Rk. Bad Driburg-Wertheim welches Kirchspiel?

Hallo Mitforscher,

mein Vorfahre Karl Theodor Henschel heiratet am 30.10.1856 in Paderborn-Elsen rk. Maria Theresia Schiedermeyer. Im Heiratseintrag ist angegeben, daß er aus Wertheim stammt und zum Zeitpunkt der Heirat 27 Jahre, 6 Monate, 15 Tage alt war. Eine Schwester Amalie Rosine heiratet am 09.06.1853 ebenfalls in Paderborn-Elsen. Auch zu ihr ist vermerkt, daß sie aus Wertheim stammt; ihr Geburtsdatum errechnet sich mit dem 05.10.1830. Weitere Geschwister meines Vorfahren wurden in Neuenheerse getauft. Die Eltern meines Vorfahren waren Johannes Henschel, Schachtmeister wohl im Eisenbahnbau gebürtig aus Kunersdorf in Schlesien und Maria Rosina Knobel, zu der ich keine weitere Angaben habe. Joseph Henschel, vermutlich ein Bruder des Johannes Henschel verheiratete sich in Neuenheerse und lebte mit seiner Familie dort.

Nach den Taufeinträgen meiner Vorfahren habe ich vergeblich in den KB von Neuenheerse, Dringenberg, Willebadessen und Asseln gesucht.

Welches Kirchspiel war um 1830 für das Gut Wertheim (Meyers) zuständig? Ich würde mich freuen hierzu und zur Herkunft/Heirat der Maria Rosina Knobel von Euch Angaben zu erhalten.

Vielen Dank schon jetzt für Eure Bemühungen.

Viele Grüße
Werner (Weikart)

Katholischerseits Neuenheerse, evangelisch Driburg.
Der Hof lag aber nahe der Gemeindegrenze, südlich waren Willebadessen bzw Peckelsheim zuständig.

Der Eisenbahnbau kam in der Ecke allerdings erst 1846 in Fahrt. Möglicherweise ist die Familie also erst nach der Taufe der ersten Kinder zugezogen.

Hallo Werner,
aus dem Zusammenhang schließe ich, dass es um katholische Kirchenbücher geht, auch wenn das nicht erwähnt wurde. Laut Matricula würde ich dann eventuell noch Altenheerse in Erwägung ziehen, wo die Kirchenbücher 1803 beginne.
Schöne Grüße
Friedrich (Lehmkühler)

Hallo Werner,

da es für die meisten Kirchenbücher des Erzbistums Paderborn FamilySearch-Indexierungen gibt, kann man scheinbar schwierige Fragen der Art „In welchem Kirchspiel…?“ häufig mühelos durch Suchen bei FamilySearch lösen. So auch hier: Die Antwort lautet Westheim bei Büren, dort ist Carl Theodor Henschel am 29.06.1829 getauft worden:

Die Kirchenbücher von Westheim sind schon bei Matricula online.
Hat sich vielleicht bei der Transkription ein kleiner Fehler Westheim/Wertheim eingeschlichen?

Viele Grüße,
Jürgen (Wolff)

Hallo Jürgen,

das ist ja wirklich toll; mit einer solchen Angabe habe ich nicht mehr gerechnet, selbst im Stammbuch meines Großvaters ist Wertheim vermerkt und das paßte so gut zu Neuenheerse. Aber Schachtmeister waren halt mal hier mal dort tätig; sie wechselten den Aufenthaltsort mit Beendigung der Baustelle. Auch danke ich Dir für den Hinweis zu FamilySearch. Ich gehe davon aus, daß das KB Büren, St. Nikolaus relevant ist und werde gleich morgen früh nachsehen.

Viele Grüße
Werner

Hallo Werner,

das ist ein schönes Beispiel dafür, dass Angaben aus Sekundärquellen wie z.B. Stammbüchern in die Irre führen können. Das gilt auch für geografische Angaben auf FamilySearch: Dort steht Westheim Kreis Büren, aber Westheim liegt gar nicht bei Büren sondern bei Marsberg. Relevant sind die KB Westheim, St. Vitus. Johann Henschel war sogar Oberschachtmeister:
https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_63114/KB002-02-T/?pg=91
14 Tage zwischen Geburt und Taufe kommen mir in diesem Kontext recht lang vor, vielleicht hat das auch etwas zu sagen.

Viele Grüße,
Jürgen

Hallo Jürgen,

vielen Dank für Deine Mail und den Link. Was den Zeitraum zwischen Geburt und Taufe betrifft habe ich festgestellt, daß nach 1800 dieser langsam größer wird. Es kann natürlich auch sein, daß Mutter und/oder Kind „noch nicht ganz auf dem Damm waren“.

Viele Grüße
Werner

Hallo Werner,

es ist grundsätzlich richtig, dass die Zeit von Geburt bis zur Taufe im Laufe der Jahre etwas größer wurde. Der Zeitraum von 14 Tagen wie in diesem Fall ist auf jeden Fall auffällig.

Je schlechter der Gesundheitszustand des Kindes war, um so schneller erfogte die Taufe. Wenn das Kind ohne Taufe starb, war es nach der Lehre der katholischen Kirche mit dem Makel der Erbsünde behaftet. Darum durften Hebammen in lebensbedrohlichen Situationen auch eine Nottaufe vornehmen.

VG Barbara
www.barbarakloubert-meineahnenforschung.de

Hallo Barbara,

vielen Dank für Deine Mail. Ich denke, ganz so schlecht scheint es um meinen Vorfahren nicht gestanden zu haben. Sonst wäre es ja zur Nottaufe gekommen. Ich dachte auch eher an die Mutter, wollte aber auch den Gesundheitszustand des Kindes nicht ausschließen. Vielleicht hat es auch mit dem von mir vermuteten Bruder des Vaters Joseph der damals evtl. noch in Schlesien lebte und seiner Anreise zu tun. Mein Urgroßater Karl August Wilhelm Julius Henschel hat Ahnenforschung betrieben und ist 1955 in Schwerte gestorben. Vielleicht hatte er eine Antwort hierzu. Im Laufe der vielen Jahren nach seinem Tod hat seine Witwe wohl seine Aufzeichnungen entsorgt. Ich denke, dieser Punkt kann heute nicht mehr geklärt werden.

Viele Grüße
Werner

Ist aber für die damalige Zeit zutreffend, denn Westheim gehörte damals zum Kreis Büren, Marsberg dagegen zum Kreis Brilon.

Danke