Schlesien-Reise

Hallo,

Mitte September waren wir wieder mal 9 Tage im Riesengebirge. Da ich erst im
Mai eine umfangreiche Berichterstattung gemacht habe, beschr�nke ich mich
heute darauf, dass wir - zwei junge, deutsche Frauen, unterwegs im eigenen,
unauff�lligen PKW - wieder �berhaupt keine Probleme hatten. Je �fter man
f�hrt, umso mehr vergi�t man auch die Bedenken, guten Ratschl�ge zur
Vorsicht usw. Die Gegend des Riesengebirges ist uns inzwischen sehr vertraut
und fast heimisch geworden. Auch im Staatsarchiv Hirschberg, wo wir f�nf
Tage verbracht haben, kennt man uns inzwischen und ist h�flich und
hilfsbereit. Es war wieder rundum eine gelungene Reise - sehr erfolgreich -,
und der Abschied fiel uns erneut sehr schwer.

Heute also nur ein paar konkrete Hinweise, was aber nicht hei�t, dass ich
keine Fragen beantworten w�rde (k�nnte derzeit nur wieder mal etwas l�nger
dauern):

Bereits vor einem Jahr lernten wir im Staatsarchiv Breslau zwei junge
Deutsche, ehemalige Studentinnen, kennen, die sich dort aufgrund eines
Forschungsauftrages aufhielten. Im Mai waren sie immer noch dort und
erz�hlten uns, dass sie auch noch die anderen Staatsarchive besuchen w�rden;
eine von ihnen trafen wir also jetzt in Hirschberg. Sie erarbeiten ein
Bestandsverzeichnis, wo in polnischen Archiven welche Akten �ber Juden zu
finden sind. Einige von Euch werden sich also in der Zukunft sicher noch mit
diesem Werk, das n�chstes Jahr dem Ende zugehen soll, besch�ftigen.

Gnadenkirche Hirschberg:
Zum Einzugsbereich der Gnadenkirche geh�ren die Orte Hirschberg,
Cunnersdorf, Eichberg, Gotschdorf, Grunau, Hartau, Schildau, Schwarzbach und
Straupitz. In den ersten Jahren nach der Erbauung, von 1709-1741/42, also
zur Zeit der Gegenreformation, finden sich darin Eintragungen zu nahezu
allen Orten des Kreises Hirschberg sowie auch vielen Orten der umliegenden
Kreise, vor allem L�wenberg. Wer darin forscht, kann sich freuen, dass fast
alle Kirchenb�cher erhalten und von den Mormonen verfilmt sind. Irgendwann
wird es aber nervig, wenn man bei den Mormonen st�ndig Filme bestellen muss
und doch nicht f�ndig wird, weil beispielsweise nur vier Jahre Taufen auf
einem vollen Film sind. Aufgrund der gro�en Anzahl der vorgenommenen
Amtshandlungen wird die Suche zur Qual. Im Staatsarchiv in Hirschberg
befinden sich aber neben den Kirchenb�chern auch die entsprechenden
alphabetischen Registerb�nde f�r Taufen und Trauungen. Diese Register
erleichtern die Suche ganz enorm, sind aber leider nicht von den Mormonen
verfilmt worden!

Cunnersdorf:
Wie gesagt, besuchten die Cunnersdorfer die Gnadenkirche in Hirschberg.
Cunnersdorf war aber nicht gerade klein und wenn man wie ich das Problem
hat, nach einem Allerweltsnamen zu suchen, m�chte man die Ergebnisse mit
Informationen aus Gemeindeakten best�tigen. Die Anzahl der Cunnersdorfer ist
zwar beachtlich, bietet aber f�r die Ahnenforschung nicht sehr viel und
bezieht sich �berwiegend auf den Zeitraum 1850-1945. Die interessanten Akten
wie Abl�sungsrezesse befinden sich in der Aktensammlung "Magistrat
Hirschberg". Bei Interesse reiche ich die Aktennamen gern nach. �hnliche
Akten gibt es auch zu den anderen K�mmereid�rfern Grunau, Straupitz,
Schwarzbach, S�drich und Maiwaldau. Zu Cunnersdorf gibt es darin auch eine
handschriftliche Chronik, die wir in Kopie mitgebracht haben; wir beginnen
derzeit mit der Transkription.

Innungen:
Zum ersten Mal habe ich mich etwas intensiver mit den Akten von Innungen
besch�ftigt und finde es reichlich verwirrend. Klar, es gab freie und
Zwangs-Innungen, aber die Suche nach dem richtigen Ort habe ich mir
einfacher vorgestellt. Die ersten Ergebnisse werde ich demn�chst auf meiner
Homepage ver�ffentlichen. Vorab nur der Hinweis, dass ich mir Kopien machen
lassen habe vom "Statut der vereinigten Schmiedemeister Deutschlands.
Berathen und festgestellt auf dem ersten Schmiedetage zu Magdeburg, am 21.
und 22. April 1876". Wer Interesse an Kopien hat, bitte melden.

Das Ger�cht, der Pfarrer in Fischbach, Kreis Hirschberg, h�tte ev. KBs von
mehreren umliegenden Orten, hat sich als falsch herausgestellt.

Wer Vorfahren in Warmbrunn oder Herischdorf hat, m�ge sich bitte mit mir in
Verbindung setzen. Da wir jetzt endlich erstmal nur einen Fu� in der T�r des
zust�ndigen Pastors haben, m�chte ich die bisherigen Informationen zun�chst
nur gezielt weiter geben.

Herzliche Gr��e

Doris Baumert