Ursprünglich veröffentlicht unter: Zehn Jahre GenealogiaRS - aktive Familienforscher in Brasilien • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)
Am 14. Mai 2011 fand das erste offizielle Treffen von 14 deutschstämmigen Familienforschern in Novo Hamburgo im südlichsten brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul statt. Die Mitglieder widmen sich der Geschichte der deutsche Einwanderung in den brasilianischen Bundesstaaten Rio Grande do Sul (abgekürzt „RS“) und Santa Catarina. Die Gruppe gab sich den Namen „GenealogiaRS“. Ihre Mitglieder beteiligen sich auch am Internationalen Austausch mit den Partnern der International German Genealogy Partnership (IGGP).
Da die Corona-Pandemie auch in Brasilien persönliche Treffen verhindert hat, fanden seit Ende des letzten Jahres die Versammlungen virtuell statt. Sie wurden auf YouTube in einem Videokanal dokumentiert.
In einem dieser Treffen haben die Autoren Décio A. Schauren und Nélio Schmidt zum Jahreswechsel das neueste Buch online vorgestellt: Es ist die Darstellung der dramatischen Auswanderungsreise von über 500 Hunsrückern, Pfälzern, Saarländern und Moselanern im Jahr 1827 durch Holland und England nach Brasilien. Entstanden ist es in deutsch-brasilianischer Zusammenarbeit und beschreibt auch die Herkunft der Siedler und ihre Nachkommen in Rio Grande do Sul.
Das Buch erschien in portugiesischer Sprache („Desvendando um mito – A lenda do veleiro Cäcilia“) – auch als ebook. Es wird auch in deutscher Sprache unter dem Titel „Aufklärung eines Mythos – Das Segelschiff Cäcilia, Legende und Wirklichkeit“ gedruckt, wenn sich genügend Interessenten bei Nélio Schmidt von GenealogiaRS (nelioschmidt(at)gmail.com) melden.
Quellen für Familienforscher in Brasilien
GenealogiaRS unterhält neben dem Facebook-Kanal eine umfangreiche Webseite in portugiesischer Sprache. Hier kann man ca. 100 CDs mit Kirchenbuchdigitalisaten von Gemeinden der Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB ca. 700.000 Mitglieder, meist im Süden des Landes) und der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Brasilien (IELB ca. 250.000 Mitglieder) erwerben. Außerdem wurden zahlreiche Kirchenbücher transkribiert und indiziert und als PDF-Dateien zum Download angeboten. Auch die Liste der Druckwerke weist neben den grundlegenden Einwandererverzeichnissen seit 1824 auch Listen der Siedlernamen und Familien in Rio Grande do Sul und Santa Catarina auf. Friedhöfe der deutschen Kolonien wurden dokumentiert und zahlreichen Publikationen über einzelne Orte und deren Familien verfasst.
In der Linkliste werden u.a. die Nationale Forscher-Vereinigung für die Geschichte der Deutsch-Brasilianischen Gemeinden oder das Brasilianischen Kolleg für Genealogie in Rio de Janeiro mit vielen weiteren Links zur allgemeinen genealogischen Forschung in Brasilien genannt. Nicht in der Linkliste enthalten ist die Webseite von Ademar F. Fey mit weiteren Schiffs- und Einwandererlisten.