Wilhelm Gustloff KdF -Schiff versenkt

Hallo Herr Petersen !
Gestatten Sie mir eine Zusatzfrage:Wann ist die Gustloff zu der letzten Fahrt
vor der Versenkung und ab wo ausgelaufen.Wie bereits angegeben, haben wir
diese mitVerwundeten beladen die am Kai und den Lagerhallen in großer Zahl lagen.
Wir haben diese beneidet,weil sie nun wegkonnten,sollte man nicht,am 18.3
kamen wir mit der geschleppten Malaga an der kieloben liegenden Gustloff vorbei
wo man die Bodenwanne aufschnitt um nach Überlebenden zu suchen.
Ist ihnen etwas über den Schlepper Danzig bekannt,habe mal einen mit den
Namen in Hamburg 1946 gesehen, könnte es gewesen sein.
MfG
Paul W.Schwenke

Hallo Herr Schwenke,

da ich diese Frage auch sehr spannend finde, habe ich gleich mal gegoogelt
und einen Wikipedia-Eintrag gefunden:

Am 30. Januar 1945 12:20 Uhr legte sie mit schätzungsweise 10.300 Menschen
an Bord in Gdingen ab. Die genaue Anzahl der Passagiere und
Besatzungsmitglieder ließ sich nie mit letzter Sicherheit feststellen, da
ihre Flucht überhastet erfolgte. Offiziell registriert wurden 7.956
Menschen. Nach Ende der offiziellen Zählung drängten aber noch ungefähr
2.500 weitere Passagiere an Bord. Insgesamt dürften sich auf der "Wilhelm
Gustloff" etwa 8.800 Zivilisten, davon eine große Zahl Kinder, sowie ca.
1.500 Wehrmachtsangehörige befunden haben, darunter Soldaten der 2.
U-Boot-Lehrdivision, Marinehelferinnen und zahlreiche Verwundete.

Vermutlich war der Bruder meines Großvaters auf der Gustloff. Leider lässt
sich nicht mehr herausfinden.

Zu dem Thema Gustloff empfehle ich "Im Krebsgang" von Günter Grass, ein
wirklich hervorragendes Buch.

Viele Grüße
Jan-Hinnerk Junge

<Pschwenkedu@aol.com> schrieb:

Gestatten Sie mir eine Zusatzfrage:Wann ist die Gustloff zu der letzten Fahrt
vor der Versenkung und ab wo ausgelaufen.
Ist ihnen etwas über den Schlepper Danzig bekannt,habe mal einen mit den
Namen in Hamburg 1946 gesehen, könnte es gewesen sein.

Hallo Herr Schwenke,

die "Wilhelm Gustloff" hat am 30.01.1945 mittags Gotenhafen verlassen und wurde 21.16 Uhr auf der Höhe von Stolpmünde etwa 12 Seemeilen querab der pommerschen Küste von drei sowjetischen Torpedos getroffen und ist 62 Minuten später gesunken.

Diese Angaben stammen aus dem Buch "Die KdF-Schiffe und ihr Schicksal" von Heinz Schön, der als 19-jähriger zur Stammbesatzung der "Wilhelm Gustloff" gehörte und den Untergang überlebt hat. In dem Buch sind auch Bilder des Kapitäns usw., Skizze des Schiffes mit Treffer-Einzeichnung usw.
Von Heinz Schön stammen mehrere Bücher über das Thema:
Der Untergang der Wilhelm Gustloff - Tatsachenbericht eines Überlebenden, Göttingen 1952;
Die letzte Fahrt der GUSTLOFF-Vom Schiff der Lebensfreude zum Schiff des Todes, Rastatt 1960;
Ostsee 45 - Menschen, Schiffe, Schicksale, Stuttgart 1983;
Die GUSTLOFF-Katastrophe - Bericht eines Überlebenden, Stuttgart 1984;
Flucht über die Ostsee 1944/45 im Bild, Stuttgart 1985;
und weitere.
Bei Interesse sind diese sicher bei einer öffentlichen Bibliothek (ggf. über Fernleihe) auszuleihen.

Nun zu dem Schlepper "Danzig", Davon gab es mindestens zwei, die beide den Krieg überlebt haben und nach dem Krieg im Westen waren. Ein größerer Motorschlepper mit Baujahr 1937 hatte den Heimathafen Hamburg, war aber zeitweise auch in der Ostsee eingesetzt. Ich vermute allerdings, daß "Ihrer" der folgende war:
Dampfschlepper "Danzig", gebaut 1915 in den Niederlanden, Heimathafen Danzig, Reederei F. Preukschat, Danzig; 67 BRT, 110 t; Lg 23,25 m, Br 5,27 m, Tg 2,38 m, Sh 2,80 m; 1 Dreifach-Exp.-Dampfmaschine, 1 Kessel (82 m²/13 atü), 15 t Kohle, 350 PSi, 10 kn; 7 Mann Bes.
Ab 23.12.1940 Einsatz bei Hafenbaudirektion Gotenhafen, nach Kriegsende an Großbritannien abgeliefert, später versch. militärische (US) und zivile Einsätze.

Freundliche Grüße
Wilfried (Petersen)

PS
1960-70 habe ich auch in Duisburg gewohnt, allerdings in Bissingheim. Unser jüngster Sohn ist in Ruhrort geboren.