Danke dir Susanne.
Eine kleine Anmerkung noch, auch Österreich kann richtig sein. Es reichte 1795 immerhin bis kurz vor Krakau.
Das Thema Transmigration sei hier das Stichwort. Was wäre, wenn ein Vorfahre von Schaldach davon betroffen war? Immerhin möglich, da evangelisch. Es sind genügend auf dem Treck gen Osten ausgebüchst.
Liebe Grüße
Jutta
Hallo Herr Peren,
Es betrifft mich genauso, da diese Familie auch zu den meinen zählt. Darum erlauben Sie mir, dass ich auch meinen Senf dazu gebe. Heike ( Frau SchallDACH) wird sicher entsprechend antworten.
Wir sind hier in der kleinen Berentgruppe fast alle auf die ein oder andere Weise miteinander verbandelt, das betrifft in meinem Fall z.B. auch die von Susanne angesprochene Familie Tokarski.
Herzliche Grüße
Jutta
Hallo Alexander,
eine kurze Anmerkung vorweg. Wir haben uns in dieser Liste bisher immer alle geduzt und mit Vornamen angesprochen. Ich fände es schön, wenn das so bleiben würde.
Vielen Dank für deine intensiven Nachforschungen zu meiner gesuchten Familie Schaldach. Ich versuche hier auf die verschiedenen Punkte zu antworten.
Namensänderungen in der Familie Schaldach:
Ich fange mal mit der jüngeren an. Mein Urururgroßvater Michael Schaldach, geb. 1804, hatte 20 Kinder, davon wurden 14 Erwachsen. Davon wiederum waren 6 Söhne, die also den Namen weitergetragen haben. Der Pfarrer in Schöneck zur Zeit der Taufen der Kinder hat den Namen meist mit Doppel-L geschrieben. Die Nachkommen von vier der Söhne schreiben sich heute mit einem L, also Schaldach. Die Nachkommen von zwei Söhnen schreiben sich mit zwei L, also Schalldach, wovon ein Zweig ausgestorben ist und somit bleibt nur mein Zweig mit dem Doppel-L. Allerdings gibt es in Deutschland noch eine zweite Familie Schalldach. Mein Vater hatte vor über zwanzig Jahren mit ihnen Kontakt. Die Familie stammt aus einer anderen Gegend von Westpreußen. Eine Verwandtschaft konnte zurück bis 1804 ausgeschlossen werden. Der gleiche Fehler mit dem zweiten L ist also unabhängig an zwei Stellen passiert. Der Namensursprung hat also definitiv nichts mit dem „Schall“ zu tun. Ich gebe dir aber recht, dass die Anzahl der Namensänderungen seit der Einführung der Standesämter erheblich geringer wurde.
Als kleiner Schmunzler. Die unterschiedliche Schreibweise des Namen Schaldach bei den Nachkommen des Michael Schaldach führte dazu, dass bei der Heirat von Cousin und Cousine (ca. 1919) es so aussah: Gotthold Schalldach heiratet Irene Schaldach.
Für die ältere Namensänderung in der Familie, also die zum Namen Schaldach gibt es keine Belege, nur die mündliche Überlieferung, wie ich sie schon geschrieben hatte. Aus meiner Sicht könnte das auch zu deinen Ausführungen passen. Ich kann mir das gut als Übername vorstellen: „Das ist der mit dem Schaldach“ … und daraus wurde dann der Familienname. Als Zeitraum vermute ich das 17. Jahrhundert, da die ersten Erwähnungen Schaldach in Westpreußen schon 16xx auffindbar sind (das xx müsste ich nachschauen, ist mir aber heute zu spät dafür).
Zu den Verbreitungskarten:
Für Familiennamen, die in den heutigen polnischen Gebieten verbreitet waren, ist diese Karte irreführend. Sie zeigt lediglich, wo sich die meisten Schaldachs nach der Flucht angesiedelt haben. Mein Vater und ich haben vor knapp 30 Jahren versucht alle Nachkommen des Michael Schaldach zu ermitteln. Dafür hat mein Vater viele der Schaldachs im deutschen Telefonbuch angerufen. Dabei haben fast ausnahmslos alle angegeben, dass ihre Vorfahren aus Westpreußen kamen. Einige hatten keine Informationen über die Vorfahren und konnten daher keine Angaben machen.
Dass die österreichische Verteilungskarte keine Treffer findet, kann aus meiner Sicht zwei Dinge bedeuten. 1. Die Schaldach kommen nicht aus Österreich oder 2. Der Name Schaldach ist erst nach der Auswanderung aus Österreich entstanden.
Viele Grüße,
Heike
Hallo Heike,
Kleine Bemerkung am Rande. Eine Dachschalung wird auch heute noch zum Dachdecken verwendet anstatt der Traglattung z.B. bei Schiefer. Es kommen also auch Gebiete für die Herkunft in Frage, die ihr Dach mit Schiefer eindecken.
Liebe Grüße
Jutta
Hallo Heike,
So wie es aussieht, müssen jetzt vielleicht bei Deiner Suche Gerichts- und Steuerbücher usw. usw. gewälzt werden, falls vorhanden.
Ich habe mal einklein wenig gewühlt und folgendes gefunden, dies ist wahrscheinlich alles für einen Sammeltopf:
- HR1752 katholisch Gorrenschin, rechts unten, ein Michael Szaldach heiratet eine Zuzanna; interessanter Weise ist ein Mathias BURAU Trauzeuge
- Auszug aus Schuch, Zustand der Landbevölkerung im Kreis Berent, 1772, die Beschreibung von Mierau; die Religion der Bewohner wird als gemischt geschildert
-
- ein weiterer Auszug, die Schilderung des Zustandes von Berent; es wurde erwähnt, dass die Häuser mit Schindeln gedeckt waren
Desweiteren habe ich mal das Kontributionskataster bemüht und die Schaldachs und Szaldachs herausgeholt; kennt Du wahrscheinlich schon.
Liebe Grüße,
Susanne
- ein weiterer Auszug, die Schilderung des Zustandes von Berent; es wurde erwähnt, dass die Häuser mit Schindeln gedeckt waren
Hallo Susanne,
hallo Heike,
ich kann zwar im Moment nichts zu den Schalldachs beitragen, bin aber sehr dankbar für Susannes Hinweis auf Mathias Burau. Den ich mir noch einmal intensiver angucken muss.
Ich weiss leider bisher nicht viel über ihn. Meine bisherigen Aufzeichnungen zu Gorrenschin weiter unten.
Die Gegend von Schönberg ist ja von Lutheranern wieder aufgesiedelt worden.
Vielleicht gehörten die Buraus und Schalldachs zu den Pionieren?
Wie doof, dass das Kirchenbuch so viele Lücken hat. Mein [64] Adam Burau ist ca. 1744 geboren. Das kath. KB von Gorrenschin hat da leider eine solche Lücke.
Ich melde mich, wenn ich etwas Interessantes gefunden habe.
Viele Grüße
Burkhard
Aufzeichnungen zu Buraus u. ä. aus dem kath. Kirchenbuch von Gorrenschin:
Taufbuch Gorrenschin (BZA: 1696-1740, 1741, 1747-49, … - 1897), (MOR: 1696-1740, 1741, 1747-49, … - 1897):
1739:
Goręczyno:
Bartholomäus, geb. 10.08.1739, get. 14.08.1739
Eltern: Mathiae Borucki et Catharina Cons. Cathol.
Potuły:
Marianna, geb. 12.02.1740 in Potuły (= Patull direkt westl. von Schönberg),
get. 14.02.1740 in Goreczyno (Gorrenschin)
Eltern: Mathia Burau et Marianna Luth.
Paten: Catharina Domiewna et Joannes Domie Luth.
Potuły:
Michael, * 30.03.1740, ^ 03.04.1740, Eltern: Christoph und Dorothea Klawiter, Luth.
Trauzeugen: Jacob Myzek et Marianna Burowa, Lutherani.
Kolano:
Catharina Buxa, Taufe 29.09.1748, Eltern: George et Marianna Buxa,
Taufzeugen: Anna Krozynowna, Mathias Burau
Traubuch Gorrenschin (1712-1771):
Anno 1738
Gorechyno
16.11.1738: Mathiam Boruch et Catharina Kaszubowna
Testes: Matheus Mykowski, Paulus Klucka
Anno 1739
Potuły
Die 11 January bens. Matrimonum (Ehe) inter Mathiam Durak et Mariannam Klawitrowa
Testes Michael Hona et Georgius Sztarkav.
Gorrenschin (Goręczyno)
1739 W341a 0097 1 Mathias Durak Marianna Klawitrowa
Beerdigungsbuch Gorrenschin (1727-1740):
1739:
Goręczyno die 9. 10bris (= 09.12.1739) Sepulta (Begraben) est Marianna parvula (noch zu jung, noch zu klein) Mathiae Boruch
1807:
Joannes Burak + Ostrzyce 10.03.1807 (5 Jahre), Vater Josephi Burak
(> Joannes Burak * ca. 1801/02, leider Taufbücher von Gorrenschin nicht vorhanden)
Ahnenliste:
Mathias Burau/Burow/Durak (* … geschätzt um 1705-1715, + … >10.1751 (Trauzeuge von Michael Szaldach u. Zuzanna)
oo Gorrenschin (Goręczyno) KK 11.01.1739:
Marianna Klawitter/Klawiter (* … geschätzt um 1710-1720, + … …)
- Marianna Burau (* Patull (Potuły) 14.02.1740, + … …)
Leider Lücken im kath. KB Gorrenschin (* 1741-1747, 1749-1752, oo, + 1740-1779)
Hallo Burkhard,
Sehr interessant…
deine aufgeführte Buxa könnten die kath. Buca sein, die ich auch habe.
Ich bin im Moment nicht am Rechner. Ich habe auch einige Aufzeichnungen, aber leider nicht so frühe. Ich suche ja noch immer noch meiner Marianna Olschewski (Olszewska).
Wünsche dir einen schönen Tag.
Jutta
Hallo Burkhard et al.,
das mit dem Mathias Burau ist tatsächlich einigermaßen „nebulös“. Ich habe mich mit ihm zwar auch noch nicht intensiver beschäftigt, habe soweit aber einige Zweifel, ob es sich wirklich um den Familiennamen Burau handelt. Ich bin nämlich kürzlich im Zusammenhang mit einer anderen Recherche in der Gegend von Cziapielken/Schaplitz (Kreis Karthaus bzw. ab 1920 Danziger Höhe) im Taufregister der KK Meisterswalde und Mariensee zufällig über folgenden Taufeintrag gestolpert:
Sztruk Hutt: D[ie] 9 Januarius [1718] baptizavi Christinam, Joannis Klatt et Annae Leg. Con. Patrini Godfrid Li[h/k]s, Maria Burausche; Quelle: KK Meisterswalde und Mariensee, Taufen 1716-1766, S. 4, Nr. 54
Obwohl dort eindeutig Burausche steht, dürfte aber wohl Durausche gemeint sein. Dafür spricht ein Taufeintrag aus dem Jahr 1717:
Ex Villa Sztruk Hutt (…) Patrini (…) Catharina Durausze; Quelle: KK Meisterswalde und Mariensee, Taufen 1716-1766, S. 3, Nr. 19
und der Umstand, dass in Taufeinträgen nach 1718 immer mal wieder Personen mit dem Familiennamen Durau (eindeutig D am Anfang) erscheinen, aber kein(e) Burau mehr. Das passt gewissermaßen ja auch zu Deinen Durak-Funden.
Auch wenn hier in Hinsicht auf meine Zufallsfunde soweit kein direkter Bezug zum Mathias Burau/Durau herstellbar ist, sind Zweifel dennoch angebracht.
Beste Grüße
Gerhard