Ausmaß der Flucht und Vertreibung
- Ende des Zweiten Weltkriegs: Etwa zwölf Millionen Menschen flohen aus den deutschen Ostgebieten
- Mehrheitlich waren Frauen und Kinder unter den Flüchtlingen
- Hunderttausende starben durch Erfrieren, Verhungern oder Gewalt
- Zehntausende Kinder waren allein und traumatisiert unterwegs
Situation in Mecklenburg-Vorpommern
- Wichtiges Durchgangsland für Flüchtlinge aus den Ostgebieten
- 30.000 elternlose Flüchtlings- und Vertriebenenkinder 1945 registriert
- Weitere Ankünfte in den Nachkriegsjahren (z.B. 3.000 Kinder aus Ostpreußen an einem Tag im Mai 1947 in Pasewalk)
Schicksale der Flüchtlingskinder
- Viele Kinder waren krank und traumatisiert
- Beispiel von Rotraud Becker: Floh 1945 mit Mutter und Geschwistern aus Danzig nach Mecklenburg
- Erlebte Vergewaltigung und Tod der Mutter
Kinderheime und Lebensbedingungen
- 121 Kinderheime entstanden schnell nach Kriegsende, oft in ehemaligen Gutshäusern
- Katastrophale Zustände: Mangel an Sanitäranlagen und sauberer Wäsche
- Verbreitung von Krankheiten wie Krätze und Typhus
- Einige Kinder starben an den schlechten Bedingungen
Betreuung und langfristige Folgen
- Überfordertes Personal, drakonische Strafen
- Fall Hubert Markgraf: Wurde später als „verbohrt, verschlossen, gefühlskalt“ beschrieben
- Trennung von Geschwistern durch Verteilung auf fremde Familien
Positive Beispiele und langfristige Auswirkungen
- Waisenheim in Sanitz bei Rostock unter Pastor Gerhard Schmidt
- Unterstützung durch die Dorfgemeinschaft
- Viele Kinder blieben als Erwachsene in der Nähe des Dorfes
- Dennoch bleibende traumatische Erinnerungen
- Schwierigkeiten vieler Kriegswaisen, über ihre Erlebnisse zu sprechen
Sources:
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