Überblick
Während des Zweiten Weltkriegs engagierten sich rund 2000 Schweizer aktiv für das nationalsozialistische Deutschland, teils in der Waffen-SS, der Gestapo oder in Ministerien. Andere wiederum setzten sich für humanitäre Aufgaben ein, etwa zur Verbesserung der Lage von Kriegsgefangenen.
Carmen Mory
- Herkunft: Adelboden
- Tätigkeit: Spionin für die Gestapo ab 1937 unter Decknamen „S11“, berichtete über deutsche Emigranten.
- Zwischenfälle:
- 1938 in Paris verhaftet, zum Tod verurteilt, dann begnadigt mit der Verpflichtung zur Zusammenarbeit mit dem französischen Geheimdienst.
- Nach deutscher Besetzung Frankreichs als Doppelagentin verdächtigt, 1941 ins KZ Ravensbrück eingeliefert.
- KZ-Rolle: Blockälteste im Krankenblock 10; umstrittene Berichte über Misshandlungen und Schutz von Kranken.
- Nachkriegszeit: Kurzzeitig für die Briten als Nazi-Jägerin tätig, später selbst angeklagt, im Ravensbrück-Prozess zum Tod verurteilt; Suizid am 9. April.
Karl Ernst Krafft
- Herkunft: Basel
- Tätigkeit: Astrologe, erstellte Horoskope und Prophezeiungen für Goebbels’ Propaganda-Ministerium.
- Motivation: Wollte Astrologie wissenschaftlich belegen, fand in der Schweiz keine Anerkennung, suchte sie in Deutschland.
- Bekanntheit: Angebliche Voraussage des fehlgeschlagenen Attentats auf Hitler im November 1939; daraufhin Anstellung im Propaganda-Ministerium.
- Schicksal:
- Nach Rudolf Hess’ Flug nach Großbritannien verhaftet.
- Deportation ins KZ Sachsenhausen, später KZ Buchenwald.
- Tod am 8. Januar 1944.
Fritz Dasen
- Herkunft: Burgdorf
- Rolle: Schweizer Inspektor für die Abteilung für fremde Interessen, zuständig für Kriegsgefangene.
- Aktivitäten:
- 1944 Reisen durch zerbombtes Nazi-Deutschland im weißen Wagen mit Schweizer Fahne.
- Überprüfung von Lagern mit britischen und amerikanischen Gefangenen, Gespräche zur Verbesserung der Bedingungen.
- Gefahren: Arbeit unter Bombenangriffen, blieb bis kurz vor Kriegsende.
- Anerkennung: Erhielt Dankesbriefe und offizielle Auszeichnung der USA.
Sources:
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