Liebe Listenteilnehmer,
ich möchte an dieser Stelle auf einen Verein aufmerksam machen, der sich
seit nunmehr 13 Jahren um die Kulturarbeit in Schlesien bemüht. Indirekt haben
solche Aktivitäten, wie ich meine, durchaus auch mit der Ahnenforschung zu tun,
denn es geht auch darum, auf der ponischen Seite das Bewusstsein für die
deutsche Vergangenheit des Landes und für die Bedeutung des Erhalts von
Zeugnissen dieser Vergangenheit zu stärken und das Interesse zu wecken. Dazu gehört
auch der Erhalt und die Wertschätzung alter Dokumente, auf die wir bei der
Forschung angewiesen sind.
Dem Verein geht es darum, die Tradition, die Geschichte, die Kultur
Schlesiens vor Ort zu bewahren und Schlesien wieder zu einer Kernregion Europas
werden zu lassen.
Der VEREIN ZUR PFLEGE SCHLESISCHER KUNST UND KULTUR wurde 1993. gegründet.
Der Verein hat seinen deutschen Sitz in Görlitz und seinen polnischen Sitz im
Schloss Lomnitz. Ziel der Gründungsmitglieder war es, einen neuen Anfang zu
setzen für die grenzüberschreitende Kulturarbeit und die Annäherung zwischen
Deutschen, Polen und Tschechen auf der Grundlage des jahrhundertealten
gemeinsamen Kulturerbes in Schlesien. Dies ist inzwischen zu einer fast
selbstverständlichen, aber nach wie vor wichtigen Aufgabe im vereinigten Europa geworden.
Der Verein erarbeitet Projekte, die dieser Aufgabe dienen: Ausstellungen,
Vorträge, Konzerte und Seminare; Führungen und Besuchsprogramme, Publikationen
und Informationsprospekte; Beratung und nach Möglichkeit auch Beteiligung bei
denkmalpflegerischen Maßnahmen örtlicher Institutionen.
Der Schlosskomplex von Lomnitz ist der Mittelpunkt der kulturellen
Aktivitäten des Vereins. Seit 1995 haben der VSK und die Nachkommen des letzten
deutschen Besitzers, die Familie von Küster, im Rahmen eines Kooperationsvertrages
das Witwenschlösschen wiederaufgebaut. Seit 1997 finden dort kulturelle
Veranstaltungen statt. Da sich der Umfang der Aufgaben und Veranstaltungen des
Vereins stetig vergrößert, ist der Wiederaufbau des Großen Schlosses in Lomnitz
und seine Inbetriebnahme als deutsch-polnisches Kultur- und Bildungszentrum
zurzeit das wichtigste Anliegen. Äußerlich ist das Schloss bereits
fertiggestellt und seit 1999 finden bereits Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen
statt. So ist die schlesische Bibliothek seit dem Frühjahr 2004 im Großen
Schloss untergebracht. Die Ausstellung "Das Tal der Schlösser und Gärten. Das
Hirschberger Tal in Schlesien - ein gemeinsames Kulturerbe" befindet sich seit
Mitte letzten Jahres im Schloss. Von seinem Sitz in Lomnitz aus will der
Verein entscheidend daran mitwirken, dass die Schlösser und Parkanlagen des
Hirschberger Tals, das sog. "Schlesische Elysium" am Fuße des Riesengebirges, das
im 19. Jahrhundert von bedeutenden Künstlern gestaltet wurde, wiederbelebt
wird.
Wichtige Projekte der letzten Jahre waren u.a. die Rettung von Denkmälern
wie der Schönau-Säule in Hirschberg, die weitere Renovierung der Gnadenkirche
und ihres Friedhofes, Renovierung von Tirolerhäusern in
Zillerthal-Erdmannsdorf, Publikationen, u.v.a.m.
Der Verein hat z.Zt. etwa 450 Mitglieder in Deutschland und Polen. Er
arbeitet mit der polnischen Denkmalpflege, dem Riesengebirgsmuseum in Hirschberg,
dem Historischen Museum in Breslau und dem Schlesischen Museum in Görlitz,
kommunalen und überregionalen Verwaltungen sowie vielen anderen einschlägigen
Einrichtungen zusammen. Durch den auf deutsch und polnisch vierteljährlich
erscheinenden "Gruß aus Lomnitz" werden die Mitglieder über alle Aktivitäten
informiert. Der Jahresbeitrag beträgt zurzeit 40,- Euro. Der Verein ist in
Deutschland als gemeinnützig anerkannt, so daß steuerwirksame Quittungen
ausgestellt werden können.
Weiteres könnt Ihr über die Internetseite _www.vskschlesien.de_
(http://www.vskschlesien.de) erfahren.
Ich hoffe, beim einen oder anderen Interesse geweckt zu haben.
Mit herzlichen Grüßen aus Hamburg
Petra Berndt-Wichert