Originally published at: Zusammenarbeit zwischen Landesarchiven, FamilySearch und MyHeritage • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)
Im aktuellen Myheritage-Blog werden den Familien- und Ahnenforschern 11 Millionen neue Daten und Scans von Sterbeurkunden aus NRW und Hessen aus staatlichen Archiven präsentiert. Dies ist ein bedeutender Zuwachs an Aufzeichnungen aus Deutschland. Die Suche nach Namen ist kostenlos, will man die Daten und Scans sehen, muss man ein Abonnement erwerben.
Sterberegister aus Nordrhein-Westfalen 1874–1938
Das Landesarchiv NRW, Abteilung Ostwestfalen-Lippe, hat in Zusammenarbeit mit FamilySearch die Sterberegister aus den Regierungsbezirken Arnsberg, Detmold und Münster für den Zeitraum 1874 bis 1938 digitalisieren lassen. Sie sind auf der Webseite des Landesarchivs kostenlos einzusehen. Die Jahresbände enthalten in der Regel auch ein Namensregister. MyHeritage hat nun die Sterberegister neu indexiert und bietet die Daten (mit den Urkunden-Scans) exklusiv – und kostenpflichtig – an.
Die Bezeichnung der Sammlung „Sterberegister 1870–1940“ ist dabei irreführend; es handelt sich nämlich um den Bereich 1874–1938, wie es richtig in der Blogmeldung steht. Wie bei früheren Indexierungen ist die Qualität der extrahierten Daten nicht immer optimal. Die Transkription der Handschriften in den Urkunden ist tatsächlich nicht immer leicht, vielleicht war auch nur die Software für das maschinelle Lesen mit künstlicher Intelligenz (KI) überfordert. Mit der Digitalisierung der Heiratsregister 1874–1938 geht es im Landesarchiv nun weiter. In der MyHeritage-Blog-Meldung wurde angekündigt, dass es in künftigen Aktualisierungen auch Daten aus den Regionen Düsseldorf und Köln geben wird.
Sterberegister aus Hessen 1850–1958
Nachdem bereits früher die Suche in den Indizes der hessischen Geburten 1874–1911 und Heiraten 1849–1931 bei MyHeritage möglich war, werden jetzt die Indizes zu den Sterbeurkunden laut Blog-Meldung von 1848 bis 1990 angekündigt. Ruft man jedoch die Sterberegister auf, so deckt die Datenbank nur den Zeitraum 1850–1958 ab. Verwirrend!
Tatsächlich gibt es viele angebliche Sterbedaten aus den Jahren vor 1850 von Personen, die aber danach geboren sind. Hier liegen zahlreiche Lesefehler vor; statt 18nn muss es 19nn heißen. Mit einer simplen Logikprüfung hätte dieser Fehler vermieden werden können. Wie in NRW sind alle Urkundenbände (ebenfalls mit Namensregistern versehen) kostenlos auf der Webseite des Hessischen Staatsarchivs Marburg, Zweigstelle Personenstandsarchiv Neustadt/Hessen sowie bei FamilySearch einzusehen.