Liebe Liste!
Nachdem ich mehrere (Vor-)Namen meiner potentiellen direkten Lindemann-Vorfahren zu Kankelau aus den Bedelisten habe (H. Lindemann (1532), Henneke Lindemann (1544; 1545; irgendwann zw. 1547 u. 1557; 1564)), fehlt mir noch die Verbindung zum Beginn der Kirchenbücher zu Siebeneichen. (Daneben habe ich noch einen(?) Marten Lindemann zu Hohenhorn. einen(?) Peter Lindemann zu Kröppelshagen und einen(?) Hans Lindemann zu Wiershop. Letzterer wird auch im Scheeling erwähnt, d.h. ein Eintrag über ihn zitiert.)
Daher habe ich erstens keinen wirklichen Beweis für die Verbindung zwischen Henneke Lindemann und meinem Stammvater Henning Lindemann und weiß zweitens nicht, ob es sich ggfs. bei Henneke Lindemann um den Vater oder Großvater oder was auch immmer meines Stammvaters (Henning Lindemann (I.) aus Kankelau + 1640) handelt oder auch um mehrere Personen des gleichen Vornamens, die dann möglicherweise mehrere Vorfahren waren, also z.B. ein jüngerer Henneke Lindemann der Vater und ein älterer Henneke Lindemann der Großvater meines Stammvaters Henning Lindemann.
Daß überhaupt eine Verbindung besteht, vermute ich deswegen stark, da in den Bedelisten lediglich die Hufner (und Kätner) erwähnt werden, und meine Familie ab Steffen Lindemann (* (errechnet) 1603) (= vermutlich der älteste Sohn meines Stammvaters Henning Lindemann (I.)) zu Kankelau als Hufnerfamilie dokumentiert ist in den Kirchenbüchern. Also scheint es sich um ein und dieselbe Hufnerfamilie seit 1532 zu handeln. Außerdem fällt die Namensähnlichkeit zwischen "Henneke" und "Henning" auf. Der besagte Steffen Lindemann nennt auch einen seiner Söhne "Henning Lindemann" (II.) (* Kankelau 1665). Der Name "Henning" kommt ansonsten in meiner Familie nicht mehr vor, also nur 2x insgesamt. Der Name "Henneke" kommt außer in den Bedelisten von Kankelau bei den Lindemanns gar nicht vor.
Gibt es möglicherweise Quellen, welche als Bindeglied dienen mögen? Ich denke dabei an so etwas wie zum Beispiel Kirchenrechnungen, Prozeßakten usw.
Hat jemand einen Tip für mich?
Viele Grüße
Roswitha (Lindemann)
Hallo Roswitha,
ich kann Dir Deine Fragen leider nicht beantworten, habe aber selbst dazu eine Frage an Dich. Wie Dir vielleicht bekannt ist, erstelle ich zur Zeit das OFB Gülzow (bis 1700).
Ich möchte daher anfragen, ob Dir in den Bedelisten Einwohner aus dem Kirchspiel Gülzow bekannt geworden sind.
Falls ja, wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du diese zur Einarbeitung in das OFB bereitstellen würdes.
Gruß
Rainer (Schallitz)
aktueller Bearbeitungsstand:
Hallo Rainer!
Ich möchte gerne nach Kräften helfen. Allerdings habe ich lediglich den Scheele griffbereit, in dem Einträge aus einigen Jahrgängen der Heberegister zitiert sind. Für eine flächendeckende Erfassung müßte man ins Landesarchiv nach Schleswig. Welche Dõrfer gehören denn zum Kirchspiel Gülzow? Wenn Du mir die Dörfer auflistest, suche ich Dir gerne die Einträge aus dem Scheele raus.
Viele Grüße
Roswitha
Hallo Roswitha,
worum handelt es sich bei dem von Dir genannten Scheele bzw. Scheeling?
Zum Ksp. Gülzow gehör(t)en:
- Börse (seit 1772 wüst)
- Bohnenbusch (vor 1780 zu Juliusburg, nach 1780 zu Krukow)
- Juliusburg (bis 1679: Abbendorf)
- Kollow
- Krukow
- Melusinenthal
- Schulendorf
- Thömen (in Krukow aufgegangen)
Ein gutes Neues Jahr und viele Grüße
Brigitte (Schymura)
Hallo Liste,
Börse (Borist, Borst) wurde ab 1770 verkoppelt, die Ländereien kamen
teils nach Kollow, teils nach Gülzow, die Bewohner wurden umgesiedelt.
Schönes Neues Jahr
Reiner
Dr. Reiner Eckermann
Hohnstorf (Elbe)
Hallo Brigitte!
Dir auch ein gutes neues Jahr!
Scheeling war ein Tippfehler. Entschuldige bitte!
Der "Scheele" ist ein Heft mit dem Titel: Die Lauenburgische
Bauernschaft in der ersten Haelfte des 16. Jahrhunderts nach den
Geldheberegistern im Kieler Staatsarchiv" von Heinrich Scheele aus dem
Jahre 1935. Dort hat er Eintraege aus den Originalakten (jetzt in
Schleswig) aufgelistet zu diversen Sondersteuern aus dem 16.
Jahrhundert, insbesondere der Tuerkenschatz (1532) zur Finanzierung der
Verteidigung gegen die Tuerken und die Prinzessinensteuer zur
Finanzierung der Mitgiften fuer die beiden Toechter des Herzogs von
Lauenburg, welche in Koenigshaeuser eingeheiratet haben und eine
standesgemaesse Mitgift benoetigten. Scheele konzentriert sich
hauptsaechlich auf das Register von 1525 und ergaenzt dazu Angaben von
1513, 1517 und 1532. Die spaeteren Jahrgaenge beruecksichtigt er
offenbar nicht. Er fuegt auch eine erlaeuternde Einfuehrung hinzu.
Im Scheele stehen sortiert nach den Grundherrschaften bzw.
Grundherren zu den Doerfern lapidar die Namen der Steuerzahler, d.h.
Nachname und gluecklicherweise groesstenteils auch der jeweilige
Vorname, manchmal jedoch lediglich der Anfangsbuchstabe des Vornamens.
Erfasst sind lediglich Hufner und Kaetner, erkennbar an der Hoehe der
Abgabe.
Es ist allerdings Vorsicht geboten. Die originalen handschriftlichen
Listen aus dem 16. Jahrhundert sind z.T. schwer zu entziffern, und
Scheele ist sicherlich auch nicht unfehlbar. Scheele erwaehnt lediglich
einen einzigen Lindemann, (Han(n)s Lindemann zu Wiershop). Bei den
wenigen Originallisten, welche ich gesehen habe, faellt beispielsweise
die Unterscheidung zwischen "Lindemann" und "Ludemann" schwer. So hat
Scheele fuer 1525 zu [Hohen)horn einen "Marten Ludemann" und zu
Kroeppelshagen einen "Peter Ludemann". Von 1525 habe ich die
Originallisten gar nicht gesehen, aber in den Listen von 1531,
1544, 1547, 1557, 1558 und 1562 lese ich eindeutig ein "Marten
Lindemann", vor allem in 1547 sowie in 1531 und 1541 ein "Peter
Lindemann". Uebrigens vergass ich noch einen "Harder Lindemann" zu
Worth im Jahre 1531 (bei Scheele wiederum "Harder Ludemann"). Weitere
Zweifelsfaelle kommen noch obendarauf, also Faelle, in denen ich
Namenszuege auch als "Lindemann" deuten koennte. Ich habe mich also
bereits auf diejenigen beschraenkt, in denen ich mir ziemlich sicher
bin ueber meine eigene Lesart...
Hoffentlich hilft Dir das etwas weiter zur Einordnung der "Quelle"
Scheele.
Vielen Dank fuer die Auflistung! Ich frage dann noch Rainer, welche
Doerfer er konkret haben moechte.
Viele Gruesse
Roswitha
Hallo Reiner!
Vielen Dank fuer die Informationen zu der Verkoppelung. Fuer mich ist
die spaetere Verkoppelung in Hinblick auf die Bedelisten allerdings
nicht so relevant. Wenn ich Dir die entsprechenden Seiten vom Scheele
einscannen soll, schreibe mir bitte schlichtweg einmal die Namen
saemtlicher Doerfer (ggfs. aeltere Dorfnamen) auf, welche Du gerne
dabei haben moechtest. Das Heraussuchen im Scheele selbst wird dann
muehsam genug, da er nicht in erster Linie nach Doerfern, sondern nach
Gutsherren aufgeteilt ist, d.h. die Doerfer tauchen dann auch noch an
mehreren Stellen auf. Wenn Du mir eine schlichte Liste schickst, mache
ich die Scans gerne fuer Dich fertig und schicke sie Dir dann
bilateral.
Dir auch ein schoenes neues Jahr!
Viele Gruesse
Roswitha
Hallo zusammen,
zur Info: "Die Lauenburgische Bauernschaft in der 1. Hälfte d. 16.
Jahrhunderts" von Heinrich Scheele befindet sich zur Einsichtnahme in beiden
Bibliotheken der GGHH, also in der Alsterchaussee und in Bergedorf
s. <https://vereine.genealogy.net/GGHH/bibliotheken.html>\.
Viele Grüße
Brigitte (Schymura)
Hallo Roswitha, Brigitte und Reiner,
wie ich gerade feststellen konnte, hat es zu meiner Anfrage ja schon einige Emails unter Euch gegeben.
Die Frage nach den Dörfern, die zum Kirchspiel gehören, dürfte geklärt sein.
Die Quelle als solche ist gut beschrieben.
Wenn also von Euch jemand es übernehmen könnte, die Vorarbeit zu machen, würde ich das gerne in das OFB integrieren. Ich komme leider vorerst nicht dazu, da ich mit den Taufen noch zu tun habe und dann noch die ganzen Sterbefälle bearbeiten muss, also reichlich Arbeit habe.
Eine aufbereitete Exceltabelle wäre hilfreich, den genauen Aufbau müßte man noch besprechen.
Es würde mich freuen, wenn wir das irgendwie hinbekommen.
Gruß
Rainer (Schallitz)
Guten Morgen Rainer,
vielleicht hilfst Du mir auf die Sprünge, was Du meinst: Die Dörfer, die
Bedelisten oder den Scheele?
Gruß Reiner
Dr. Reiner Eckermann
Hohnstorf (Elbe)