Woher kommt nur dieser komische Weihnachtsmann?

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Die Kinder wissen’s genau: Der komische Weihnachtsmann fliegt mit dem Schlitten und den Rentieren in der Luft über den Häusern. Und er bringt die Geschenke. Er wirft sie durch den Kamin in die Stiefel und Socken, die dort zum Trocknen hängen. So jedenfalls zeigt es ihnen die Werbung. Diese anderen rot kostümierten Typen vor dem Kaufhaus oder auf dem Weihnachtsmarkt sollen nur die Kauflaune anheizen.

Ich selbst gebe gern zu, als Kind habe ich auch gern meine Schuhe abends vor die Tür gestellt, denn am nächsten Morgen waren die mit leckeren Süßigkeiten oder Kernigem gefüllt. Ach ja richtig: Das war am Nikolaustag, dem 6. Dezember. Da gab’s auch immer die süßen Weckmänner mit der Tonpfeife auf dem Bauch. Zu der Zeit habe ich aber schon nicht mehr daran geglaubt, dass zu Weihnachten die Geschenke vom Christkind gebracht wurden. Oder vom Weihnachtsmann. Oder war’s doch vom Nikolaus?

Meine Kinder bekamen früher noch Besuch vom einem lebendigen Nikolaus im Mantel mit Bischofsstab und Mitra auf dem Kopf und dem Knecht Ruprecht mit dem Sack und Rute als Begleiter. Nikolaus las aus seinem goldenen Buch die guten und schlechten Taten vor und hatte dann ein paar kleine Geschenke für die Kinder. In den Niederlanden bringt der „Sinter Klaas“ mit seinem Begleiter, dem „Swarte Piet“, immer noch die Geschenke am Nikolaustag und nicht zu Weihnachten.

Woher stammt Nikolaus?

Wer Familien- und Ahnenforschung betreibt, dem fällt es leicht zu recherchieren, was es mit dem richtigen Nikolaus auf sich hat: Er ist wirklich eine historische Person, geboren um 280 in Kleinasien in der antiken Küstenstadt Patara in Lykien. Das liegt am Mittelmeer in der heutigen Provinz Antalya in der Türkei. Sein Onkel Nikolaus, Bischof von Myra, weihte ihn zum Priester. Anfang des vierten Jahrhunderts wurde er dann selbst Bischof von Myra (früher Kale, heute Demre). Er ist einer der bekanntesten Märtyrer und Heiligen der Ostkirche und der Römischen Kirche. 310 wurde er bei den Christenverfolgungen gefangen genommen und gefoltert. Er starb an einem 6. Dezember, die Quellen nennen verschiedene Jahre um 350.

Viele Legenden berichten über ihn. Er ist der Schutzpatron der Kinder. Auch verschiedene Berufsgruppen wählten ihn zum Schutzheiligen. So die Kaufleute und Seeleute, denen er in einer gefährlichen Seenot half. Seeleute halfen der Sage nach denn auch beim Raub seiner Reliquien aus der St.-Nikolaus-Kirche in Demre und brachten sie nach Bari in Süditalien. Viele Wunder soll er vollbracht haben. In der orthodoxen Kirche wird er besonders verehrt: Neben den Ikonen für Christus und Maria mit dem Kind wird ihm die dritte Ikone gewidmet. Der Nikolauskult im deutschsprachigen Raum wurde im 10. Jahrhundert durch Theophanu, der byzantinischen Frau von Kaiser Ottos II., gefördert. Im Rheinland sind seit damals zahllose Nikolauskirchen gestiftet worden.

Die Blog-Redaktion und der Vorstand des Vereins für Computergenealogie (CompGen)
wünschen allen Lesern
ein gesegnetes Weihnachtsfest!

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