Strelitz (Alt) Technikum Neustrelitz - Studentisches Leben Studentenverbindungen

Hallo,
ich schreibe gerade an einem Buch über das studentische Leben am damaligen Technikum in Strelitz in den Jahren von (1875) 1890 bis ca. 1936.

Es gab am Technikum ein erstaunlich reges studentisches Leben - viele Studentenverbindungen tummelten sich hier und daneben gab es noch diverse fachstudentische Vereine bis hin zu „ausländischen Vereinigungen“, wie zB dem Schwedenlub (mit eigenem Vereinshaus), dem Club Finlandia etc.

Leider ist das Stadtarchiv in Neustrelitz mit meiner Anfrage überfordert - sie haben leider auch zu wenig Personal; der Verein " Technikum Strelitz - Max Hittenkofer; Verein zur Wahrung der Geschichte der Ingenieurausbildung in Neustrelitz" ist leider absolut keine Hilfe…

Leider waren ja in der ehemaligen DDR Studentenverbindungen verboten - das zusammen mit dem Weltkrieg und den einhergehenden Bombenangriffen auf Strelitz machen meine Suchaktion sprichwörtlich zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen…

Vielleicht hat ja hier jemand noch schöne Bilder in seinem Fundus, oder weiß gar etwas über das, was ich suche, zu berichten!?

Die studentischen Vereinigungen / Studentenverbindungen

  • A [llgemeiner Technikerverein ?] Buxtehude
  • Alemannia [Buxtehude] Strelitz (Arnstadt, Köthen) (17.11.1876)
  • Arminia Strelitz (Lage, Paderborn) (1.3.1903)
  • Bavaria (11.11.1911)
  • Borussia (I) Strelitz (Berlin) (3.12.1887)
  • Borussia (II) Strelitz (Wismar) (1.5.1921)
  • Lituania (1.5.1921)
  • Burgundia Strelitz (Berlin, Köthen, Darmstadt, Arnstadt) (5.12.1887)
  • Concordia (19.12.1893)
  • Cimbria (19.12.1893) (Berlin, Lage)
  • Constantia (10.5.1903)
  • Danubia (28.10.1925)
  • Germania (14.10.1894)
  • Hannovera (1.9.1921)
  • Hansea (2.8.1920), (Strelitz, Wismar, Oldenburg)
  • Helvetia (23.3.1901)
  • Litteraria (26.11.1889)
  • Lituania (1.5.1921)
  • Marcho-Arminia (Arminia Berlin, 1.4.1919)
  • Markomannia (6.5.1895)
  • Normannia [Riesa] Strelitz (15.5.1905)
  • Rhenania (1.12.1896)
  • Constantia (10.5.1903)
  • Silesia (4.8.1920)
  • Rheno-Silesia (10.5.1903), (Strelitz, Wismar, Heilbronn)
  • Teutonia (17.8.1925)
  • Unitas (8.11.1893) (Köthen)
  • Vulkan (2.9.1893) (Berlin, Kiel)

Freie und fachtechnische Vereinigungen

  • Klub Finnlandia (16.5.1925)
  • Norsk Klub (1911)
  • Svenska Klubben (15.8.1907 / 7.10.1911)
  • Musikverein der Studierenden
  • Deutscher Christlicher Technikerbund
  • SC [Sport-Club] Corso (Januar 1906)
  • Strelitzer Paddelclub Betonverein
  • Betonverein Strelitz
  • Eisenbau-Verein (Sommersemester 1926)
  • Elektrotechnischer Verein (1922 / 15.2.1926)
  • Flugtechnische Vereinigung (1927)
  • Heizungstechnischer Verein (1928)
  • Hochbau-Technischer Verein (1929)
  • Maschinentechnischer Verein (9.12.1927)
  • Verein studierender Bauingenieure (11.12.1928)

Vielleicht habt Ihr ja auch noch Tipps, an wen ich mich noch wenden könnte.

Herzlichen Dank und viele Grüße aus Münster
Christian (Delhey)

Hallo Christian,

Mitglieder in der Burschenschaft findest du hier:
Kösener Korps-Listen von 1798 bis 1910.

http://www.corpsarchive.de/images/digiarchiv/KCL1910.pdf

Gruß
Andreas (Meininger)

Hallo Andreas,

danke - aber nein :slight_smile:

Diese erwähnten Kösener Corps fand man damals nur an „richtigen“ Hochschulen, also Universitäten (Abirut war Voraussetzung sowie die Möglichkeit zu promovieren)

Das von mir erwähnte Technikum war eher eine „höhere Schule“ - man benötigte kein Abitur und studierte i.d.R. auch deutlich kürzer - neben dem großen „Ingenieurstum“ gab es v.a. solche „niederen Hochschulen“ damaals für angehende Tierärzte - also alles, was man für den Heeresdienst gut nutzen konnte…

Daher suche ich wirklich nach Zufallsquellen - also zB Nachfahren von ehemaligen Studierenden dort, ehemalige Vermieter, allgemeine Forscher in/aus der Gegend etc.

Trotzdem vielen Dank - die Liste ist „nie weg“! :slight_smile:

Gruß
Christian (Delhey)

Guten Abend Christian Delhey,

vielleicht kann man Ihnen hier weiterhelfen

Mit freundlichen Grüssen
Vera (Nagel)

Moin Vera,

vielen Dank.

Leider hilft das auch nicht, da es sich auch hier meistens um Universitäts-Studentenverbindungen handelt, und nicht um diejenigen, die an kleinen privaten Schulen (Technikum, Polytechnikum, Baugewerkschule etc.), die es im Deutschen Reich zu Hauf gab.

Hier nin ich wirklich auf diejenigen angewiesen, die einen (persönlichen) Bezug zu Strelitz (Alt) und Neustrelitz haben; sei es, dass sie sich mit dem Technikum auseinandersetzen, oder Verwandte haben, die auf ebendiesem waren.

Gruß aus Münster

Christian (Delhey)

Guten Morgen Christian (Delhey).

Hatten Sie denn bereits Kontakt zu der von mir genannten Gesellschaft?

Dort existiert -neben hoher fachlicher Expertise- m.W. ein umfangreiches Archiv, in dem bei Weitem nicht nur Informationen zu studentischen Verbindungen, die an Hochschulstandorten ansässig waren, vorhanden sind.

Bzgl. „Neustrelitzer“ Alten Herren wünsche ich ganz viel Erfolg.

BG und schöne Ostertage,
Vera (Nagel)

Sehr geehrter Herr Delhey,

Wahrscheinlich ist auch mein Vorschlag obsolet, da von Ihnen schon lange gemacht. Da Sie aber nicht bei Ihrer Anfrage dazu schreiben, wo Sie selbst schon überall gesucht bzw. Angefragt haben, schreibe ich Ihnen dennoch meine Gedanken als gelernter Bibliothekar:

Meine erste Kontaktstelle bei Ihrer Fragestellung wäre das Stadtarchiv von Strelitz/Neusgtrelitz. - - - Das haben Sie ja schon erledigt, das schreiben Sie ja schon ganz am Anfang.

Die zweite Anlaufstelle wäre die dortige (hoffentlich fachlich geführte) Bibliothek
Die dritte Möglichkeit, die ich sehe d.h. Mir vorstellen könnte, wäre das räumlich zuständige Schulamt (weil Sie ja schreiben, dass es sich um keine „normale“ Uni handelt). Dieses würde ich bitten, Ihre Anfrage an eine entsprechende Institution weiterzuleiten = die Institiution, an die das Schulamt seine Unterlagen zur Archivierung weiter gibt. Da Schulangelegenheiten Landeshoheit ist, könnte ich mir denken, dass es sich um das regional zuständige Staatsarchiv/Landesarchiv handelt.

Was mir noch nicht klar geworden ist, bei Ihrer Anfrage ist was mit „Technikum“ gemeint ist. Irgendwie habe ich die Assoziation bei „Tecchnikum“ mit „Bergbau“. Aber damit kann ich natürlich auch völlig falsch liegen. Bei „Bergbau“ fällt mir der BEgriff „Bergregal“ ein, und dass es in vielen Staats-/Landesarchiven eine eigene Sektion „Bergbauunterlagen“ gibt.

Daher die Bitte: könnten Sie etwas genauer ausführen, was man in diesem „Technikum“ alles lernen/studieren konnte, vielleicht fällt mir dann noch irgendwas dazu ein.

Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen geruhsamen Osterfest

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Peren

Sehr geehrter Herr Peren,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Also: gesucht wurde neben der Stadtbibliothek, die überlastet ist, so dass sie auch nicht antwortet, beim „Erinnerungsverein“ http://www.technikum-strelitz.de/ – hier ist es so, und dann ist weder despektierlich noch irgendwie böse gemeint, dass die Menschen dort eine tolle Chronik herausgegeben haben - dass es sich aber bei diesen Personen eben um Techniker handelt, nicht um zB Historiker. Das Buch behandelt sehr einseitig, lässt Vieles aus, und ist für Ehemalige und Technikinteressierte sicherlich sehr interessant, aber nicht für Historiker. Desweiteren suchte ich im Karbe-Wagner-Archiv (https://www.kulturquartier-neustrelitz.de/das-kulturquartier/karbe-wagner-archiv/) in Neustrelitz - einer eigentlich großartigen Schatztruhe, eigentlich… - dann suchte ich bei möglichen Verbänden, in denen die Fachschafts- / Fachvereine angehörten, wie zB dem Deutschen Christlichen Technikerbund (www.dctb.de), dem Nachfolgefußballverein des damaligen Studenten.Fußballclubs FC Corso etc.

Allen Angefragten ist eines gemein, so sie antworteten: sie wissen nichts… - haben leider auch wegen chronischer Überlastung keine Zeit, in die Tiefe zu gehen; sind sich aber sicher, nichts zu haben…

Zum Technikum Strelitz (https://de.wikipedia.org/wiki/Technikum_Strelitz)

Es war eine Höhere Schule, die nicht zwingend das Abitur zum Stdium voraussetzte - dafür auch kein Promotionsrecht besaß und von den „richtigen Universitäten“ belächelt wurden.

Studieren konnte man: Machinenbau, Flugzeugbau, Automobilbau, Elektronik, Tiefbau, Hochbau. 1937, nach der Gleichschaltung, also nach dem Verbot der Studentenverbindungen, kamen noch hinzu: Bauwesen.

Diese Schule war eine private Hochschule, bis sie 1935 unter die Trägerschaft Neustrelitz gestellt wurde

1939 erhielt die Schule die Reicchsanerkennung als Bau- und Ingenieurschule und wurde somit den staatlichen Schulen gleichgestellt.

1991 wurde sie geschlossen und in die 1991 gegründete Hochschule Neubrandenburg integriert; hier könnte ich noch einmaal nachfragen - mache mir jedoch wenig Hoffnung.

Ich habe im Moment absolut keine Ahnung, wo ch weitersuchen soll - das Archiv der damaligen Malchower Tageszeitung (für die Gegend zuständig), habe ich auf den Seiten der Uni Rostock bereits durchgepflügt…

Das Staats- / Landesarchiv werde ich kontaktieren, sehr guter Hinweis.

Herzliche Grüße und Ihnen und allen anderen wünsche ich natürlich auch ein gesegnetes Osterfest.

Christian (Delhey)

Hallo Vera,

entschuldige die späte Antwort… - ja, ich habe natürlich Deinen Tipp beherzigt, aber, wie erwartet, könnten mir die Damen und Herren leider auch nicht helfen.

Ich muss anscheinend wirklich in Strelitz selbst auf Spurensuche gehen…
Viele Grüße aus Münster

Christian (Delhey)

Hallo Christian (Delhey).

Ein solches Ergebnis hätte ich aus eigenen Erfahrungen mit der von mir genannten Gesellschaft nicht „erwartet“ - aber nun ja.

In der bereits erwähnten Chronik des Technikums Neustrelitz sind doch eine ganze Fülle von „Ehemaligen“ genannt.

Haben Sie zu diesen Personen bereits den direkten Kontakt gesucht - ggfls. verfügen diese ja noch über historische Unterlagen zu Ihrem seinerzeitigen Studentischen Leben in Studentenverbindungen?

Sollte dem so sein, wären das wiederum Ansätze für weitere Recherchen.

Ich habe sehr wohl Ihre Aussage gelesen, daß der „Verein…“ absolut keine Hilfe sei…

Und dennoch halte ich unvermittelt an meiner Aussage fest: mindestens ein Teil Ihres Weges führt über die „Alten Herren“…

Nochmals alles Gute und hoffentlich Erfolg für Ihr Projekt
Vera (Nagel)

Hallo Frau Nagel,

da ich selbst zu der Katergorie „Alter Herr“ in einer Studentenverbindung gehöre, ist mit das Terrain doch recht gut bekannt. :slight_smile:

Die „Alten Herren“, die Sie meinen, sind leider längst verstorben… (die jüngsten sind ca. 1915 geboren) - die jetzt noch lebenden Personen des ehemaligen Technikums (es schloss 1991 seine Pforten) sind für mich leider irrelevant, da sie alle nicht in einer Studentenverbindung waren, da ebendiese in der DDR verboten waren. Sie sind, wenn überhaupt, in einer „Alumni-Vereinigung“, aber das bringt mich nicht weiter - da eben keine Verbindung zu den alten Verbindungen besteht.

Die Ehemaligen-Listen sind zudem ungeeignet, da nur erwähnt wird, wann wer studiert hat und aus welchem Ort er stammt…

Die Unterlagen der meisten ehemaligen Studentenverbindungen sind verschollen - und damit natürlich auch die Mitgliederlisten. Da sie, im Gegensatz zu vielen anderen ehemaligen Ost-Verbindungen, im „Westen“ nicht wieder aufgemacht haben (nach dem Krieg), gibt es also weder Rechtsnachfolger, noch Archivar… Das Stadtarchiv Neustrelitz reagiert nicht, Stadtarchiv Wismar hat nichts etc.

Es führt leider nur ein Weg nach Rom - nicht viele, wie so gerne behauptet wird: „Kapitän Zufall“!

Ich gehe bereits über Social Media-Gruppen und poste dort in Neustrelitzgruppen mein Anliegen - in der Hoffnung, irgendjemandes Opa hat damals in Strelitz studiert…
Daher war auch mein Aufruf auch hier, in den Mecklenburg-Gruppe, gestellt - in der Hoffnung, jemanden zu finden, der einen kennt., der einen kennt, der…

Viele Grüße aus Münster

Christian Delhey