Verkauf von MyHeritage an Francisco Partners

Ursprünglich veröffentlicht unter: Verkauf von MyHeritage an Francisco Partners • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

In einer gemeinsamen Pressemitteilung vom 25.2.2021 teilt die amerikanische Private-Equity-Gesellschaft Francisco Partners mit, dass sie die israelische Firma MyHeritage.com erwirbt. TechCrunch will erfahren haben, dass der Preis 600 Millionen US-Dollar beträgt. Bestätigt wurde das nicht.


Francisco Partners investiert in Technologie- und technologiegestützten Firmen. MyHeritage’s profitable Webseite in 42 Sprachen hat 62 Millionen Nutzer, die ihre Familie erforschen und ihre DNA testen. Das Unternehmen ist seit 2003 tätig und verfügt über eine Datenbank mit 13 Milliarden Aufzeichnungen und 58 Millionen Stammbäumen. Die Nutzer haben fast 5 Millionen DNA-Tests machen lassen. Das Unternehmen ist profitabel. Dennoch gab es einen Knacks im guten Ruf, als 2018 bei einer Datenpanne ca. 92 Millionen Daten von Benutzkonten den Hackern zufielen, die diese ein Jahr später online zum Verkauf anboten. Natürlich will MyHeritage die Daten schützen und den Verkauf oder eine falsche Verwendung verhindern. Dazu sollen auch die Datenschutzrichtlinien aktualisiert werden, damit genetische Daten nicht an Dritte weitergegeben werden. Das wäre einzigartig in der Genealogie- und DNA-Test-Branche.

Im Vergleich zu 23andMe, einem anderen großen DNA-Test-Anbieter, der mit einer Bewertung von 3,5 Milliarden Dollar an die Börse gehen will, ist die geschätzte Kaufsumme für MyHeritage vergleichsweise niedrig, aber immer noch hoch im Vergleich zu den 49 Millionen Dollar, die MyHeritage mit anderen Investoren aufgebracht hat. Der Gründer und CEO Gilad Japhet und einige Investoren (darunter SAP-Gründer Hasso Plattner) werden auch weiterhin einige Anteile von MyHeritage halten und weiter investieren.