Guten Morgen Herr Müller,
um Ihre Frag genau beantworten zu können, müssen Sie Ihre Angaben etwas
präzisieren.
Es gab in der alten Preußischen Armee vor 1807 insgesamt 4 Regimenter, die
den Namen "von Stutterheim" führten.
* Infanterie-Regiment von Stutterheim (Nr. 2) 1769 - 1783
* Infanterie-Regiment von Stutterheim (Nr. 30) 1759 - 1768
* Infanterie-Regiment von Stutterheim (Nr. 20) 1759 - 1778 und
* Infanterie-Regiment von Stutterheim (Nr. 14) 1807 - 1808
Das Infanterie-Regiment Nr. 14 war seit 1719 bis 1756 immer mit Teilen in
Heiligenbeil stationiert und rekrutierte sich aus den Ämtern Pr. Eylau,
Balga, Karben, Kobbelbude, Brandenburg, Karschau, Uderwangen, Tapiau,
Gerdauen, Bartenstein und Barten (Teile) sowie aus den Städten Bartenstein,
Zinten, Pr. Friedland, Domnau, Nordenburg und Pr. Eylau.
Das Infanterie-Regiment Nr. 2 war meist in Gerdauen, Rastenburg und
Schippenbeil stationiert; seine Rekruten kamen aus den Kreisen Insterburg,
Seehesten, Gumbinnen und Rastenburg sowie aus den Städten Gerdauen,
Rastenburg und Schippenbeil.
Die Infanterie-Regimenter Nr. 20 und Nr. 30 waren nie in (Ost-)preussen
stationiert und bezogen ihre Rekruten auch nicht aus einem (ost-)
preussischen Kanton sondern aus Westbrandenburg und Pommern.
Es spricht daher sehr viel dafür, dass Ihr Vorfahre im Regiment Nr. 2 oder
Nr. 14 gedient hat.
Von beiden Regimentern sind Regimentskirchenbücher erhalten, in denen dann
vermutlich auch Geburten und Todesfälle dieser Familie verzeichnet sind, da
für Militärpersonal und deren Angehörige nicht die Zivilgemeinde zuständig
war sondern ausschließlich der Regimentsprediger mit seinem
Regimentskirchenbuch.
Die Regimentskirchenbücher des Infanterie-Regiment Nr. 14 sind im
Evangelischen Zentralarchiv in Berlin (EZAB). Sie finden sie allerdings
nicht im Bestandsverzeichnis im Internet, da Militärkirchenbücher in diesem
Bestandsverzeichnis nicht enthalten sind.
Die Regimentskirchenbücher des Infanterie-Regiment Nr. 2 finden Sie im
Geheimen Staatsarchiv (GStA) in Berlin-Dahlem.
Filme der Regimentskirchenbücher dieser beiden Regimenter finden Sie auch in
Leipzig beider "Deutschen Zentralstelle für Genealogie" im "Sächsischen
Staatsarchiv Leipzig".
Sonstige Unterlagen mit Personendaten, wie zum Beispiel Stammrollen, gibt es
von den Regimentern nicht mehr, da diese Bestände im April 1945 mit dem
Heeresarchiv verbrannt sind.
Mit freundlichen Grüßen aus dem schönen Münsterland
Hans-Christoph Surkau