe Dir gleich mal auch die Geburt einer Euphrosina Schaldach 1764 aus katholisch Alt Grabau beigefügt.Fast könnte man vermuten, es ist di Euphrosina, die 1781 den Christian Kowitz heiratet.
Bei dem Begriff „aus Österreich“ verliere bitte nicht aus dem Auge, welche Gebiete Österreich zu der Zeit umfaßte.

Zu der Familie Kowitz mit Namensvariationen ist mir noch aufgefallen, in katholisch Mariensee werden welche in Schönbeck erwähnt, evangelische, bzw. Lutheraner.
Mal gucken, was sich noch so findet.

Liebe Grüße,
Susanne

(Anhänge)


Sehr geehrte Frau Schall,

Einer der renomiertesten Onomasten ist Konrad Kunze. In der dtv-Taschenbuchreihe hat er den
„dtv-Atlas Namenkunde“ vor etlichen Jahren veröffentlicht. Natürlich kann er bei ca. 300.000 deutschsprachigen Familiennamen nicht auf jeden einzelnen eingehen, sondern nur auf die Grundzüge. Und genau einen dieser Grundzüge, die -er-Grenze für Familiennamen mit Herkunftsbezeichnungen.

Ich habe mir jetz mal im Internet angeschaut, was alles zu „Schaldach“ kommt. Interessanterweise ist gleich der erste Treffer ein Unternehmen aus Trebbin, welches sich mit Dachbau beschäftigt. Hängt Ihre Frage mit den Besitzern zusammen? Wenn nicht, haben Sie diese schon mal kontaktiert? Möglicherweise wissen die ja was, was Sie nicht wissen.

Noch etwas Interessantes habe ich im Internet entdeckt, bzw. Erstaunlicherweise NICHT gefunden: Über verschiedene Suchwege ist es mir nicht gelungen - egal wo - einen Ort „Schaldach/Schaltach/Schaldtach“ ausfindig zu machen. Weder in Österreich noch in Rh-Pf. Das ist in meinen Augen um so erstaunlicher, als es zahllose Orte auf -ach gibt. Ebenso wie Bach-/Flussnamen. Aber dass es kein einziges geografisches „Schaldach“ geben soll, erstaunt mich doch sehr. Andererseits: Das Internet weiß auch nicht alles.

Noch einen anderen Aspekt möchte ich anführen. Mir ist bekannt, dass man bei der Familiennamendeutung nie „nie“ sagen soll. Theoretisch ist tatsächlich alles möglich. Allerdings sind onomastisch manche Dinge wahrscheinlicher als andere. Und da möchte ich jetzt nachfragen: Sie erwähnen einen Familiennamenwechsel in der neuen Heimat im Norden nach der Vertreibung aus dem Salzburgischen. Welchen Sinn sollte ein solcher Familiennamenwechsel haben? In der neuen Heimat wurden sie aufgenommen und nicht mehr verfolgt. Sie brauchten sich nicht mehr zu verstecken. Warum sollten Sie sich dann gerade dort einen neuen Familiennamen zulegen? Irgendwie gibt das für mich keinen Sinn. Im Gegenteil: Man ließ die Repressionen hinter sich und begann - stolz - ein neues Leben. Warum mit einem neuen Namen? Man hatte ja nichts zu verbergen, war kein Straftäter. Da erschließt sich mir ein geänderter Familienname nicht. Die anderen salzburgischen Glaubensflüchtlinge behielten ja auch ihren salzburgischen Familiennamen. Was besagt dazu die Erzählung in der Familie (Warum der Namenswechsel)?

Jedenfalls müssen wir jetzt doch leider wieder anzweifeln, dass es sich wirklich um einen Familiennamen nach der Herkunft des ersten Namensträgers handelt.

Sie erwähnen, dass sich der ursprüngliche Familienname geändert haben soll. Gibt es denn dafür Belege? In welcher Zeit (zumindest in welchem Jahrhundert) soll sich denn der Familienname geändert haben? Hintergrund der Frage: Ab einer gewissen Zeit waren Namensänderungen gar nicht mehr möglich

Ich habe mal den Stöpel befragt,
Er ist eines der meistbesuchten Datenbanken, wenn es um die Namensverteilung in Deutschland geht.Er spuckt mir

Aus. Auch das deutet eher auf die Nordhälfte Deutschlands hin. Einziges süddeutsche Nest ist der Landkreis St. Wendel im Saarland.

Das Gleiche habe ich für die Namensverteilung mit „Lima“ für Österreich versucht:

Offenbar findet er in Österreich nicht einen einzigen Treffer.

Auch wieder so ein Indiz, dass es wahrscheinlicher ist, dass der Name einen deutschen Ursprung hat und keinen österreichischen.

So, bisherige Zusammenfassung:
Ein Ort „Schaldach/Schaltach/Schaldtach“ konnte bisher nicht ausfindig gemacht werden, das zieht die Deutung als Familienname nach einer Herkunft des ersten Namensträgers in Zweifel.

Weitere Ursachen für Familiennamen sind:
Der Beruf des ersten Namensträgers (Müller, Schneider, Schmid)
Ein Rufname (Matthäus, Otto, Ullrich)
Ein Übername (so was ähnliches wie Spitznamen; Klein, Groß, Braun, Dick, Krause etc.)

Wie stellt sich der Familienname dar? Er hat offenbar keine Endung, sondern besteht ausschließlich aus dem namengebenden Begriff. Solche Namen sind häufig diejenigen Familiennamen, die ihren Ursprung in Übernamen haben, aber auch solche die aus Rufnamen entstanden sind. Familiennamen aus Berufen fast nie. Herkunftsnamen nur solche aus der nördlichen Hälfte des deutschen Sprachraumes.

Da ein Herkunftsname nun unwahrscheinlich erscheint, ein Beruf ebenso, bleiben noch als Namensursache Rufnamen oder Übernamen übrig.

Welcher Rufname könnte „Schaldach“ zu Grunde liegen? Es gibt eine germanische Rufnamengruppe, die „Schalk“ beinhaltet, in der mittelhochdeutschen Bedeutung „Knecht, Diener“, aber auch als Nebenbedeutung „böse“ (z.B. Rufname Gottschalk). Dabei ist ein -k- öfter zu einem -t- (resp. -d-) mutiert. Allerdings kommt das meines Wissens nur als Zweitglied vor, nicht am Familiennamensbeginn. Ich persönlich halte somit einen Rufnamen als Ursache dieses Familiennamens für eher unwahrscheinlich.

Bleibt eigentlich nur noch ein sog. Übername. Die Übernamen sind eine sehr variable Namengruppe und lassen sich oft nur schwer greifen und deuten. Die o.g. Namen für Übernamen sind leicht herleitbar, Schaldach erschließt sich jedoch nicht/nur nach intensiver Recherche (die ich hier aber nicht anstelle, dafür ist mir die Fragestellung versus meine notwendige zu investierende Zeit nicht wichtig genug). Zu den Übernamen zählen übrigens auch Fantasienamen wie „Rosenzweig“ oder „Lilienthal“.

Was bei der Familiennamenentwicklung auch noch stets beachtet werden muss, ist die Linguistik mit ihren Buchstabenverschiebungen im Laufe der Jahrhunderte. Hinlänglich bekannt ist, dass d=t.

Dass die Selbstlaute aber untereinander oft austauschbar sind, wissen schon weniger Leute (a=o=u). Die Verschiebungen gehen teilweise sogar so weit, dass helle Vokale gleich den dunklen Vokalen zu deuten sind (in der Eifel sind „Kinder“ bis heute „Konner“; mit Entfall des Plosivs -d- und der Veränderung von -i- zu -o-.)

Ein Sch- könnte seine Ursache in einem ursprünglichen einfachen S- haben, genau so wie in einem Ch- und somit einem K-. Das -ch am Wortende wiederum könnte aus einem -g oder -ck entstanden sein, vielleicht sogar einfach nur so hinzugekommen sein, dann würde die Ursrpungsform auch -a (oder auch -au, -o-, -ow) enden.
Das mittige -t- könnte neben einem -d- auch ein -z- meinen (Salz = Salt) und und und.

Zahllose weitere Buchstabenverschiebungsregeln gäbe es zu beachten zu untersuchen, bevor man sich der ursprünglichen Namensform von „Schaldach“ nähern würde. Nur eine Variante sei herausgehoben (von der ich aber nicht glaube, dass sie für den Namen ursächlich ist): Sch=S; t=z; das ergäbe „Salzach“, den Flussnamen, der durch Salzburg fließt.

Ja, es gibt auch Familiennamen, die das hergestellte Produkt bezeichnen. Am bekanntesten dürfte da der Familienname „Nagel“ sein: Ein Schmied, der weit überwiegend Nägel hergestellt hatte. Diese sogenannten Berufsübernamen sind nicht besonders häufig und schon gar nicht in zusammengesetzten Formen anzutreffen. Daher schließe ich das von Ihnen angedeutete „geschaltes Dach“ komplett aus. Ebenso wie ein „Schall-Dach“, was man auch immer in den Wortteil „Schall“ hineininterpretieren möchte.

Vermutlich erahnen Sie, dass es sehr schnell sehr kompliziert wird, einen Familiennamen richtig zu analysieren, wenn die naheliegendste Deutung aus welchen Gründen auch immer auf einmal unwahrscheinlich(er) wird (Hier: Herkunftsname, es findet sich aber kein entsprechender Ort….)

Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen Rest-Sonntag

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Peren

Hallo Herr Peren,
Mit der Namensumbenennung muss ich Ihnen widersprechen,
war im 18. Jahrhundert durchaus aus möglich. Habe ich selbst in der Familie. Heikes Geachichte halte ich durchaus für möglich, da diese Art des Dachdeckens zu diesem Zeitpunkt in Westpreußen nicht bekannt war.
Vielleicht hatten sie ursprünglich einen Namen, den sich niemand merken konnte und so bekamen sie diesen Namen.Bei mir steht dann zeitweise " genannt" bis daraus der Name wurde. Vielleicht war es ja auch nur zunächst zur Unterscheidung.
Ich erinnere auch hier z.B. an Hofnamen.

Es könnte zum Beispiel auch möglich sein, dass eine Person , die in einem damals so ungewöhnlichen Haus wohnte so genannt wurde…

Ich würde nichts ausschließen wollen. …Heike Schalldach , das 2. l kam später durch einen Eintragungsfehler hinzu, tut es auch nicht bei unseren Familien Schaldach.

Herzliche Grüße
Jutta

Yahoo Mail: Suchen, organisieren, erobern

Sehr geehrte Frau Jutta,

Ich schreibe selbst: Im Prinzip ist nichts ausgeschlossen, man soll nie „nie“ bei der Namensdeutung/Namensanalyse sagen.

Es gibt halt Wahrscheinlichkeiten.

Und eine dieser Wahrscheinlichkeiten ist, dass ab einer gewissen Zeit Namensumbenennungen extrem selten sind und schließlich nach einer Übergangszeit von Staatswegen völlig verboten wurden. Klar gibt es auch heute noch Umbenennungen, aber diese sind in einer vernachlässigbaren Größenordnung. Je jünger eine solche Umbenennung ist, um so besser dokumentiert ist sie auch. Und dann weiß man in aller Regel auch, wie der ursprüngliche Name war: Wie sie schreiben: „genannt …“

Aber wie gesagt, es war ja von meiner Seite eine Nachfrage, wann denn diese Umbenennung stattgefunden hat/haben soll.

Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen Sonntag

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Peren

Hallo Herr Peren,

Sie schreiben :
" Welchen Sinn sollte ein solcher Familiennamenwechsel haben? In der neuen Heimat wurden sie aufgenommen und nicht mehr verfolgt. Sie brauchten sich nicht mehr zu verstecken. Warum sollten Sie sich dann gerade dort einen neuen Familiennamen zulegen? Irgendwie gibt das für mich keinen Sinn. Im Gegenteil: Man ließ die Repressionen hinter sich und begann - stolz - ein neues Leben. Warum mit einem neuen Namen?"
das ist nicht ganz richtig. Das ist etwas zu kurz betrachtet. Wie Sie bestimmt wissen, hat Westpreußen eine sehr wechselvoll Geschichte.
Dazu müssen wir in der Zeit weiter zurück gehen. Der Deutsch Orden förderte die Besiedlung dieses Gebietes. Es kamen auch Adelsfamilien in dieses Gebiet, die sich im Laufe der Zeit mit dem vorhandenen pommerschen und polnischen Adel vermischten. Der Einfluß des Deutschen Ordens schwand, der polnische Enfluß nahm zu und so kam es in der wechselhaften Zeit dazu, daß deutsche Adelsnamen verschwanden und sich polnisierten.
Ein Beispiel: ich habe in meiner Familie den Namen TOKARSKI. Die waren nicht adelig, und evangelisch.
Nun habe ich vor einiger Zeit einen Artikel gefunden zur polnisierung des westpreußischen Adels.Es gab eine Website Bibliothek für polnische Adelskunde, leider funktioniert der Link nicht mehr.
In dieser Aufstellung

II. Konkordanz polonisierter deutscher Adelsnamen in Westpreußen ab 1400

Deutscher Familienname vor der Einwanderung Poloniserter Name nach 1500
v.Bach Gowinski, Lewisnki, Paraski, Pobolski, Zelewski
v.Burtscheid Borzuta und mit dem Beinamen Komierowski
v.Dienheim Chotomski
zu Dohna Borziskowski
v.Ende Koniecki
v.Eppingen Borzeczowski
v.Essen Kistowski
v.Glasenapp Glisminski
v.Goltstein Kossowski
v.Hagenau Zalinski
v.Haugwitz Pawlowski
v.Helden Sarnowski, Gosiorowski, Komarczewski, Przisiorowski, Gowrczewski
v.Holdau Lubodski
v.Horn Rogowski (Übersetzung ins Polnische)
v.Hutten Czapski (Übersetzung ins Polnische)
v.Kalkstein Kobilinski, Oslowski, Stolinski (teils schon vor 1400 polonisiert)
v.Kospoth Pawlowski, Lipinski
v.Kottwitz Krzycki
v.Krockow Krokowski, Krukowski (polonisierte Version der Adelsbezeichnung)
v.Manteuffel Kielpinski
v.Massow Czudnochowski
v.Nostitz Bakowski, Jackowski, Tokarski
v.Ostan Lninski
v.Oppeln Bronikowski
v.Platen Lninski
v.Rabenstein Gnoynicki
v.Rautenberg Garczynski, Klinski
v.Rohr Trczinski (Übersetzung ins Polnische)
v.Schleinitz Pleminski
v.Schlewitz Konarski
v.Schönbeck Szembek
v.Schönfeld Krupocki
v.Seibersdorf Sartwaski
v.Silberschwecht Laszewski
v.Stangen Meldzynski
v.Stein Kamienski (Übersetzung ins Polnische)
v.Stojentin Wonglikowski
v.Stumberg Sychowski
v.Tornow Turno, Turnowski (polonisierte Version der Adelsbezeichnung)
v.Weiden Butowski
v.Wedell Tuczynski
v.Wensing Waldowski
v.Zanthier Woiski, Zantir
v.Zehmen Cema (polonisierte Version der Adelsbezeichnung)

Hallo zusammen, Frau Bibrack, Frau Jutta, und all die anderen.

Ich würde ganz gerne die Antwort auf meine Frage von Frau Schall abwarten, wann denn dieser Namenswechsel statt gefunden haben soll und ob sie weitere Details dazu aus der Familienüberlieferung kennt.

Könnten wir vielleicht so verbleiben?

Vielen Dank im Voraus und allseits einen schönen Abend nebst allzeit viel Forschererfolg wünscht

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Peren