Scheffel, Metzen, Viertel

schlesien-l
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Hallo,

kann mir hier jemand weiterhelfen ?

Laut Kauf- und Freibrief vom 09.05.1631 erwarb mein Vorfahre Adam Karinger
eine Mühle in Zellin als Lehen mit Acker und Wiesen erblich und ganz frei
ohne alle Robot und Beschwer.
Als Entgelt für das Mühllehen zahlte Adam Karinger an die Herrschaft Kujau
einhundert Taler und jährlich einen Erbzins von
achtzehn Scheffel Mehl und
sechs Viertel Hafer.
Bei jedem Weiterverkauf des Mühllehens sind 10% des jeweiligen Kaufpreises
als Laudemium an die Herrschaft zu entrichten.

Im Auseinandersetzungsrezess vom 15.10.1856 steht dann
"Auf dem Mühlengrundstück des Provokanten H.N. 42 lastete bisher die
Verbindlichkeit, dem jedesmaligen Besitzer der Herrschaft Kujau
1. fünfzig Scheffel sechs Metzen Preußisch Maaß Metzmehl
2. vier Scheffel sechs Metzen Preußisch Maaß Hafer zur Fütterung eines
Jagdhundes
alljährig zu gewähren, sowie
3. bei Veräußerung der Mühle an einen Fremden zehn Prozent Laudemium von dem

    Erwerbspreise zu entrichten.
Dagegen hatte der Besitzer von Kujau die Verpflichtung die bei der Mühle des
Provokanten befindliche Schleuse, den (Fangdamm ?) und die Abzugsrinne zu
bauen bzw. im baulichen Zustand zu erhalten."

Meine Fragen:

--> wie viel Wert waren um 1631 100 Taler ?

--> wie viel Kilogramm bzw. Tonen sind:

-achtzehn Scheffel Mehl
-sechs Viertel Hafer
-fünfzig Scheffel sechs Metzen Preußisch Maaß Metzmehl
-vier Scheffel sechs Metzen Preußisch Maaß Hafer

--> die Pflichten des Grundherren waren: "die bei der Mühle des Provokanten
befindliche Schleuse, den (Fangdamm ?) und die Abzugsrinne zu bauen bzw. im
baulichen Zustand zu erhalten."

diese Wort "Fangdamm" konnte ich nicht genau lesen, gibt es so etwas
überhaupt oder was könnte es sonst heißen ?

Vielen Dank für Antworten

Gruß

Andreas Smarzly

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Hallo Smarzly, Andreas,

Hallo,

kann mir hier jemand weiterhelfen ?

Laut Kauf- und Freibrief vom 09.05.1631 erwarb mein Vorfahre Adam Karinger
eine M�hle in Zellin als Lehen mit Acker und Wiesen erblich und ganz frei
ohne alle Robot und Beschwer.
Als Entgelt f�r das M�hllehen zahlte Adam Karinger an die Herrschaft Kujau
einhundert Taler und j�hrlich einen Erbzins von
achtzehn Scheffel Mehl und
sechs Viertel Hafer.
Bei jedem Weiterverkauf des M�hllehens sind 10% des jeweiligen Kaufpreises
als Laudemium an die Herrschaft zu entrichten.

Im Auseinandersetzungsrezess vom 15.10.1856 steht dann
"Auf dem M�hlengrundst�ck des Provokanten H.N. 42 lastete bisher die
Verbindlichkeit, dem jedesmaligen Besitzer der Herrschaft Kujau
1. f�nfzig Scheffel sechs Metzen Preu�isch Maa� Metzmehl
2. vier Scheffel sechs Metzen Preu�isch Maa� Hafer zur F�tterung eines
Jagdhundes
allj�hrig zu gew�hren, sowie
3. bei Ver�u�erung der M�hle an einen Fremden zehn Prozent Laudemium von dem

    Erwerbspreise zu entrichten.
Dagegen hatte der Besitzer von Kujau die Verpflichtung die bei der M�hle des
Provokanten befindliche Schleuse, den (Fangdamm ?) und die Abzugsrinne zu
bauen bzw. im baulichen Zustand zu erhalten."

Meine Fragen:

-->> wie viel Wert waren um 1631 100 Taler ?
keine Ahnung :frowning:

-->> wie viel Kilogramm bzw. Tonen sind:

-achtzehn Scheffel Mehl

Scheffel,
alte deutsche Volumeneinheit, zwischen 23 und 222Liter.
(lt. Brockhaus multimedial 2002 Premium DVD)

-sechs Viertel Hafer

Viertel,
fr�here deutsche Fl�chen- und Volumeneinheit, als Fl�cheneinheit =1/4 Morgen,
als Volumeneinheit zwischen 7 und 260 l
(lt. Brockhaus multimedial 2002 Premium DVD)

-f�nfzig Scheffel sechs Metzen Preu�isch Maa� Metzmehl
-vier Scheffel sechs Metzen Preu�isch Maa� Hafer

Scheffel 55 Liter = 4 Viertel = 16 Metzen
Metzen = 3,4 Liter
gefunden auf: http://www.fh-eberswalde.de/user/abonadt/oderberg/masze.htm

-->> die Pflichten des Grundherren waren: "die bei der M�hle des Provokanten

befindliche Schleuse, den (Fangdamm ?) und die Abzugsrinne zu bauen bzw. im
baulichen Zustand zu erhalten."

diese Wort "Fangdamm" konnte ich nicht genau lesen, gibt es so etwas
�berhaupt oder was k�nnte es sonst hei�en ?

ja, Fangd�mme gibt es. Gefunden z.B. auf
http://www.enova.ch/staudamm/technik.shtml

3

Hallo Smarzly, Andreas,

Meine Fragen:

-->> wie viel Wert waren um 1631 100 Taler ?
  Nachtrag:
  habe doch noch etwas gefunden:
    http://www.google.de/search?q=cache:3NGdc_sHKjkC:private.addcom.de/koniarek/leipzig/leipzig-text.htm+1631+100+'Taler&hl=de&lr=lang_de

  schau mal bitte ungef�hr auf der Mitter der Seite (unter der
  Preisliste f�r Soldaten). Dort steht der Satz "Zur ungef�hren
  Einordnung der Preise: Ein Maurer in Sachsen hat im Monat 3 bis 4 Taler verdient."

  Um etwas andere (h�here) Dimensionen geht es auf der (auch sehr
  interessanten) Seite:
  http://private.addcom.de/k/koniarek/geld/feldherren.htm

Viel Spass beim Rechnen :slight_smile:

4

Hallo,

Meine Fragen:

--> wie viel Wert waren um 1631 100 Taler ?

--> wie viel Kilogramm bzw. Tonen sind:

-achtzehn Scheffel Mehl
-sechs Viertel Hafer
-f�nfzig Scheffel sechs Metzen Preu�isch Maa� Metzmehl
-vier Scheffel sechs Metzen Preu�isch Maa� Hafer

diese Wort "Fangdamm" konnte ich nicht genau lesen, gibt es so etwas
�berhaupt oder was k�nnte es sonst hei�en ?

Vielen Dank f�r Antworten

Gru�

Andreas Smarzly
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Lieber Herr Smarzly,

die Ma�e und Gewichte waren zu der Zeit in Deutschland ganz unterschied-
lich. In einer Tabelle habe ich f�r die 1. H�lfte des 19. Jahrhunderts:

Kgr. Preu�en / Scheffel / 54,96 ltr.
Breslau / Scheffel / 74,87 ltr.
Dresden / Scheffel / 103,90 ltr.
Kassel / Viertel / 160,48 ltr.

Zum Vergleich: in biblischen Zeiten reichte der Scheffel von 9 ltr. bis
etwa 393 ltr. (Luk. 16, 7).

Das Wort "Fangdamm" k�nnte schon stimmen, denn an jeder Wasserm�hle ist
ein Staudamm, mit dem das Wasser eingefangen und zum Wasserrad (M�hlrad)
geleitet wird.

Ganz herzliche Gr��e aus Luxemburg

Gerd M�llenheim