Zwangsarbeit in Hamburg

Ursprünglich veröffentlicht unter: Zwangsarbeit in Hamburg • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

1939-1945 haben in Hamburg bis zu einer halben Million Ausländer – Frauen, Männer und Kinder – mit ihrer Zwangsarbeit die Kriegswirtschaft in etwa 1000 Hamburger Firmen, Bauernhöfen, kleineren Betrieben und in Haushalten aufrecht erhalten. Wo sie lebten, zeigt eine interaktive Karte, auf der über 1.100 Läger und Firmen im Hamburger Stadtgebiet dokumentiert werden. Die Informationen auf der Karte basieren auf der Dissertation von Dr. Friederike Littmann: Ausländische Zwangsarbeiter in der Hamburger Kriegswirtschaft 1939-1945. (Forum Zeitgeschichte, Bd. 16) Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg. München, Hamburg 2006. Bei ihren Recherchen hat die Autorin eine Datenbank der Lagerstandorte und Firmen erstellt. Die Informationen dazu sind im digitalen Stadtplan abrufbar.


Diese interaktive Karte war ein Kooperationsprojekt der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und des Freundeskreises KZ-Gedenkstätte Neuengamme e.V. aus dem Jahr 2007. Die Landeszentrale hatte dazu auch eine (inzwischen vergriffene) CD-Rom angeboten, die als Online-Version noch erhältlich ist. Darin sind weitere Informationen zur Zwangsarbeit in der Hamburger Kriegswirtschaft von 1939 bis 1945 und weiteres Quellenmaterial zur Geschichte enthalten.

Vegleichbare Informationen über die Zwangsarbeit gibt es in vielen deutschen Städten. Über 3.800 Lagerstandorte und Haftstätten sind auf der Seite Deutschland – ein Denkmal und durch die Stiftung EVZ (Erinnerung-Verantwortung-Zukunft) verzeichnet. Zahlreiche Online-Angebote zum Thema Zwangsarbeit sind auf der Webseite zwangsarbeit-archiv.de genannt. Hier werden auch viele Zeitzeugen-Interviews dokumentiert. Zur Suche nach russischen Zwangsarbeitern siehe auch den Blog-Beitrag „Suche nach Ostarbeitern in russischsprachigen Datenbanken“.