Die Frage von Robert ist ja durchaus interessant und geht weg von dem Titelthema „Ungewöhnliche Stammbäume visualisieren“. Die eigenen Familienforschung ist (nahezu) beendet und man möchte die Ergebnisse seinen Nachkommen in geeigneter Form präsentieren und vielleicht auch ein wenig für die eigene Familiengeschichte begeistern. Ein Thema, das sicherlich für viele andere auch von Interesse ist.
Da gibt es verschiedene „Spielarten“, die Programme unterschiedlich gut können.
Sich durch die einzelnen Eingabedialoge zu klicken ist dabei sicherlich die langweiligste Präsentationsart. Eine Person im Fokus mit vielen Detaildaten wird selten Begeisterung auslösen.
Dann bieten viele Programme eine Art „Navigator“ zumeist eine Vorfahrenansicht von 4 - 7 Generationen, durch die man sich interaktiv klicken kann und bekommt Namen, Geburts-/Todesdatum und vielleicht noch ein Profilbild. Solch ein „Navigator“ kann auch schon mal Geschwister, Onkel und Tanten zeigen - oftmals auch in der Generationenzahl begrenzt.
Eine dritte Variante wäre eine Tafel (z.B. Verwandtschaftstafel) zu erstellen und diese in der Druckvorschau der Software am Bildschirm zu zeigen. Gerade wenn alle Personen dargestellt werden (was nur wenige Programme können), wird man feststellen, dass die Personen oftmals sehr weit auseinandergezogen sind, wodurch nur wenige Personen gleichzeitig lesbar auf dem Bildschirm sind. Man muss ständig rein- und rauszoomen.
Wenn ich recht überlege, dann geht eine solche Ahnenpräsentation vom Opa beim Enkel in ein Ohr rein und zum anderen wieder raus. Ergänzende Erklärungen sind gut, aber alleinig nicht sinnvoll.
An so etwas muss ich dabei auch immer denken, aber es entstehen dabei riesige „Tapeten“, die zum einen relativ teuer in der Herstellung sein können und dann nur selten mal im Wohnzimmer ausgerollt werden.
Man kann die Verwandtschaftstafel aber auch im pdf-Format speichern. Die kann man dann auf einem beliebigen Endgerät (notfalls auch Tablet oder Smartphone) anschauen ohne eine Genealogie-Software zu nutzen. Die kann man dann dem Enkel auch per Mail schicken (vielleicht war mit „zeigen“ nie eine wirkliches Zusammentreffen von Robert und seinem Enkel gemeint, weil sie u.U. sehr weit auseinanderwohnen).
Aber wie bereits geschrieben hat man immer nur wenige Personen auf dem Bildschirm und muss eventuell langen Verbindungslinien folgen, um die nächsten verwandten Personen zu finden.
Meine persönliche Empfehlung:
Ich würde es mit ausgewählten Auswertungen (Berichte, Listen, Tafeln) machen, die einen Bezug zum Enkel haben.
In Ahnenblatt gibt es z.B. eine Liste „Ahnenwertung“, da kann man dem Enkel in Form einer Tabelle aufzeigen, wie viele Personen in den einzelnen Generationen seiner Vorfahren bekannt sind. Das passt vielleicht auf eine DinA4-Seite.
Dann eine Ahnentafel, wo der Enkel mit seinen direkten Vorfahren zu sehen ist. Die Generationenzahl würde ich auf eine noch nahezu vollständige Generation begrenzen.
Auch eine Sanduhrtafel von dir begrenzt auf je 3-4 Generationen für Vor-/Nachfahren würde sich eignen.
Dann vielleicht noch eine Tafel „Ältester Vorfahr“ (eventuell mit Partner und Geschwister) des Enkels. Diese ergibt dann oftmals eine schmale hohe Tafel - würdigt aber schon mal die 18 Generationen.
In einer Tafel „Stammlinie“ könnte man den Enkel bis hin zum ältesten Namensträger aufzeigen (falls das nicht schon der älteste Vorfahr war).
Falls es in der Verwandtschaft „Prominenz“ gibt (z.B. Adel, Berühmtheiten oder eine sonst wie herausragende Person) wäre eine Tafel „Verwandtschaftslinie“ oder „Gemeinsamer Vorfahr“ interessant.
Um die Daten in ihrer Gesamtheit zu präsentieren (ich gehe mal davon aus, dass hinter den 18 Generationen auch eine große Anzahl an Personen steckt), würde ich ein Familienbuch empfehlen.
Was man von dem genannten ausdruckt und was man als pdf weitergibt, hängt von der Größe bzw. Umfang ab.
So manches (Tafeln, Bücher) lässt sich wirklich aus der Software per Knopfdruck erstellen. Aber wie Hermann schon schrieb, gibt es zu jeder Funktion auch diverse Optionen und gestalterische Möglichkeiten um die Ausgaben schick zu machen. Man sollte diese gestalterischen Möglichkeiten so gut es geht voll ausnutzen (Hintergrundbild, Schriftarten, Farben/Personenrahmen, …), um den Enkel zu begeistern. Reine schwarz/weiß Grafiken sind was für „Statistiker“. ![:smile: :smile:](https://discourse.genealogy.net/images/emoji/twitter/smile.png?v=12)
Und nun noch mal zurück zur Ausgangsfrage:
Ich würde natürlich Ahnenblatt empfehlen - aber das dürfte niemanden wirklich wundern. Nach dem ausführlichen und eher allgemeineren Teil, sei ein wenig Eigenwerbung erlaubt … ![:wink: :wink:](https://discourse.genealogy.net/images/emoji/twitter/wink.png?v=12)
Gruß, Dirk