Hallo Forscherfreunde,
wir sind von unserer diesjährigen familienkundlichen Forschungsreise aus
Schlesien zurück. Mein Reisebericht folgt später.
Vorab: Ich glaube, ich konnte die Verbindung zwischen den BEHEIM/BEHEM
(Wappen mit den drei Schlüsseln) und den BEHEME/BEHEM (Wappen mit der Lilie)
feststellen.
http://www.boehm-chronik.com/grundherrschaft/swarczewalde.htm
Der entscheidende Punkt liegt offenbar in Woitsdorf, Kreis Goldberg-Haynau.
Im Jahre 1411 werden in einer Urkunde die Gebrüder Nickel und Peter, genannt
BEHEME, Erbherren zu WOYCZEGISDORF [Woitsdorf Kreis Goldberg-Haynau],
genannt. "An Pergamentstreifen ein kleines Siegel in schwarzem Wachs, im
Wappen drei Schlüssel mit der Umschrift Petir Boeme." Soweit das Liegnitzer
Urkundenbuch.
In "Herbarz Szlachty Slaskiej" von Roman Sekowski, 2002, wird als
Bibliogafie SINAPIUS, t.I, s. 249 folgender Abschnitt aufgeführt:
Wer k�nnte mir bitte den polnischen Text ins Deutsche �bersetzen.
Hallo G�nter,
nach Blazek(Siebmacher) sind die Behem-Lilie eine erst seit Anfang des
16. Jhd. bekannte Familie aus dem Breslauer Patriziat.
Die Familie Behem-3Schl�ssel hat also gar nichts mit den Behem-Lilie zu
tun. Schau mal selbst im Blazek nach. Hatte ich Dir nicht die Daten
geliefert aus:
Hallo Klaus,
das ist alles richtg was Du schreibst, dennoch nennt der sonst genaue
Sinapius unter BEHEM (Wappen mit Lilie); "Schlesisches Rittergeschlecht
bekannt von Anfang des 15. Jahrhunderts." Blazek schreibt dazu, dass das
Breslauer Patriziergeschlecht erst Anfang des 16. Jahrhunderts mit N. BEHME
bekannt ist. Vielleicht hat die Breslauer Patrizierfamilie das Wappen mit
der Lilie aus irgendwelchen Gr�nden usurpiert (aufgegriffen/angenommen).
Das Liegnitzer Urkundenbuch nennt nun 1411 in Woitsdorf, Kreis
Goldberg-Haynau, die BEHEM mit den drei Schl�ssel (Siegel) und Sinapius
nennt im etwa gleichen Zeitraum in dem selben Woitsdorf die BEHEM unter dem
Wappen mit der Lilie. Beide BEHEM-Familien sind jedoch im 15. Jahrhundert
aus welchen Gr�nden auch immer, aus dem Kleinadel ausgeschieden. Heincze
BEHEM erhielt 1409 vom Waldenburger Grundherrn Ulrich Schoff (Schaffgotsch)
das herzogliche Lehnsgut in Weissstein als Afterlehen. Die Tochter Eneda des
Heincze BEHEM verheiratet mit Jutta von Redern erhielt 1411 von ihrem
Ehemann Cunze von Nebilschitz (Niebelsch�tz) das Leibgedinge �berschrieben.
Weiter bin ich noch nicht gekommen. Erst 1571 erscheint wieder ein Adam
BEHME, offenbar auf dem gleichen Bauernhof wie Heincze 1409.
Es sind eben immer nur kleine Anhaltspunkte die man findet. Auf jeden Fall
sind doch noch kleinere Hinweise von den BEHEM vorhanden. Man muss sie nur
suchen und ein Fund ist dann f�r mich immer ein besonderes Ereignis. Die
Suche geht weiter.
Wie immer, danke ich Dir f�r Deine Zusammenarbeit.
Herzliche Gr�sse aus Upstate New York,
Guenter Boehm
das ist alles richtg was Du schreibst, dennoch nennt der sonst genaue
Sinapius unter BEHEM (Wappen mit Lilie);
Hallo G�nter,
hast Du denn den Sinapius vorliegen oder hat Dir nur jemand den
polnischen Text von Sekowski �bersetzt?
Vielleicht sollte man hier erkl�ren wer oder was Sinapius ist.
Johannes Sinapius(*11.9.1667,+5.10.1725) entstammte einer ev.
Pastorenfamilie, er selbst wurde aber in Ungarn geboren. Er war
Prorektor, Bibliothekar und Hauslehrer der F�rsten in �ls, sp�ter Rektor
in Liegnitz. Bekannt ist er heute vor allem wegen seines in zwei B�nden
(Bd. 1 von 1720 mit 1100 Seiten u. Bd. 2 von 1728 mit 1144 Seiten)
ver�ffentlichten Werkes �ber den schlesischen Adel. Davon gibt es
mehrere Reprints, so da� man sich die B�cher leicht �ber Fernleihe
bestellen kann.
Die Reihe von Sekowski (Wappenbuch des Schlesischen Adels) ist damit
sicher nicht zu vergleichen - aus deutscher Sicht praktisch wertlos.
Das beste genealogische Sammelwerk ist aber f�r den schlesischen
Familienforscher wohl immer noch der Pusch:
Hallo Klaus,
... hast Du denn den Sinapius vorliegen oder hat Dir nur jemand den
polnischen Text von Sekowski �bersetzt? <<
Jemand war so freundlich und hat mir den polnischen Text �bersetzt.
Die Reihe von Sekowski (Wappenbuch des Schlesischen Adels) ist damit
sicher nicht zu vergleichen - aus deutscher Sicht praktisch wertlos. <<
Sekowski nennt doch aber die Quelle, n�mlich Sinapius, t.I, s.249. Man
kann doch sicherlich davon ausgehen, dass die Quotierung stimmt.
Das beste genealogische Sammelwerk ist aber f�r den schlesischen
Familienforscher wohl immer noch der Pusch.<<
Leider ist eine Fernleihe f�r mich nicht m�glich. Ich w�rde diese Werke
gerne k�uflich erwerben, falls sie mir etwas nutzen sollten.
G�nter, Du bist aber hier sicher auf dem Holzweg. Im Weichbild von
Goldberg lebten die Behem-3Schl�ssel, das weist das Liegnitzer
Urkundenbuch nach. Die Behem-Lilie sind dort nicht nachzuweisen.<<
Der Sinapius, von Sekowski zitiert, gibt mir aber doch einen Anhaltspunkt.
Deshalb geht meine Forschung weiter bis ich eine weitere Urkundenbest�tigung
finde. Im Grundsatz gebe ich Dir schon recht, es wurde auch fr�her schon
einiges Falsche abgeschrieben. Das sieht man auch in heimatkundlichen
B�chern des 19. und 20. Jahrhunderts.
Herzliche Gr�sse aus Upstate New York,
Guenter Boehm