Studentenverbindungen in der DDR

Verehrte Listenleser,
ich suchte über die Studentenverbindung Franconia
hier über die Listen und bei
    google,
    tramizu.de
    cousin.de
    kscv.de
vergeblich nähere Informationen.
Nun habe ich die Mitteilung erhalten, dass
alle Unterlagen der Verbindung im Archiv der
Uni Halle gelagert sind vom Beginn der
GRündung 1880 bis zum Verbot aller Verbindungen
im Jahre 1935.

Frage:
Wurden in der ehemaligen SBZ und dann DDR
Studentenverbindungen nach 1945 wieder
zugelassen?

Mit sonnigen Grüßen aus dem Allgäu
Burkhard Hoppe
BLF M 5257

Sehr geehrter Herr Hoppe!

Die Antworten findet man bei:

Hartmut H. Jess, SCC – Specimen corporationum cognitarum 2000. Das Lexikon
der Verbindungen auf einer CD-ROM. Edition Studentica im SH-Verlag, 2000.
CD-ROM.

Sammlungen von 12.000 Verbindungen/Vereinen aus den Bereichen: pennal,
technisch, akademisch, jüdisch, Damenverbindungen, Kameradschaften,
Einjährige, Absolviae. 25.000 Namensnennungen mit Zuordnung von 6.000
Zirkeln, 4.800 Wappen, 12.000 Farben und 6.500 Wahlsprüchen.

Inhalt
Teil I: Findex – alphabetisches Lexikon mit den wichtigsten Kriterien einer
Verbindung (Name, Ort, Gründungsdatum, Art der Verbindung, Kennziffer,
heutiger Name, Farben, Wahlspruch).

Teil II: Folio-Sammlung – für jede Verbindung mit Wappen, Zirkel, Farben,
Chronik, Wahlspruch, Quellen.

Preisgünstige Restauflage der S.C.C.-Ausgabe 2000 (früher 49,80 Euro). Eine
Neuauflage 2005 bietet der Autor für 55,00 Euro an.

Siehe auch Die Corps
oder auch
http://www.tradition-mit-zukunft.de/community/couleurinfo/ort,Halle.html
bzw.
http://www.tradition-mit-zukunft.de/community/couleurinfo/verbindung,irminsu
l_hamburg.html (28.08.1954 Verschmelzung von Irminsul Hamburg mit dem AHV
der Franconia Halle und der Marchia Greifswald)

In der DDR waren Verbindungen verboten. In der Spätzeit gab es aber
couleurstudentische Gruppen bzw. Kreise (inoffiziell), aus denen sich
Verbindungen entwickelten.

Mit den besten Grüßen

Dr. Ralf G. Jahn
Historiker & Genealoge

Absender:
Dr. Ralf G. Jahn M.A.
Von-Galen-Str. 26
47608 Geldern
Ruf: 02831-132444
Fax: 02831-80228
E-Mail: Wasgonia@t-online.de
Homepage: www.adel-genealogie.de

Siehe auch:

Kurt U. Bertrams (Hrsg.), Studentenverbindungen in der DDR. 250 Seiten,
Format 17 × 24,5 cm, fester Einband

Bereits ein Vierteljahrhundert vor der Wiedervereinigung entstanden an
Universitäten und Hochschulen in der Deutschen Demokratischen Republik die
ersten Studentenverbindungen – heimlich, getarnt als Singleclubs, in den
relativen Freiräumen der Evangelischen oder Katholischen Studentengemeinden
oder unter Aufsicht der Staats- und Parteiführung als Freundeskreis
»Studentische Kulturgeschichte« im Kulturbund der DDR.

Sie entstanden vollkommen unabhängig von den Korporationen in der
Bundesrepublik, ohne Kontakt zu diesen und von diesen auch nicht
wahrgenommen.

Es fehlte an allem. Liederbücher wurden von Hand abgeschrieben,
Couleurgegenstände auf Dachböden zusammengesucht und sogar Paukausrüstungen
aus volkseigenem Material angefertigt.

Über allem schwebte die Gefahr der Entdeckung. Relegation von der Hochschule
drohte, »Bewährung in der Produktion«. Mitglieder wurden vom Ministerium für
Staatssicherheit verhört, umfangreiche Akten über sie angelegt. Und doch
haben junge Studenten sich selbstverwaltende, parteiferne, traditionelle
Strukturen geschaffen – Korporationen eben.

Das Buch zeigt anhand der Chroniken sämtlicher Verbindungen ihre Gründung
und ihre weitere Geschichte auf, verfaßt von denjenigen, die dabei waren und
alles selbst erlebt hatten.

287&osCsid=216a26a178113c7798f879238a3d96df

Mit den besten Wünschen

Dr. Ralf G. Jahn

Sehr geehrter Herr Herrlein,

herzlichen Dank für Ihre ausführliche Schilderung.
Damit dürfte es feststehen, dass die Franconia nicht
wieder aktiviert worden ist.
Die Farben lauten, wie Sie richtig vermutet haben,
blau-gold-rot.

Mit freundlichen Grüßen aus dem sonnigen Allgäu
Burkhard Hoppe

PS: Diese Antwort habe ich auch über die Liste
    geleitet, weil ich annheme, dass evtl. andere
    Mitforscher gleiche/ähnliche Fragen haben

Jürgen Herrlein schrieb:

Sehr geehrter Herr Dr. Jahn,

Hier werde ich wirklich hellhoerig. Ich suche schon seit geraumer Zeit nach
einer Verbindung, die in Hamburg und/oder Luebeck ansaessig war. Da Sie sich
wohl mit diesem Thema sehr gut auskennen, schalte ich mich hier ein, auch
wenn es den Raum Franken nicht betrifft. Ich bitte deshalb wohlweislich
schon um Entschuldigung.

Ich suche nach der Verbindung "Zur Silbernen Kugel". Hierbei handelt es sich
nicht um eine Studentenverbindung, sondern um eine Loge. Kennen Sie sich
ebenfalls damit aus ?

Mit Dank im voraus und Gruss aus England.

Victoria Losen

Sehr geehrte Frau Losen,

das ist eine andere Materie, auch wenn es ein paar Berührungspunkte gibt.

Das Standardwerk ist:

Lennhoff, Eugen
Binder, Dieter A.
Posner, Oskar

Internationales Freimaurerlexikon
5. überarbeitete und aktualisierte Nachauflage
2006, 5. Auflage, 976 Seiten geb. mit SU
ISBN: 978-3-7766-2478-6
49,90 EUR D / 51,30 EUR A / 85,50 CHF (UVP)
Herbig

Alle Persönlichkeiten, Organisationen und Symbole der "königlichen Kunst"
auf einen Blick.

An Umfang und Genauigkeit bisher unübertroffen enthält das bis zur Gegenwart
aktualisierte große lexikalische Standardwerk über die Freimaurerei neben
einem lexikographischen Teil, Grundgesetzen, Chronik und Vokabularium der
Freimaurerei auch Darstellungen der Leistungen ihrer Mitglieder. Die
Vielzahl der Stichworte, Bibliographie und Index ermöglichen einen leichten
Zugang zur immer noch geheimnisumwitterten Welt der Feimaurer.

http://www.herbig.net/gesamtverzeichnis/weitere-rubriken/lexika-nachschlagew
erke/einzelansicht/product//internationales-freimaurerlexikon.html

Diese Loge "Zur Silbernen Kugel" ist mir nicht bekannt, allerdings bin ich
auf dem Gebiet der Freimaurerei auch kein Experte.

Vielleicht hilft Ihnen einige der folgenden Links weiter:
http://www.dmoz.org/World/Deutsch/Gesellschaft/Religion_und_Spiritualit�%a
4t/Freimaurerei/

Meinen Sie vielleicht die Loge "Zur Weltkugel" in Lübeck?
http://www.weltkugel-luebeck.de/

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Ralf G. Jahn