Ungewöhnliche Stammbäume visualisieren

Hallo

Zusammen

Ich habe jetzt eine FRAGE welches Programm soll ich für 18 Generationen verwenden um es endlich meinen Enkel

zu zeigen, für mich als Anwender ist doch wichtig ich Stelle die die Daten zu Verfügung und den Rest erledigt das Programm. ???

Gruß

Robert

Erzählst Du bitte noch etwas mehr dazu? Bedeutet „zeigen“ an einem Bildschirm zeigen? Das ist wahrscheinlich das, was Dein Enkel erwarten wird. Das sollte jedes Genealogieprogramm können. Da spielt die hohe Anzahl der Generationen keine Rolle.

Willst du es auf Papier zeigen? Dann kommt es auf die Gesamtzahl der Personen an. 18 Generationen mit Kästchen im Abstand von 10 cm macht etwa 1.8 m Höhe. Das geht etwa mit einem Querformat-Plot von 90 oder 100 cm auf einer Rolle, die dann 180 cm lang ist. Aber wenn der seitliche Abstand der Kästchen nur 5 cm ist, dann dürfen in keiner Generation mehr als etwa 20 Kästchen nebeneinander sein. Das wirst Du wahrscheinlich schon in der Ururgroßeltern-Generation sprengen. Der Normalfall sind Stammbäume, die schnell sehr breit werden um dann in den Generationen vor dem Jahr 1700 wieder dünner zu werden. Ich würde also eine Papierrolle mit 90 oder 100 cm Breite nehmen und mich auf etwa 10 Generationen zu je 10 cm Höhe beschränken. In der Breite (bzw Länge der Papierbahn) bist Du dann nicht beschränkt, das können dann durchaus ein paar Meter werden. Wenn Du auch die Generationen 11 bis 18 darstellen möchtest, dann würde ich diese eher dünner besetzten Generationen separat ausgeben. Das Programm „Stammbaumdrucker“ ist aus meiner Sicht für solche Aufgaben am besten geeignet. Damit erzeugst Du eine pdf-Datei, die ein guter Copyshop dann ausplotten kann.

So einfach wird das nicht gehen. Du musst schon entscheiden: welche Informationen sollen angezeigt werden? Foto der Person? Geburts-, Todes- und Hochzeitsdaten? Mit oder ohne Ort? Weitere Angaben zu Beruf, Todesursache, Wohnorten, …? Welche Zeichensätze und Farben sollen verwendet werden? Blaue Kästchen für männliche Personen?

Siehe auch Beitrag Nr. 132 in diesem Thema.

Die Frage von Robert ist ja durchaus interessant und geht weg von dem Titelthema „Ungewöhnliche Stammbäume visualisieren“. Die eigenen Familienforschung ist (nahezu) beendet und man möchte die Ergebnisse seinen Nachkommen in geeigneter Form präsentieren und vielleicht auch ein wenig für die eigene Familiengeschichte begeistern. Ein Thema, das sicherlich für viele andere auch von Interesse ist.

Da gibt es verschiedene „Spielarten“, die Programme unterschiedlich gut können.
Sich durch die einzelnen Eingabedialoge zu klicken ist dabei sicherlich die langweiligste Präsentationsart. Eine Person im Fokus mit vielen Detaildaten wird selten Begeisterung auslösen.
Dann bieten viele Programme eine Art „Navigator“ zumeist eine Vorfahrenansicht von 4 - 7 Generationen, durch die man sich interaktiv klicken kann und bekommt Namen, Geburts-/Todesdatum und vielleicht noch ein Profilbild. Solch ein „Navigator“ kann auch schon mal Geschwister, Onkel und Tanten zeigen - oftmals auch in der Generationenzahl begrenzt.
Eine dritte Variante wäre eine Tafel (z.B. Verwandtschaftstafel) zu erstellen und diese in der Druckvorschau der Software am Bildschirm zu zeigen. Gerade wenn alle Personen dargestellt werden (was nur wenige Programme können), wird man feststellen, dass die Personen oftmals sehr weit auseinandergezogen sind, wodurch nur wenige Personen gleichzeitig lesbar auf dem Bildschirm sind. Man muss ständig rein- und rauszoomen.

Wenn ich recht überlege, dann geht eine solche Ahnenpräsentation vom Opa beim Enkel in ein Ohr rein und zum anderen wieder raus. Ergänzende Erklärungen sind gut, aber alleinig nicht sinnvoll.

An so etwas muss ich dabei auch immer denken, aber es entstehen dabei riesige „Tapeten“, die zum einen relativ teuer in der Herstellung sein können und dann nur selten mal im Wohnzimmer ausgerollt werden.

Man kann die Verwandtschaftstafel aber auch im pdf-Format speichern. Die kann man dann auf einem beliebigen Endgerät (notfalls auch Tablet oder Smartphone) anschauen ohne eine Genealogie-Software zu nutzen. Die kann man dann dem Enkel auch per Mail schicken (vielleicht war mit „zeigen“ nie eine wirkliches Zusammentreffen von Robert und seinem Enkel gemeint, weil sie u.U. sehr weit auseinanderwohnen).
Aber wie bereits geschrieben hat man immer nur wenige Personen auf dem Bildschirm und muss eventuell langen Verbindungslinien folgen, um die nächsten verwandten Personen zu finden.

Meine persönliche Empfehlung:
Ich würde es mit ausgewählten Auswertungen (Berichte, Listen, Tafeln) machen, die einen Bezug zum Enkel haben.
In Ahnenblatt gibt es z.B. eine Liste „Ahnenwertung“, da kann man dem Enkel in Form einer Tabelle aufzeigen, wie viele Personen in den einzelnen Generationen seiner Vorfahren bekannt sind. Das passt vielleicht auf eine DinA4-Seite.
Dann eine Ahnentafel, wo der Enkel mit seinen direkten Vorfahren zu sehen ist. Die Generationenzahl würde ich auf eine noch nahezu vollständige Generation begrenzen.
Auch eine Sanduhrtafel von dir begrenzt auf je 3-4 Generationen für Vor-/Nachfahren würde sich eignen.
Dann vielleicht noch eine Tafel „Ältester Vorfahr“ (eventuell mit Partner und Geschwister) des Enkels. Diese ergibt dann oftmals eine schmale hohe Tafel - würdigt aber schon mal die 18 Generationen.
In einer Tafel „Stammlinie“ könnte man den Enkel bis hin zum ältesten Namensträger aufzeigen (falls das nicht schon der älteste Vorfahr war).
Falls es in der Verwandtschaft „Prominenz“ gibt (z.B. Adel, Berühmtheiten oder eine sonst wie herausragende Person) wäre eine Tafel „Verwandtschaftslinie“ oder „Gemeinsamer Vorfahr“ interessant.
Um die Daten in ihrer Gesamtheit zu präsentieren (ich gehe mal davon aus, dass hinter den 18 Generationen auch eine große Anzahl an Personen steckt), würde ich ein Familienbuch empfehlen.
Was man von dem genannten ausdruckt und was man als pdf weitergibt, hängt von der Größe bzw. Umfang ab.

So manches (Tafeln, Bücher) lässt sich wirklich aus der Software per Knopfdruck erstellen. Aber wie Hermann schon schrieb, gibt es zu jeder Funktion auch diverse Optionen und gestalterische Möglichkeiten um die Ausgaben schick zu machen. Man sollte diese gestalterischen Möglichkeiten so gut es geht voll ausnutzen (Hintergrundbild, Schriftarten, Farben/Personenrahmen, …), um den Enkel zu begeistern. Reine schwarz/weiß Grafiken sind was für „Statistiker“. :smile:

Und nun noch mal zurück zur Ausgangsfrage:

Ich würde natürlich Ahnenblatt empfehlen - aber das dürfte niemanden wirklich wundern. Nach dem ausführlichen und eher allgemeineren Teil, sei ein wenig Eigenwerbung erlaubt … :wink:

Gruß, Dirk

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Nur als Idee, keine Antworten erforderlich: Mir ist erst spät aufgefallen, dass viele (ich früher auch) von „Stammbäumen“ gesprochen haben - die sind aber dreidimensional.
Mittlerweile bin ich zufrieden mit dem Erstellen von „Stammtafeln“ in zwei Dimensionen. Was mittlerweile möglich sein sollte, wären 3D-Ansichten mit echten „Stammbäumen“, die - ich spinne jetzt mal weiter - letztendlich in den 3D-Druck gehen könnten. Über die Kosten mag ich nicht spekulieren, aber ein schnurloses, erschwingliches Smartphone hat man sich 1917 auch nicht vorstellen können, obwohl es zu dieser Zeit schon Versuche der Reichsbahn mit drahtloser Telefonie in Zügen gegeben haben soll.

Hallo Günter,

Das wäre mir neu, dass Stammbäume generell dreidimensional seien. Oder meinst du Bäume im Allgemeinen?

Gibt es bereits: https://mydynasty.de/
Stellte auf dem letzten Genealogentag in Kleve aus.

Gruß, Dirk

Jetzt wird es philosophisch: Ist ein Bild eines Baums noch ein Baum?

Mir ging es um den Unterschied einer zweidimensionalen Tafel oder Liste im Gegensatz zu einem Baum, der durch seine Körperlichkeit Äste und Zweige in jeder Richtung enthält und nicht nur in der Fläche.
Mydynasty kannte ich noch nicht.
Ein 3D-Verfahren stelle ich mir als Eigenschaft eines Ahnenprogramms vor. Vor Jahren habe ich mich beschäftigt mit Hausplanung. Da gab es Software, bei der du flächig geplant hast, wenn alle Maße von Zimmern und Möbeln eingegeben waren, konnte man in die 3D-Ansicht wechseln. Gesehen habe ich auch 3D-Anwendungen aus dem Anlagenbau.

Grüße
Günter

Das Genealogieprogramm MacStammbaum für Mac und iOS verfügt über eine dreidimensionale Darstellungsoption „Virtueller Baum“. Ich muss allerdings gestehen, dass ich diese Möglichkeit bisher immer als eine (zudem recht unübersichtliche) Spielerei angesehen habe.

Freundlichen Gruß
Klaus (Bailly)

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Hallo Günter,

Nicht alles was den Begriff „Baum“ im Namen trägt ist zwangsläufig ein lebendiger dreidimensionaler Baum. Von daher ist auch ein dreidimensionaler Baum von Mydynasty letztlich nur ein Abbild eines Baums - den wirst du nicht regelmäßig gießen müssen. :wink:

Der Begriff Stammbaum ist ein in der Genealogie gebräuchlicher Begriff, der sich auf eine Darstellungsform der Abstammung bezieht.
Siehe dazu hier: Stammbaum – Wikipedia

Aber auch solche Anwendungen haben nicht auf Knopfdruck das am Bildschirm designte Haus auf dem 3D-Drucker ausgegeben … :wink:
Für einen 3D-Druck aus einem Genealogieprogramm heraus sehe ich persönlich keinen Markt.

Reine 3D-Darstellungen der Familie am Bildschirm gibt es bereits in Genealogieprogrammen:

Gruß, Dirk

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Sorry, Klaus. Hatte deine Antwort nicht sofort gesehen.

Wir haben an die gleiche Software gedacht. Deine Einschätzung dieser Funktion würde ich teilen.

Gruß, Dirk

Ich bin vorgestern auf ungewöhnliche Stammbäume aufmerksam gemacht worden:

Wenn man die für uns geläufige Beziehung Eltern/Kinder durch die Beziehung Doktorvater/Doktoranden bzw. Professor/Studenten ersetzt, dann ergeben sich auch Stammbäume, die das soziale Netz in der Wissenschaft abbilden.
Mathematiker_ndsu.pdf (774,1 KB)

In diesen „Stammbäumen“ der Mathematiker finden sich so berühmte Namen wie Leibnitz, Euler und Kant. Die Datenbank enthält die „Abstammung“ von über 300.000 Mathematikern, die bis zu den arabischen Gelehrten im Jahre 1000 zurück reicht.

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