Liebe Standardisierer,
ich habe den Eindruck, es geht bei dieser Frage eigentlich darum, wie weit
man den Perfektionismus treiben will.
Will man ein Familienbuch, braucht man eine gewisse Standardisierung. Will man ein m�glichst perfektes Abbild der Quelle, muss man ganz genau abschreiben (verkarten) und �berl�sst es dem Nutzer, die bestehenden Verbindungen �hnlicher Namen zu finden. Je nachdem welcher Art die Quellen sind, wird man sich f�r die eine oder andere Form entscheiden m�ssen, denn manchmal entstehen schon bei einer einzigen Quelle Probleme, die ohne Kompromisse nicht zu l�sen sind.
Weil ich die polnischen Sonderzeichen verwenden muss, verwende ich PAF
(welches Programm andere unterst�tzt UTF-8?).
Problem (alles fiktiv, aber �hnlich mehrfach gefunden):
In einer polnischen Heiratsurkunde (nach napoleonischem code civil erstellte
"Kopie" aus dem Kirchenbuch) beginnt die Aufz�hlung der Namen mit den
Zeugen. Dann folgen die Brautleute mit den jeweiligen Eltern.
In einem beispielhaften Fall war einer der Zeugen gleichzeitig der Vater des
Br�utigams. Der Name wurde drei Mal unterschiedlich geschrieben. Seinen
Namen als Zeuge (POLLEY) nahm ich als Schreibweise A. Den Namen des
Br�utigams (POLEC) als Schreibweise B und den Namen des Vaters des
Br�utigams (POLEG) als Schreibweise C und sortierte alle ein unter dem
"Standardnamen" POLEY. Weitere, zum Teil haarstr�ubende Varianten, entstehen
bei der Polonisierung von Namen.
In PAF ist das per Definition eines Ereignisses "weitere Namensschreibweise"
m�glich. Einige andere Programme importieren dieses Ereignis korrekt,
versagen dann aber bei den polnischen Sonderzeichen.
Wer nun, wie in einigen L�ndern �blich, nach der genauen Schreibweise eines
bereits gefundenen Namens sucht (z.B. POLEC), findet ihn in meiner Datei nur
per Zufall (Suche in der GEDCOM-Datei). Das Chaos wird perfekt, wenn klar
wird, da� der Name in allen drei Varianten falsch geschrieben wurde, weil er
schon aus der urspr�nglichen Quelle (in einer Liste von Einwanderern als
PULCH oder POLCH aufgef�hrt, - das C als E und das H als K gelesen) falsch
�bertragen wurde.
Ich habe vor solchen Problemen kapituliert und bleibe bei meiner relativ
unperfekten Auswertung. Die Verfasser der Quellen haben so viele Fehler
gemacht, da� meine eigenen toleriert werden m�ssen. Sekund�rquellen k�nnen
nur Hilfen beim Studium der urspr�nglichen Quellen sein (wieso steht dort
eine Heirat von Schmidtke oo Steinke, obwohl die Brautleute doch Kowalski
und Kaminski hei�en?). Wer sklavisch an einer bestimmten Schreibweise klebt
kommt nicht zum Ziel. Diese Erfahrung hilft mir bei meiner eigenen Forschung
ungemein!
Gru�,
Reiner (Kerp)