Zweiter Weltkrieg - Jakobus Albertus Onnen

Identifizierung

  • Historiker Jürgen Matthäus (United States Holocaust Memorial Museum) identifizierte Onnen mit hoher Wahrscheinlichkeit als den SS-Mann auf einem bekannten Foto von 1941 in der Ukraine, der einen Juden erschießt.
  • Ausschlaggebend war der Hinweis eines pensionierten Lehrers, dessen Ehefrau einen Onkel hatte, der dem Täter ähnlich sah und Mitglied der Einsatzgruppe C war.
  • Die Identifikation erfolgte mithilfe von Gesichtserkennungssoftware und detaillierten Abgleichungen trotz fehlender Kriegsbriefe und offizieller Akten.

Biografie

  • Geboren 1906 in Ostfriesland; Sohn eines Volksschulleiters.
  • Studium (Französisch, Englisch, Sport) in Göttingen; Lehramtsabschluss.
  • Radikalisierung in der Weimarer Republik; Eintritt 1931 in die SA, 1932 in die SS.
  • August 1939: Versetzung zur SS-Totenkopfstandarte „Oberbayern“ im KZ Dachau.
  • Vor dem Krieg Lehrer an der Deutschen Kolonialschule Witzenhausen.- „Quereinsteiger“ in die SS-Exekutive; dreimal Heiratsgenehmigung beantragt, 1939 ungenehmigt verheiratet.

Tätigkeit im Krieg

  • Ab Juni 1941: Einsatz in der Einsatzgruppe C, die in der Ukraine Massenmorde beging.
  • Letzter bekannter Einsatzort: Schytomyr; Tod im August 1943 im Kampf gegen sowjetische Partisanen.
  • Einsatzgruppe C ermordete von Juni 1941 bis April 1942 mindestens 106.737 Menschen, überwiegend sowjetische Juden.

Motivlage

  • Keine Hinweise auf psychische Auffälligkeiten vor 1941.
  • „Karrierismus“ ausgeschlossen: trotz akademischer Ausbildung nur niedrigster Unteroffiziersrang.
  • „Befehlsnotstand“ gilt als Schutzbehauptung.

Nachwirkung

  • Nach dem Tod: Ehrung auf dem Friedhof Weener; spätere Umbettung auf einen Sammelfriedhof nahe Kiew.
  • Opfer auf dem Foto bislang unbekannt.
  • Identifikation Onnens gilt als bedeutender Forschungsdurchbruch, auch wenn seine inneren Beweggründe unklar bleiben.

Sources:

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