Stadtarchiv Moers digitalisiert Friedhofsbücher und Meldekartei

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So manche Pressemitteilung, die man als Redakteur des CompGen-Blogs vor sich sieht, erinnern eher an Werbung. Deshalb freuen wir uns immer, wenn die Medieninformation eines Unternehmens oder einer Institution wirklich Neues enthält – und dann auch noch informativ und unterhaltsam geschrieben ist. So war es bei einem Text der Pressestelle der niederrheinischen Stadt Moers vom 6. Oktober. Und natürlich ist es auch ein wichtiges Signal an andere Kommunen und deren Archive, zu zeigen, wie erfreulich die Zusammenarbeit zwischen Familienforschung und Archiven sein kann! Deshalb geben wir hier gerne weiter, wie Bücher der Friedhofsverwaltung und eine digitalisierte Meldekartei in Moers die genealogische Forschung vereinfachen.


Daniela Gillner, Leiterin des Stadtarchivs Moers, berichtet über eine Anfrage aus Berlin: Die Dame war auf der Suche nach ihren Vorfahren um 1830. Eine spannende Aufgabe, es gab zahlreiche Dokumente zu den angefragten Personen. „Ich habe erst in der Meldekartei geschaut und dann in den Standesamtsunterlagen noch mehr Material gefunden. Außerdem haben mir die Kirchenbuchkopien mit Tauf- und Beisetzungsdatum weitergeholfen“. Da eine Vorfahrin in Düsseldorf geheiratet hatte, konnte sie die Berliner Familienforscherin an das Stadtarchiv in Düsseldorf verweisen.

An das Moerser Stadtarchiv schreiben Menschen aus ganz Deutschland, den Niederlanden, Polen, Tschechien; sogar aus den USA kamen bereits Anfragen. In vielen Fällen können die Mitarbeitenden aus dem Stadtarchiv weiterhelfen. Aus dem Standesamt liegen seit 1798 sämtliche Informationen über Geburten, Hochzeiten und Sterbefälle vor. Einige der Standesamtsbücher sind derzeit in der Werkstatt, weil sie ständig in Benutzung sind.

Auch die ‚neuen‘ Lagerbücher der Friedhofsverwaltung sind sanierungsbedürftig und danach mit der Reparatur an der Reihe. Von allen Moerser Friedhöfen sind dort bis in die 1990er Jahre Infos zu finden: Name, Alter, Wohnort, Datum der Beerdigung und sogar der Beruf – zuweilen war der einfach ‚Ehefrau‘, ‚Berginvalide‘, ‚Witwe‘ oder bei vielen Moersern eben ‚Bergmann‘. Besonders wertvoll sind die Lagerbücher in Kombi mit den Flächenplänen zu den Grabplätzen. So kann anhand der Auflistung im Buch der damalige Grabplatz auch auf den heutigen Friedhöfen genau bestimmt werden. „Die Lagerbücher und Karten sind wie einzelne Mosaikstücke, die man bei der Recherche zusammensetzt“, erklärt die Fachfrau.

Ein weiteres Mosaikstück kann die Einwohnermeldekartei sein. Vermerkt sind nicht nur Infos zur Person, sondern auch zu Eltern, Kindern, Ehepartnern, deren Herkunft und den eigenen Umzügen im Laufe des Lebens. Die Einwohnermeldekartei wird jetzt gesichert, indem alles eingescannt wird. Bisher ist das Archivteam bis zum Buchstaben B vorgedrungen.

(Quelle: Pressemitteilung der Stadt Moers vom 06.10.2021)