Unwiederbringlich - ein Blick zurück in den Boden der Wesermarsch und die Vergangenheit

Liebe Familienforscher,

steinigt mich, weil ich dieses Forum nutze, um meine Gedanken und Empfindungen zum Ausdruck zu bringen, … ich kann nicht anders!
Stehe ich am 29.August 2001 auf einer Weide in Hartwarderwurp im Landkreis Wesermarsch und blicke in eine 800 qm große ausgehobene Kuhle, der Ausgrabungsstelle Hahnenknooper Mühle,der bedeutendsten Ausgrabung im norddeutschen Raum. In der Tiefe liegen die Reste eines alten Marschgehöftes. Sie sind Teil einer Siedlung aus der Bronzezeit, fast 3000 Jahre alt, deren Bauerschaft von 970 bis mindestens 850 vor Christus bestand. Mich beeindruckt der Blick auf die unter vielen Metern Marschboden gelegene, jetzt freigelegte Vergangenheit, lässt mich an die Menschen, die in diesem Gehöft lebten, es erbauten, denken…
Im nächsten Monat, im September 2001, werden die Grabungsarbeiten abgeschlossen - so der Grabungsleiter Herr Dr. Erwin Strahl vom Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung in Wilhelmshaven - der Blick in unsere Vergangenheit, in die Tiefe des Wesermarschbodens, wird endgültig verschlossen. Dann werden die Kühe wieder ihre Weide abgrasen können und nicht wie am Mittwoch, 29.08.2001, neugierig und brüllend die Menschen betrachten, die interessiert einen Blick in den Alltag der Marsch und ihrer Bewohner vor 3000 Jahren taten. Herr Dr. Strahl hat ihn lebendig werden lassen, seine Mitarbeiter haben es uns ermöglicht.

Ich durfte zurücksehen in die Vergangenheit und bin froh und dankbar dafür … und das musste ich einfach von mir geben.

Annemarie Harich-Golzwarden, BRAKE