Unverschämtes Gebührensystem des Lüneburger Archivs

Zu folgenden Vorgang hätte ich gerne Eure Meinung und warne gleichzeitig vor einer Urkundenbestellung ohne vorab über die Kosten im Klaren zu sein.
Ich habe in Lüneburg 2 Personenstandskurnden angefragt. Jeweils mit Namen, Ort und Datum sowie den Vorgang.
Mit würde folgende Gebührenordnung übermittelt:

Stadtarchiv
Für Archivarbeiten einfacher Art für Benutzer wird die Gebühr nach dem Zeitaufwand erhoben, je angefangene halbe Stunde Euro 15,00

Für Archivarbeiten schwieriger Art für Benutzer wird die Gebühr nach dem Zeitaufwand erhoben, je angefangene halbe Stunde 30,00 Euro

Der Auftrag wurde ohne weitere Kommunikation abgewickelt und mir für eine Urkunde 30 Euro in Rechnung gestellt. Zu der zweiten Person gab es keine Daten.

Auf meine Reklamation wurde mir erklärt, was unter einfachen und schwieriger Aufwand zu verstehen ist.
Einfacher Aufwand liegt dann vor wenn die Registrrnummer ( Urkundennummer) vorhanden ist.
Ohne dieser Nummer ist es ein schwieriger Aufwand.
Beide Gebührenpositionen werden pro angebrochener halben Stunde berechnet.
Also 30 Minuten sind sehr lang, aber für einen geübten Archivmitarbeiter viel Zeit um eine Urkunde raus zu suchen. Worin jetzt der schwierige Aufwand bestehen soll ist, mir schleierhaft.
Dazu freue ich mich über Eure Meinungen und Erfahrungen.
Wilfried Ritz im April 2023

Hallo Wilfried,
Deiner Beschreibung stimme ich voll und ganz zu. Ihr Kommentar gibt Anlass zu der Frage, warum so wenige Dokumente digitalisiert und kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Ich denke, es wird viele Freiwillige geben, die dabei helfen wollen.
Grüße und viel Erfolg, Ton

Moin Archivnutzer,
mit Archiven gibt es unterschiedliche Erfahrungen. Vor 14 Jahren, relativ unerfahren, bat in einem Archiv in Niedersachsen, um Kopien, 6 Blatt, was mich 2,49 € kostete. Nach der Bezahlung erhielt ich noch 3 Blatt zur Ergänzung kostenlos. vor 6 Jahren stellte ich eine Anfrage in einer Stadt in MVP, ca 1 bis 2 Blatt, stellte aber vorher die Kostenfrage. Antwort: 49,60 € zum Anlegen der Verwaltungsvorgangen und pro anggefangener halben Stunde 60,00 € sowie 150,00 € Vorkasse. Eine KZ - Gedenkstätte lieferte mir später die Kopien kostenlos.

Es grüßt aus dem Erzgebirge
Arthur (Beier)

Moin zusammen,

weshalb diese unnötige Aufregung und Stimmungsmache?

Heutzutage wird alle und jede Information, wie selbstverständlich, online zugänglich verlangt und natürlich alles kostenlos. <kopfschüttelnd>

Mal nachgefragt, was Handwerker die Stunde nehmen?

Auch Archive müssen (!) ordentlich haushalten!

Viele Grüße,
Jürgen

Hallo Jürgen,
Danke für Deinen wichtigen Beitrag. Über das Thema sollte einmal ausführlich diskutiert werden. Aber nicht an dieser Stelle.
Nur ganz kurz von mir ein paar Worte. Archive sind Verwaltungseinheiten die sich hauptsächlich über Steuermittel finanzieren und nicht über Gebühren. Auch müssen sie im Gegensatz zu Handwerkern keinen Gewinn erwirtschaften.
Schöne Grüße.

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Moin, Wilfried,

das ist mir soweit hinreichend bekannt und mein „Vergleich“ war in dieser direkten Form auch nicht gedacht!

Steuermittel jedoch werden von allen Steuerzahlern aufgebracht und nicht nur von uns Familienforschern. Somit kann auch nicht erwartet oder verlangt werden, daß aus diesen Mitteln unsere Anliegen in Archiven gedeckt werden, ganz oder teilweise.

Folglich sollten wir akzeptieren, daß unsere eigenen Anliegen auch von uns selbst finanziert werden, wenigstens in Höhe von dafür festgelegten Gebühren und Auslagen für solche Dienstleistungen.
Durch den zeitlichen Aufwand bei Recherchen fallen die Archivmitarbeiter zudem auch für andere von ihnen im Rahmen ihrer Aufgaben erwarteten Tätigkeiten weg.

Und nein, ich bin kein Archivmitarbeiter o. ä., und ich habe selbst schon ganz ordentlich Gebühren für meine Aufträge gezahlt. Über die hatte ich mich schon im Vorfeld informiert und akzeptiert. U. a. fallen so auch Reisekosten aller Art weg.

Das Thema könnte man noch wesentlich tiefer ergründen, aber es lohnt nicht …

Viele Grüße,
Jürgen

Hallo Jürgen,

Steuermittel in einem weitaus größeren Umfang werden verwendet für Maßnahmen zum Nutzen von weniger Bürgern, als in der Familienforschung aktiv sind. Gebühren verstehe ich, aber es sollte im angemessenen Umfang sein.

Meine Erfahrungen mit Archiven sind sehr unterschiedlich.

Es grüßt aus dem Erzgebirge

Arthur