Es war wohl etwas kompliziert bei seiner Geburt denn beide Eltern sollen geschieden sein. Mein Opa, Max Louis Robiller, wurde in 1872 in Preussisch Eylau geboren. Er heiratete in 1898 in Elbing wo ich auch geboren bin. Vor über 20 Jahre bestellte ich alle Bücher die der Verein zum Kr. Pr. Eylau zu verkaufen hatte. Ich hatte gehofft etwas über Opa’s Eltern zu erfahren aber leider. Meistens sehr generelle Geschichte.
In meinen Fragen bei meiner Mutter (+1985) kam auch nicht viel zum Vorschein nur das ihr Vater alles konnte und das er ihr Held im Leben war. Sie wusste wohl das er in Pr. Eylau geboren war aber als ich wegen seinen Eltern fragte wusste sie nur das da Familienprobleme waren und das ihr Vater nicht darüber reden wollte. Sie wusste also nichts über ihre väterlichen Grosseltern. Dabei blieb es dann bis zur Internet Zeit wo ich Kirchenbücher online untersuchen konnte.
Opa’s Eltern heiraten in 1867 in Zinten. Er war Gerbermeister und kam dann nach Pr Eylau. Bei der Taufe von Max steht so gut wie ich es lesen kann:
Taufe: 8. achte Dezember (1872)
Name: Max Louis
Geburt: 21. ein u. zwanzigste November Nachmittags 5 Uhr
Vater: Robiller, August Gerbermeister wie s(eine) Frau geschieden (aus Pr. Eylau)
Mutter: Luise Liedtke, geschiedene Gerbermeisterfrau (aus Pr. Eylau)
Taufpaten: Luise Krebs, Hutmacherfr. aus Pr. Eylau
Amalie Holz, Dienstmädchen, Althof
Henriette Holz, Dienstmädchen, Warschkaiten (Warschkeiten)
Carl Holz, Eigenkäthner in Buendorf (Bartelsdorf?)
Es erklärt etwas wegen dem ‚Familienproblem‘ aber wie versteht man das? Seine Geburt ist als ehelich eingetragen.
August Robiller heiratete erneut in Zinten in 1871 und aus dieser Ehe stammen drei weitere Kinder. Ich bin mir sicher das meine Mutter nichts davon wusste oder das ihr Vater je über Halb-Geschwister gesprochen hatte.
Ich hätte gerne weiteres über die Taufpaten gewusst. Was war der Geburtsname der Luise Krebs? Wer waren diese Holz Leute? Althof und Warschkeiten liegen dicht bei Pr Eylau aber was ist Buendorf? Ich kann mir nur denken das es Bartelsdorf war. Andere Ideen?
Verstehe ich das richtig? Dein Urgroßvater lässt sich scheiden, heiratet neu(1871), erzeugt dann aber ein uneheliches Kind (*dez. 1872) mit seiner Ex?
Trotzdem hat er mit seiner neuen Frau noch 3 weitere Kinder?
Ich interpretiere das zuvor geschriebene etwas anders. Natürlich kann ich auch falsch mit meiner Interpretation liegen, denn es ist in der Tat nicht ganz eindeutig formuliert.
Ich glaube es so zu verstehen:
August Robiller, Gerbermeister aus Preussisch Eylau lässt sich vor 1871 von seiner damaligen (nicht namentlich genannten) Frau scheiden.
Er heiratet 1871 erneut und zwar die Luise (geschiedene? Geborene?) Liedkte mit der er am 21.11.1872 das Kind Max bekommt.
Diese Luise Liedke war ebenfalls vor 1872 geschieden und war davor mit einem ebenfalls nicht genannten Mann, der ebenfalls Gerbermeister war, verheiratet. Kennengelernt haben sich beide wohl über den ersten Ehemann der Luise, respektive über den Beruf der beiden Männer.
Aber wie gesagt: vielleicht interpretiere ich es ja falsch.
Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen Wochenende
die Vorlage ist zwar unscharf und nicht gut zoombar, dennoch würde ich statt
eher lesen/vermuten: von 1. Frau geschieden
und die Abfolge der „Verhältnisse“ im Sinne der Schilderung von Herrn Peren verstehen.
Um die kleine Schrift bzgl Taufpaten lesen und den fraglichen Ort zuordnen zu können, bräuchte es eine bessere Abbildung des Eintrags. Hast Du einen link oder einen guten download?
Das habe ich von Ancestry so heruntergeladen. Um es besser lesen zu können muss man wohl selbst bei Ancestry schauen. Ich glaube man kann kein Link dazu bekommen.
Mein Opa kam wohl unter komischen Verhältnissen auf die Welt. Sein Vater, Gottfried, hatte aber die Luise schon in 1867 geheiratet. Er heiratete in 1871 eine Dorothea Ammon wo seine Liedtke Frau schon schwanger war. Ich kann mir denken das sie sich scheiden liess weil er die Dorothea schon im Auge hatte. Es gab viele Liedtke Menschen in Ostpreussen und bestimmt auch Luisen. Eine Luise in Zinten heiratete schon in 1853 einen Blank. Kann sein das es meine war. Meine Mutter war Luise Robiller, nach ihrer Luise Liedtke Oma?
Eigentlich weiß ich nur das mein Opa, den ich noch kannte, meiner Mutter nichts aus seiner Jugend erzählt hatte. Ob er mit seinem Vater und der Ammon oder der Liedtke Mutter aufgewachsen ist bleibt wohl ein ewiges Rätsel.
Wirklich merkwürdig, denn November 1872 - neun Monate sind nach Adam dem Langen Februar 1872… nicht mal mit viel Wohlwollen käme man bis 1871 zurück …
Also entweder er war wirklich ein Filou (milde ausgedrückt) oder die Daten passen nicht zusammen.
Ich würde weiter schauen ob die gefundenen Daten wirklich passen oder ob sich doch ein Fehler eingeschlichen hat.
Gibt es noch heute lebende (halb-) Linien wo sich der Einsatz von DNA Tests lohnt?
Und lass mich nochmal nachtragen:
Was Vanessa geschrieben hat macht tatsächlich mehr Sinn… und vielleicht liegt einfach wirklich ein lese und Interpretationsfehler vor.
Aaah, jetzt verstehe ich Ihren Gedankengang. Ja, das ist wirklich seltsam.
Aber bisher haben wir ja noch nicht die Heirat von 1871 mit der Dorothea gesehen. Möglicherweise liegt ja da der Lesefehler und es ist in Wirklichkeit das Hochzeitsjahr 1872. Denken könnte ich mir beispielsweise dass oben auf der Seite des Hochzeitseintrages 1871 steht, und die Seite auch mit einem Eintrag von 1871 beginnt, aber auf dieser Seite der Jahreswechsel war und die Heirat dann doch erst gegen MItte 1872 war. Man müsste halt die gesamte Seite des Heiratseintrags mit der Dorothea sehen.
Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen Abend
Die ehemaligen deutschen Ostgebiete sind natürlich Regionen, in denen durch den WK enorm viel an Unterlagen verloren ging, klar. Aber vielleicht hat ja doch irgendwo was an Dokumenten den Krieg überstanden. Wenn ich jetzt mal westdeutsche Verhältnisse zu Grunde lege, würde ich Sie zu den Staatsarchiven schicken, die von den Jugendämtern die entsprechenden Unterlagen bekommen haben über Scheidungskinder: bei wem sind die Kinder aufgewachsen (Vater oder Mutter, wie waren die Unterhaltsregelungen etc.). Eine weitere Quelle im Westen wären die Einwohnermeldeämter, denn die in der Gemeinde lebenden Personen mussten ja gemeldet sein. Dann gäbe es im Westen auch noch die Schulämter, denn die Kinder mussten ja auch in die Schule gehen, somit war auch jedes Kind beim Schulamt erfasst. Und dort stand auch der Erziehungsberechtigte dabei = derjenige, bei dem das Kind gelebt hat.
Aber wie gesagt: das würde ich im Westen empfehlen. Wir sind hier aber in Ost-Westpreussen, da mag am Ende des 2. WKs alles zerstört worden sein, was ich nicht weiß. Was sagt denn das Regionalarchiv zur Quellenlage? Was sagt das Stadtarchiv? Gibt es ein Gemeindearchiv? Schulunterlagen, Familiengerichtsunterlagen müssten eigentlich im Staatsarchiv gelandet sein, sofern sie den Krieg überlebt haben und danach nicht von den Russen vernichtet wurden….
Einen schönen Abend wünscht nebst allzeit viel Forschererfolg
Ich habe vor vielen Jahren schon an meinen Elbinger Vorfahren gearbeitet und der frühere Leiter das Danziger Archivs für Elbing hat viel für mich gefunden aber es gibt eben keine KB von vielen Kirchen und sonst ist auch viel verloren gegangen. So sah meine Taufkirche, St Nikolaus, in 1945 aus.
selbstverständlich kannst Du auf jedes Dokument bei ancestry verlinken, indem Du einfach die Adreßzeile kopierst. Öffnen kann es dann wie bei zB archion natürlich nur jemand, der/die aktuell auch einen Zugang hat.
Du kannst aber auch in die Seite reinzoomen und die jeweilige(n) Textstelle(n) vergrößert per screenshot speichern und hier einstellen. Ich hab mal ein paar gemacht:
besser bekomme ich die Taufzeugen auch nicht auf den Schirm…
was mir auffällt:
Du hattest die 3 HOLZ-Paten hervorgehoben ~ und die Mutter des folgenden Täuflings (Kinder gemeinsam getauft) war eine geb. HOLZ. Unter deren Taufpaten findet sich wiederum eine Luise LIEDTKE, Instersfr[au] aus Karlshöfchen [südlich Schloditten].
Ein Buendorf finde ich nur bei Lüneburg (Hannover).
Ein Bündorf gibt’s noch bei Merseburg (Sachsen).
Diverse Suchvarianten haben kein passendes Ergebnis rund um Pr. Eylau erbracht.
Sicher gibt’s hier aber auch wesentlich bessere Kenner der Gegend als mich…
oo 1867 Zinten: Wittwer August ROBILLER oo unv[erehelichte] Luise LIEDTKE
(wenn er damals bereits verwitwet war, kann „von 1. Frau geschieden“ natürlich eh nicht stimmen ~ oder bezieht sich Wittwer [eher sinnfrei] auf Vater Robiller?)
Bei Neuendorf war ich vorhin tatsächlich gedanklich auch schon, da ich gar nicht so sicher war, daß das wirklich ein B am Anfang sein soll… es sah mir mehr nach -euen- aus und da war Neuen- natürlich naheliegend… aufgrund der schieren Fülle an Neuendorfs hab ich das aber nicht auch noch weiterverfolgt… insofern Danke für die Klärung!
der Taufeintrag war ja schon gepostet ~ am Anfang von Fred, heute nochmal von mir in vergrößerten Ausschnitten. Es handelt sich offensichtlich um dieselben Aufnahmen desselben Eintrags, jedenfalls sehe ich keinen Unterschied in der Qualität. Aber Danke für die frei verfügbare Version!
allerdings wurde dort die Heirat ROBILLER oo AMMON mal eben 10 Jahre vorverlegt…
vielleicht mag @fredrump da ja mal ein wenig Ordnung reinbringen…
Dieses ‚Neuendorf‘ liegt nicht weit von Pr. Eylau entfernt im benachbarten Kirchspiel Eichhorn. Eine Reihe von Personen dieses Kirchspiels arbeiten in Warschkeiten bzw. in der Stadt Pr. Eylau.
Die Holz-Personen gehören vermutlich zu dieser Familie: