Vorgestellt im Interview: CompGen-Vorstandsmitglied Tanja Bals

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In unserer Serie zur Vorstellung von neuen und verdienten „Köpfen“ im Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen) hat die Blog-Redaktion diesmal die neue Beisitzerin im Vorstand, Tanja Bals, um ein Interview mit unseren 11 Fragen gebeten. Nicht zuletzt, weil sie in den Tagen seit ihrer Wahl in der Mitgliederversammlung am 19. November schon recht häufig in den Mailing-Listen zu lesen war, und die eine oder der andere sicherlich wissen möchte, wer die rührige Person hinter dem Namen ist.

Die 50jährige verheiratete Mutter von zwei Teenagern erzählt im Interview, wie sie 2014 nach vier Jahren Familienforschung zu CompGen kam, was sie motiviert und was sie durch ihr Engagement im Verein erreichen will. Sie wohnt in Cloppenburg im Oldenburger Münsterland und arbeitet als Fachangestellte in einer Rechtsanwalts- und Notariatskanzlei. Im CompGen-Vorstand ist Tanja zuständig für die Bereiche „Projektkoordination“ und „Print-Reaktion“.

11 Fragen an Tanja Bals

1. Welches sind in Deiner persönlichen Biographie die drei glücklichsten Momente oder die drei bedeutendsten Ereignisse gewesen?

a) Dass ich den Solo-Nordic-Walking-Halbmarathon geschafft habe, den ich mir für meinen 48. Geburtstag vorgenommen hatte. Da bin ich dann ganz alleine zwei mal um die Thülsfelder Talsperre. Bis dahin war ich die ersten 47 Jahre meines Lebens eher unsportlich gewesen.

b) Als die Kinder endlich durchgeschlafen haben.

c) Ein Besuch aus den USA von einem Urenkel des Bruders meines Urgroßvaters mütterlicherseits, der 1880 in die USA ausgewandert ist. Es waren wirklich tolle Momente, ihm zeigen zu können, wo sein Vorfahre geboren und aufgewachsen ist. Ein halbes Jahr vorher durfte ich schon seine Cousine auf der Durchreise in Hamburg treffen.

2. (mit Augenzwinkern:) Zu welchem Thema aus Deinem Privatleben möchtest Du nicht befragt werden?

Naja, eigentlich zu Frage 5) und außerdem zu meinem Versuch, endlich mein Englisch zu verbessern, der inzwischen nun schon drei Jahren dauert. Aber immer, wenn ich dann die Möglichkeit habe, englisch zu sprechen, traue ich mich nicht so richtig. Und so komme ich durch reines Vokabeln lernen damit not really weiter.

3. Was siehst Du als Deine (größten) Stärken für Deine Aufgabe im CompGen-Vorstand?

Meinen Dickkopf und meinen Hartnäckigkeit. Vermutlich sind das gleichzeitig aber auch meine größten Schwächen.

4. Wie viele Stunden pro Woche verbringst Du selbst (durchschnittlich) mit eigener Familienforschung?

Aktuell bleibt die eigene Familienforschung leider mal wieder auf der Strecke, und ich komme neben all meinen Vereinsaktivitäten überhaupt nicht dazu, mich mit meiner eigenen Familiengeschichte zu befassen. Das geht eher in Etappen, wenn einmal gerade nichts anderes wichtiges anliegt. Insofern ist die Frage für mich schwer zu beantworten.

5. Auch wenn Quantität nicht alles ist in der genealogischen Forschung, sage uns doch, wie viele Familienmitglieder bzw. Vorfahren hast Du bisher bei Deiner Familienforschung erfasst?

Leider bisher nur 2.845 Personen, inklusive Nebenlinien. Also nicht nur Vorfahren, sondern in dieser geringen Zahl sind auch Geschwister der Vorfahren und deren Abkömmlinge enthalten.

Aber da liegt noch Einiges in meinem Arbeitszimmer und wartet drauf, ab- und eingearbeitet zu werden. Ich komme einfach nicht dazu. Außerdem gehe ich lieber auf die Suche, als dass ich mich dran setze und alles einarbeite.

6. Was konntest Du bisher über Deine Vorfahren und deren Herkunft herausfinden?

Sie kommen alle aus dem Oldenburger Münsterland.

7. Welche Person in Deiner Familie findest Du besonders beeindrucken?

Sehr interessant finde ich das Leben meines 3-fach Urgroßvaters mütterlicherseits, Dierk Stratmann. Er ist mir oft näher als mancher naher Verwandter zur heutigen Zeit. Nachdem ich zu Beginn meiner Familienforschung  dachte, meine Stratmann-Vorfahren seien nur „langweilige“ Heuerleute, zu denen man nichts interessantes im Archiv findet, habe ich inzwischen doch einiges an verschiedensten Unterlagen dort über sie gefunden.

So zeichnet sich durch die Funde ein Bild von dem jungen Soldaten, der wie sein Vater ein armer Heuermann war. Etwa 35 Jahre später erwarb er mit seinem Sohn zusammen ein Grundstück und errichtete dort das Haus, in dem später meine Mutter geboren wurde. Er überlebte seinen Sohn und übertrug nach dessen Tod seiner Schwiegertochter und ihren Kindern seinen Anteil am Grundstück. Und diese Eckpunkte werden nach und nach noch gefüllt mit weiteren Aufzeichnungen.

Manche haben bei ihren Forschungen sicherlich Beeindruckenderes über ihre Vorfahren herausgefunden, aber mir bedeuten diese Kleinigkeiten viel.

8. Nenne bitte drei bis fünf Gründe, die Dich zur Übernahme eines Beisitzerpostens im Verein für Computergenealogie bewogen haben.

Mein Mut zur Lücke? Lust auf eine neue Herausforderung? Optimismus? Vermutlich war ich auch selbst am meisten überrascht, dass ich das nochmal wage.

Spaß beiseite: Mir liegt CompGen mit seinen tollen Projekten sehr am Herzen. In der Redaktion der COMPUTERGENEALOGIE arbeite ich nun schon seit einigen Jahren gerne mit.

Und ich möchte versuchen, ein Miteinander zwischen den Projekten und dem Vorstand sowie die Kommunikation nach außen hin zu optimieren und so auch mehr Mitmachende zu gewinnen. Als Beisitzerin im CompGen-Vorstand habe ich bessere Möglichkeiten, daran zu arbeiten und hoffe auf einen guten Austausch.

9. Welche wird die schwierigste und welches die schönste Aufgabe der neuen Führung von CompGen sein?

Die schwierigste Aufgabe ist vermutlich, auf die verschiedenen und manchmal sehr unterschiedlichen Wünsche und Vorstellungen aller Mitglieder einzugehen und alle Erwartungen zu erfüllen.

Die schönste Aufgabe, das kann ich nur für mich selbst beantworten: Ich kann aktiv versuchen, an Dingen mitzuarbeiten um den Verein weiter voran zu bringen.

10. Welche drei „Missionen“ willst Du bis zum Ende dieser zweijährigen Amtszeit im CompGen-Vorstand als „erledigt“ abhaken?

Puh…schwierige Frage. Ich habe einiges im Kopf, was ich gerne in Angriff nehmen würde, wohl zu viel für 2 Jahre Amtszeit. Außerdem ist Wollen und Können dann ja auch noch ein Unterschied.

Eins meiner Ziele ist sicherlich ein guter Austausch mit den Projektbetreuern, auch um mehr Aktive für unsere Projekte zu gewinnen und diese erfolgreiche Arbeit, von der die gesamte Familien- und Ahnenforschung profitiert, auch in der Welt außerhalb von CompGen sichtbarer zu machen.

11. Was sollten die Vereinsmitglieder bzw. die Blog-Leserschaft noch über Dich wissen?

Seit 2015 arbeite ich in der Redaktion unseres Magazins COMPUTERGENEALOGIE mit, nachdem es in Heft 4/2014 einen Aufruf zur Mitarbeit gegeben hat, auf den ich mich – ohne irgendwelche Vorkenntnisse in redaktioneller Arbeit – gemeldet habe. Vorher, seit Beginn meiner Familienforschung, habe ich mir die Ausgaben vierteljährlich bestellt und mich auf jedes Heft gefreut, sodass ich dann einfach Lust bekam, das Team zu unterstützen.

Die Mitarbeit in dem tollen Redaktions-Team machte von Anfang an so viel Spaß, dass ich mich auch an anderen Stellen bei CompGen eingebracht habe. Aktuell habe ich mich auch der Arbeitsgruppe CompGen-Öffentlichkeitsarbeit angeschlossen, die das Ziel hat, die interne und externe Kommunikation des Vereins zu verbessern.

Außerdem bin ich seit 2017 Schriftleiterin bei der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde e.V. und dort für die Erstellung des Jahrbuches sowie des Mitteilungsblattes verantwortlich.

Und wenn ich mich dann doch mal mit meiner eigenen Familiengeschichte befasse, dann, neben meinem oben genannten 3-fach Urgroßvater, am liebsten mit den Auswanderern und der DNA-Genealogie.

[Die Fragen stellte Redaktionsmitglied Klaus P. Graf]

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