Suche nach der Herkunft des Emanuel von Müller

Liebe Listenmitglieder,

ich bin auf der Suche nach Informationen zur Herkunft und
Nachkommenschaft meines Alturgroßvaters Gottfried _Emanuel_
(Immanuel) von Müller.
Er ist einer meiner toten Punkte, was mich sehr frustriert. Die gängigen
Quellen wie Gotha etc. habe ich abgegrast, die
Kirchenbücher habe ich mehrfach gewälzt.

Was weiß ich?

Er wurde um 1746 geboren (bei seiner ersten Ehe in Plibischken am
10.6.1784 war er 38 Jahre alt). Das erste Mal tritt er
bei seiner ersten Ehe für mich in Erscheinung. Dort ist er der
"Generalpächter und Amtmann Müller". Kinder aus dieser
ersten Ehe konnte ich bisher keine finden.

Hallo Herr Kowalewski,

Am 6. Mai 1766 wurde an der Universität Königsberg immatrikuliert:
Müller Eman. Godfr., Bayhuna-Litthuan.
Übersetzt: Emanuel Gottfried Müller aus Beynuhnen in (Preußisch) Litauen.
Die andere Reihenfolge der Vornamen besagt überhaupt nichts; erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde meiner Beobachtung nach die Reihenfolge der Vornamen fest.
Altersmäßig passt es auch, kurz: Meines Erachtens dürfte es sich bei dem Studenten um Ihren Vorfahren handeln.
Für Beynuhnen zuständig war in der Zeit das Kirchspiel Dombrowken, dessen überlieferten Kirchenbücher zwar "erst" 1747 beginnen, gleichwohl die Durchsicht lohnen könnten.
Ich hab da mal kurz reingeschaut:
- Am 23. Juli 1749 lässt der Amtmann Johann Jakob Müller in Klein Beynuhnen seinen Sohn Johan George taufen.
- Am 19. Juli 1747 (also zwei Jahre vorher) wird "der alte Amtmann" Müller (keine Vornamensnennung) in der Kirche begraben, 72 Jahre alt, also etwa 1675 geboren
Könnte also sein, dass Sie es mit einer Amtmann-Dynastie zu tun haben.

Ein Bruder Ihres Alturgroßvaters dürfte sein:

Carl Ludwig Müller, geb. Beynuhnen 20.1.1745, gest. Anfang 1791, Kammerassessor, Steuerrat,
zu dem es einen biographischen Abriss bei
Rolf Straubel (Bearb.): Biographisches Handbuch der Preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740-1806/15. Teil 2: Biographien M-Z. (Einzelveröffentlichung der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 85, zugleich Einzelveröffentlichung des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, hrsg. von Klaus Neitmann, Bd. VII.) München 2009, S. 662-663, gibt.

Der Vater wird dort bezeichnet als: Amtmann, Generalpächter der zum Dönhoffschen Erbe gehörenden Güter, lebte 1779.
Als Onkel mütterlicherseits wird ein Königsberger Bankdirektor und Kriegsrat Schlemüller genannt. [Ein Studiosus Schlemüller in übrigens Pate bei der oben genannten Taufe 1749!]

In dem Beitrag von
Hans-Heinrich Decker: Wilhelm Schlemüller. Hofprediger in Königsberg (Pr) 1646-1687. Versuch einer Biographie, in: Altpreußische Geschlechterkunde. Neue Folge 29. (1981), Bd. 11, S. 341-363
gibt es eine Stammfolge Schlemüller, die auch den Königsberger Bankdirektor aufführt, allerdings keine Schwester, die eine verheiratete Müller ist, doch muss das nichts heißen, das kann dem Autor seinerzeit unbekannt geblieben sein.

In
Die Kartei Quassowski. Buchstabe M. Zusammengestellt von Helmut Zipplies. (Quellen, Materialien und Sammlungen zur altpreußischen Familienforschung [QMS]. 1.) Hamburg 1983, S. M 410
gibt es den Eintrag
v. Müller, Amtmann Gottfried Emanuel zu Kuglacken Kr. Tapiau kauft 2.7.1797 Rittergut Trimmau Hauptamt Tapiau von Frau Kapitän v. Hordziewitz, er heiratet Anna Alex, wurde 1797 geadelt, ist geboren um 1746, gestorben Rensekrug 22.2.1813, alt 67 Jahre, Landschaftsrat, sie verpfändet Trimmau laut Urkunde vom 12.1.1804 an Amtmann Friedrich von Heinrichswalde, Trimmau wird verkauft 23.9.1805 (Grundakten Trimmau).

Rensekrug ist ein Gut im Kreis Heiligenbeil, Kirchspiel Balga.

Der Amtmann Friedrich von Heinrichswalde war übrigens mit einer Karoline Barbara Schlemüller verheiratet
(Die Kartei Quassowski. Buchstabe Sa-Sd. Zusammengestellt von Günter Boretius. (Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V. Quellen Materialien und Sammlungen zur altpreußischen Familienforschung [QMS]. 1.) Hamburg 1989, S. S 251, 252).
Muss nichts bedeuten, könnte aber ...

Mit besten Grüßen

Carsten Fecker