Ich bitte um Verständnishilfe bei zwei lateinischen Wörtern, die in einem Protokoll im Staatsarchiv Stade zu lesen sind. Es handelt sich um eine Zeugenbefragung aus dem Jahre 1678:
I. Ob gezeuge die Schazbeschreibungen des Altenlandes jemahlß gesehen Vndt gelesen?
Cestat.
II. Ob Er darin die länderey quaestionis mit unterm Schaze beschrieben gefunden?
Cestat.
sinminus. Woher Er den sagen könne, daß bey deß Sehl. Landt Rentmeisters Wincken Zeit die zu dem quaestionirten hoffe gehörige länderig auß dem Schaze sey gezogen worden?
Cestat.
Die Antwort des Zeugen wird dreimal als „cestat“ festgehalten. Sonst im Protokoll heißt es „nein“ oder „affirmat“. Was bedeutet denn „cestat“?
Und vor der letzten Frage steht „sinminus“. Das verstehe ich auch nicht. Hat jemand eine Idee?
ohne es im Original gesehen zu haben, gehe ich mal davon aus, daß da Testat stehen wird ~ ebenso ein Bestätigungsvermerk wie affirmat.
(bei manchen Schreibern sieht ein T aus wie ein C mit „Deckel“ )
Bei sinminus tippe ich ebenfalls darauf, daß da ggf etwas anderes steht oder gemeint ist, zB similis/similibus oder so?
Könntest Du die Seite oder die entsprechende Passage mal hochladen?
es gibt die lateinische Form cessat in alten Dokumenten und auch in Pfarrbüchern und bedeutet:
„nichts“ oder auch manchmal „unbewohnt“ von Häusern,
winterliche Grüße aus dem Kleinen Walsertal, Franz-Otto Singer
Also „cessat“ im Sinne von „nichts“ und/oder „entfällt“, was in diesem Fall wohl heißt, dass die Frage nicht gestellt wurde, oder dass sie nicht beantwortet wurde? Das könnte sein.