Schlesische Geschichte : Preise von 1377

Hallo Freunde,
vor einiger Zeit kam in der Liste die Frage auf, was kostete zu jener Zeit was. Ich lese soeben in Haeufler's "Forschungen zur Geschichte des Waldenburger Berglandes" folgendes:

Auf dem Schweidnitzer Markt zahlte man 1377 fuer:
1 Pferd 7 Mark, 1 Ochsen 1 Mark, 1 Kalb 5 Groschen, 1 Schwein 8 Groschen, 1 Scheffel Weizen 4 1/2 Groschen, 1 Scheffel Roggen 3 1/2 Groschen, 1 Scheffel Gerste 2 1/2 Groschen, 1 Scheffel Hafer 1 1/2 Groschen, 1 Paar Handschuhe 5 Groschen, 1 Axt 4 1/2 Groschen, 1 Wagenrad 4 Groschen.

Tschersich schreibt in "Aus Weißsteins geschichtlicher Vergangenheit" im Abschnitt 'Unter den Bolkonen 1241 - 1392': "...Das Zehntregister berichtet, dass 1. Polsnitz 8 Mark zehntete, davon erhielt der Pfarrer zu Friburgk 4 Mark. Jetzt misst das Dorf 907 ha, es sind aber die 588 ha fuer Freiburg hinzuzurechnen; darnach lag urspruenglich das Dorf zu 60 Hufen; bei 10 Scholtzen- und 2 Pfarrhufen blieben 48 Zinshufen; sie haetten 12 Mark Zehnt aufbringen muessen. Bei nur 8 Mark mochte 1/3 der Feldmark zunaechst noch Wald sein. 2. Cunzendorf 10 Mark, heut sinds 1604 ha oder 66 1/3 Hufen; ohne 13 Freihufen haetten 13 Mark einkommen muessen, also blieb auch hier noch einTeil Wald...." Wald wurde also zur Berechnung bedeutend tiefer angesetzt.

Fazit: Wenn Heinze Behem 1409 10 Mark Jahreszins zahlte (Kaufpreis von 100 Mark), fuer "in und alles sein Gutt, das Er (der Grundherr von Waldenburg Ulrich Schof) zu Weißen Stein" verkaufte, duerfte es sich sicherlich um den groessten Teil oder sogar des gesamten Dorfes Weißstein gehandelt haben. Weißstein hatte 1221 30 Hufen, und zwar Rittersitz 5 Hufen, Gemeindeland 3 Hufen und 22 Zinshufen mit 10 Bauern.

Herzliche Gruesse aus Upstate New York,
Guenter