Verwundetentransporter "Steuben" - versenkt am 10.2.1945 in der Ostsee

Hallo Intersessierte,

nach meinen Informationen soll die "Wilhelm GusTloff" sogar unter
Beleuchtung gefahren sein, jedenfalls soll
es auf der Brücke darüber Diskussionen gegeben haben. Das müßte evtl. Herr
Schön der als Zahlmeister-Assistent an Bord war evtl. wissen. Ich muß das in
seinem Buch noch einmal nachlesen.

Was die "Steuben" anbelangt so steht bei mir im Schrank der Originalbericht
des Kommandanten des modernen Minensuchers (aus der Klasse M43 - frühere
Kennung M 371) TS1 (auch von Herrn Schön fälschlicherweise als TF 11 (TF steht für
Torpedofangboot) angegeben (Quelle sind für die falsche Bezeichnung auch bei
Herrn Schön drei britische Autoren) der die "Steuben" zusammen mit dem
Torpedo-Boot T 196 im Geleit hatte. Dieser Minensucher - mein älterer Bruder
machte als Signäler Dienst darauf -
hat noch 510 Schiffbrüchige, zumeist Verwundete die nicht selbst an Bord
gelangen konnten wegen ihrer
Verbände - gerettet und T 196 noch etwa 300 in schwierige Manövern und unter
vollen Scheinwerfern obwohl das U-Boot in der Nähe lauerte. Der Minensucher
war schon mit Flüchtlingen vollgestopft, es gab keinen freien Platz mehr an
Bord. Die Minensucherbesatzung betreue ich noch heute und konnte vor Kurzem
einige der Geretteten ausmachen und gegenseitige Berichte austauschen.

Die Russen haben sich nicht um die Genfer Konvention gekümmert, sie nicht
einmal anerkannt. Da nutzten
auch Rote Kreuz-Embleme nichts. Beim Internationalen Rote Kreuz anerkannte
Lazarettschiffe fuhren ohne Bewaffnung, Verwundetentransporter waren nicht
vom IRK anerkannt - wer hätte für das Monate dauernde Procedere noch Zeit dazu
gehabt - fuhren mit Marine-Flak an Bord und ohne Beleuchtung.

Aus der Funkkladde des Minensuchers TS 1 geht aus aufgefangenen Funksprüchen
hervor, daß russ.
Flieger noch deutsche Boote nach der Kapitulation angriffen. Es kam noch zu
Toten und Verwundeten. nach
Ende des Krieges.

Mit freundlichen Grüßen
KARL J. FRANZ

Hallo,

dass die "Wilhelm Gustloff" beleuchtet lief, wurde in mehreren
Ver�ffentlichungen erw�hnt, auch, dass es dar�ber Meinungsverschiedenheiten
gegeben hatte. Letztere d�rften kaum in Gegenwart eines
Zahlmeister-Assistenten (entsprechend Oberfeldwebel) gef�hrt worden sein.

In Martin Schmidtkes Buch "Rettungsaktion Ostsee 1944/45: Eine Gro�tat der
Menschlichkeit", Bonn (Bernard & Graefe Verlag) 2006 ist die "Steuben" im
Kapitel 'Schiffe und Boote der Kriegsmarine' auf S.218 abgebildet. Die
Information dazu berichtet u.a., dass das Schiff am 10.02.45 von Pillau
kommend bei Stolpe Bank von dem sowjetischen U-Boot "S 13" torpediert und
versenkt wurde. An Bord seien 2800 Verwundete, 495 Soldaten, 812 Fl�chtlinge
und 160 Mann Besatzung gewesen. Weiter: "1153 �berlebende wurden geborgen.
An der Bergung waren beteiligt: M 328 (8 Personen), T 28 (3 Personen), TF 10
(512 Personen), TS 1 (483 Personen), T 196 (147 �berlebende).

Die gerade genannten, zu Hilfe kommenden Fahrzeuge sind ebenfalls abgebildet
und weitere Einzelheiten zu den Fahrzeugen und ihren Rettungsfahrten werden
jeweils neben den Bildern erw�hnt: M 328 (S. 178), TF 10 (S. 222), TS 1 (S.
225), T 28 (S. 229) und T 196 (S. 231).

Es ist richtig, dass KM-Fahrzeuge auch noch nach der Kapitulation
sowjetischerseits angegriffen wurden. Das lag daran, dass die Vereinbarung
zu Hilfsfahrten der KM in der Ostsee �ber den Tag der Kapitulation hinaus
nur mit der westlichen Seite getroffen worden waren, aber nicht mit den
Sowjets. Denn es ging ja bekannterma�en darum, deutsche Bev�lkerung und
Soldaten vor dem sowjetischen Zugriff zu bewahren.

Gru�

Rolf-Peter

Hallo alle miteinander,

�ber die Gutloff sind doch bereits im November 2006 (und davor auch schon) so viele Informationen ausgestauscht worden. Und es gibt auch nichts Neues mehr zu berichten.

K�nnen wir nicht aufh�ren, �ber dieses Thema zu diskutieren, daf�r aber bei Notwendigkeit im Archiv schauen?

Ich w�re allen sehr dankbar daf�r.

Sch�nes Wochenende,

Ursula

Hallo Ursula,

also ich finde, dass es sehr interessant war, die Texte von Karl und
Rolf-Peter zu lesen.
Hatte auch schon beim letzten mal aktiv gelesen. Man findet immer wieder
etwas Neues. Auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist.
Ansonsten Betreff einfach ignorieren und l�schen.

W�nsche auch ein sch�nes sommerliches Wochenende

Denis

"Ursula Barsch" <mailto:ursula.barsch@hotmail.de> schrieb: