Hallo Kathrin,
Namenslisten lokaler Lehrer oder Schulmeister sind eher selten und finden sich mitunter in Ortschroniken, wie sie immer mal wieder in kleineren Auflagen zu Ortsjubiläen etc. gedruckt werden.
Als Hauptquelle zu diesem Thema gilt immer noch die unveröffentlicht gebliebene Materialsammlung
HOLM, Hans:
Mecklenburgische Schulen und Schulmeister des 17\. und 18\. Jahrhunderts\.
Parchim, 197X\.
Der 'Holm' - ein Typiscript - kursiert nur in wenigen, qualitativ sehr unterschiedlichen Sätzen von Durchschlägen in großen Bibliotheken und Archiven des Landes (u.a. im Landeskirchlichen Archiv Schwerin) und hat m.W. chronologisch niemals eine Fortsetzung für nachfolgende Betrachtungszeiträume erfahren.
Jährliche Angaben zu Lehrern enthalten die mecklenburgischen Staatskalender, die es seit E. 18. Jh. bis zum Ende der Monarchie in zwei separaten Serien für die beiden mecklenburgischen Teilstaaten (Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz) gibt. Ob die Schwerinschen Staatskalender allerdings auch irgendwann die - nicht akademisch gebildeten - Dorfschulmeister (Volksschullehrer) namentlich aufführt, weiß ich nicht.
In beiden Teilstaaten existierten jedoch Lehrerseminare (MSC: in Ludwigslust/Neukloster; MST: in Mirow), in welchen Schulmeister ihre Ausbildung erhielten. Dafür gibt es verschiedentlich Absolventenlisten. Für die 1. H. 20. Jh. wurden unter leicht variierenden Titeln von einem Lehrerverein "Jahrbücher Mecklenburgischer Volksschullehrer" herausgebracht, die allerdings nicht alljährlich, sondern nur in 4-5 Ausg. erschienen sind, dafür ellenlange Mitgliederverzeichnisse enthalten. Mitglieder waren aber nur Volksschullehrer aus Mecklenburg-Schwerin (MSC). Für Mecklenburg-Strelitz (MST) gibt es nichts Vergleichbares.
Du kannst Dich dem Thema aber mit einigem Aufwand auch ganz traditionell genealogisch, am besten über die von Franz SCHUBERT edierten Kopulationsregister nähern und dort unter den Familiennamen schauen, ob Du einzelne Deiner Lehrer findest. Die meisten werden ja irgendwann geheiratet haben. Für MST liegen dergleichen Kopulationsregister ab dem Beginn der Kirchenbuchführung (oft erst im 18. Jh.) bis zur Einführung der Standesämter 1876 in vollständigen Serien vor. Die Ausgaben für MSC haben leider kaum jemals die Schwelle des 19. Jh. überschritten. Dafür gibt es für MSC als Massenquelle ergänzend (auch bei Ancestry.de) Listen der Volkszählungen von 1819, 1867, 1890, 1900 und 1915, für die es wiederum in MST kein Pendant gibt.
Unter den Mirower Seminaristen ist mir als Namensträger nur ein Ludwig BLUHM begegnet, der Ostern 1840 bis Michaelis 1844 als Freizögling das Lehrerseminar Mirow besucht hat und später Lehrer an der Mädchenschule in Neustrelitz war. 1891-1893 war ein Robert BLUME dort Seminarist, der später (1925) Lehrer in Watzkendorf b. Blankensee war und 1925 Mitglied des Mecklenburg-Strelitzer Vereins für Geschichte und Heimatkunde wurde.
In (Burg) Stargard betrieb 1770 ein Mühlenschreiber BLUHM eine Winkelschule für Jungen.
Beste Grüße, Peter Starsy