Wikitree und die "Konkurrenz"

Ich greif das mal auf …

Nun ist Wikitree ja nicht das einzige Portal in der Richtung. Andere sind teilweise viel größer und/oder man muss blechen. Sogar eine deutsche Oberfläche gibt es anderswo, wenn auch manchmal mit grottiger automatischer Übersetzung …

Insofern würde mich interessieren, wieso ihr bei Wikitree und nicht anderswo „gelandet“ seid, und/oder ob ihr auch woanders eure Daten einpflegt / sporadisch hochladet.

Für mich fühlt sich Wikitree „freier“ an als andere Portale und zugleich valider wegen dem Anspruch alles durch Quellen zu belegen.

Das einzige System, das mir spontan in den Sinn kommt, das einen Weltstammbaum erschaffen will ist Familysearch. Aber hier habe ich Vorbehalte wegen der religiösen Motivation der Betreiber. Außerdem erscheint mir die Seite oft recht chaotisch. Sie scheint strukturiert, ist aber inhaltlich aus meiner Sicht oft schwer zu durchschauen. Mal findet man eine Quelle, dann wieder nicht.

Wikitree ist da aus meiner Sicht „ehrlicher“. Quellen muss jeder mitbringen, die Personen formatiert jeder wie er meint.

Naja, es gibt ja auch noch Geni. Da will MyHeritage seinen Weltstammbaum drauf machen. (Geni wurde vor einigen Jahren von MH gekauft.)

Für mich war das Konzept „Weltstammbaum“ schon immer irgendwie faszinierend. Ich hab mal einen kleinen Teil meiner Familie in FamilySearch angefangen, bin dann aber sehr schnell auf WikiTree gelandet. Ich hatte dann auch innerhalb der ersten Woche meine Verbindung zum „großen Baum“, wie ich das nenne, weil ich durch meine Forschung schon wusste, wo ich mich wie andocken konnte. (Manchmal hilft das, wenn ein Promi in den Stammbaum flattert.) Und seitdem nutze ich FamilySearch praktisch nur noch zum Quellen suchen.

Ich komme aus der open-source-Ecke. Für mich ist es „normal“ dass ich meine Ergebnisse ins Netz stelle und dann Andere das, was sie brauchen können, rauspicken und verbessern und so weiter.

Deswegen beschäftige ich mich auch erst ernsthaft mit diesem Thema, nachdem ich herausgefunden habe, dass es tatsächlich Plattformen gibt, in denen eben nicht jeder in seinem stillen Kämmerlein vor sich hinwerkelt.

@matthias

Natürlich probiert Jede/r viel aus, von der Software auf dem eigenen PC angefangen. Man meint ja, bei irgendeinem Portal noch etwas mehr zu finden als beim anderen. Inzwischen sind aber (fast) alle vernetzt.

Das mit dem „Weltsstammbaum“ nehme ich auch nicht so wörtlich, denn selbst FamilySearch ist davon noch weit entfernt.

Wikitree habe ich erst vor ein paar Wochen kennengelernt, das kann ich noch nicht ausreichend beurteilen. Man muss auch abwarten, ob es sich für andere Sprachen öffnet, denn ein Großteil der Menschen spricht nicht Englisch.

Mit den schlechten Übersetzungen meinst Du vermutlich Geni. Ist zwar grundsätzlich kostenlos, gehört meiner Meinung nach zu MyHeritage, und möchte natürlich, dass man zahlendes Mitglied wird. Geni überzeugt mich vom Gefühl her nicht, und bei MyH war ich schon.

Sonst kenne ich kein Portal mit dem Ziel oder ich habe nicht aufgepasst.:wink:

Hallo zusammen,

ich gehe mit und erhöhe um 1: Bevor ich mit der Familienforschung begonnen habe, war ich 13 Jahre bei der deutschsprachigen Wikipedia aktiv. Ich kam über den FamilyTree von FamilySearch zur Forschung und habe von Anfang an nur dort mitgearbeitet, anstatt die Daten in einer lokalen Schatzkiste auf meinem PC zu pflegen. Die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit im Bezug auf Diskussionen und Kommentare fand ich bei FS schon immer unnötig und bin dann irgendwann bei WikiTree gelandet. Die Kommentarfunktion, das große weiße Blatt und die Verlinkungsmöglichkeit zu jeder Person, auch Paten, Freunde etc. haben mich überzeugt, auch wenn die Benutzeroberfläche im Vergleich mit FamilySearch und Wikipedia doch eher unhandlich war.

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Servus zusammen,

ich habe bei der Ahnenforschung nie verstanden, warum man aus der eigenen Arbeit so ein Geheimnis macht. Das einzige Argument, das ich nachvollziehen kann ist, dass jemand mit meiner Forschung einmal Geld verdienen möchte.
Ansonsten sind bei Wikitree für mich folgende Punkte, die mich bei Wikitree begeistern:

  1. Kostenlos und für jeden interessierten einsehbar
  2. Alle arbeiten an einem Baum, und wenn an einer Person gearbeitet wird, dann gibt es dafür nur ein Profil. Das erhöht die Chancen, dass die Person permanent verbessert wird.
  3. Digitaler Nachlass. Wenn ich die Forschung bei mir auf dem Rechner (oder in Papierkisten, etc.) führe, und meine Kinder kein Interesse an der Arbeit haben, besteht das Risiko, dass meine Arbeit verschwindet. Kann ich zwar bei Wikitree nicht ausschließen, aber es besteht die Möglichkeit, dass irgend jemand Interesse an meiner Forschung und meinen Daten hat, und diese sichert oder weiterführt.
  4. Mit der Digitalisierung ist es oft einfacher mit anderen Forschern aus meinem Forschungsgebiet in Kontakt zu kommen. Es ist damit auch leichter, Hilfe zu geben oder zu erhalten.
  5. Sprache. Wikitree lässt sich bei einzelnen Seiten recht gut mit dem Google Translator übersetzen. Zudem ist es eine recht starre Struktur, so dass man nach einiger Zeit weiß, was in welches Feld gehört. In welcher Sprache die Biographie erstellt wird, ist Geschmackssache. Ich habe mich unter anderem wegen der Auswanderer für Englisch entschieden.

VG
Rainer

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@rainer

da bin ich ganz bei Dir, und Du hast sehr gut zusammengefasst, was ich mir damals auch gedacht habe.

Das mit dem Weltenstammbaum muss man und kann man nicht so wörtlich nehmen, denn neben der Sprachbarriere für viele Menschen gibt es auch noch in vielen Staaten und Regionen die fehlende technische Ausstattung als Hindernis. Es wird also noch einige Jahrzehnte dauern, ehe überhaupt die Voraussetzungen dafür gegeben sind.

Die Sprachbarriere kann man mit DeepL free version und Google Translator minimieren. Im Sprechen funktioniert das noch nicht, aber ich bin mir sicher, dass es da auch bald technische Simultanübersetzer geben wird.