Schläsche Reimlan; Schlesische Reime

Schl�sche Reimlan

Hallo Wilfried,
da ich ja meine Kindheit, bis zum 8. Lebensjahr in Schlesien erlebte, sind
mir diese Reime, mit kleinen Varianten, wohlbekannt. Wieviel Weisheit und
Witz sind oft darin enthalten. In einer Zeit ohne Fernsehen und Handy waren
die Menschen auf diesem Gebiet sehr kreativ, sehr zu ihrem Vorteil.
Meine Gro�mutter, geboren 1893 in Belkau Krs. Neumarkt, hatte da auch
einiges parat:
Erwachsene unterhalten sich leise, weil ein Thema behandelt wurde, das nicht
gerade f�r Kinder geeignet war. Nat�rlich wollten wir anwesenden Kinder
wissen, was da gesprochen wird. Meine Gro�mutter sagte dann immer, komm`
her, ich sage es dir und sie fl�sterte uns in Ohr: Pscht, pscht G�nsedreckl.
Der Spruch beim Schaukeln des Kindes auf den Knien ging bei uns so:
So reita die Damen,
So reita die Damen,
So reita die Herren,
So reita die Herren,
So reita die Pauern,
So reita die Pauern.
Dabei wurde das Schaukeln immer st�rker. Das gef�llt sogar noch heutigen
Kleinkindern (mehrfach ausprobiert).
�brigens, gestern war ich noch in Hirschberg, auf der R�ckfahrt vom
Eulengebirge. Hirschberg bietet, erfreulicherweise, einen freundlicheren
Anblick, als noch vor Jahren, zumindest um das Rathaus herum.
Gestern war so wunderbare Fernsicht, dass uns die Schneekoppe einen gro�en
Teil des Weges (wir fuhren �ber Landshut, Schmiedeberg) begleitete. Der
Anblick dieses einzigartigen Berges (Mittelgebirge, das die Baumgrenze
�berschreitet) geht mir immer "unter die Haut", wie man heute sagt.
Gr��e aus Leipzig
Wolfgang Leistritz * 1938 im Eulengebirge

Hallo Winfried,
bitte entschuldige die falsche Schreibweise Deines Vornamens. Einziges
Argument, mein Chef hei�t so, des halb sitzt das "Wilfried" so fest.
Herzliche Gr��e aus Leipzig
Wolfgang

Hallo Wolfgang!

Der Spruch beim Schaukeln des Kindes >>auf den Knien ging bei uns so:
So reita die Damen,
So reita die Damen,
So reita die Herren,
So reita die Herren,
So reita die Pauern,
So reita die Pauern.
Dabei wurde das Schaukeln immer >>st�rker. Das gef�llt sogar noch heutigen
Kleinkindern (mehrfach ausprobiert).

Bei uns geht es folgenderma�en:
Hoppe, hoppe Reiter
wenn er f�llt,
dann schreit er.
F�llt er in den Graben
fressen ihn die Raben.
F�llt er in den Sumpf,
dann macht der Reiter plumps.
Bei dem Wort >Plumps< wird das Kind Kopf �ber (an den H�nden festhaltend)
auf den Boden gleiten gelassen.
Wir haben damals schon als Kinder laut losgeprustet (gelacht). Aber auch
mein Sohn (17 Monate) kann davon nicht genug bekommen.

MfG

Janet Schultze-Hoang
me-ey@web.de

Ich kenne diese Verse auch aus meiner Kindheit im angrenzenden
�sterreichisch-Schlesien.

Herzliche Gr��e

J�rgen

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