Hallo Klaus,
"dass Angaben wie Heinrich M�ller aus Hannover oder Schleswig-Holstein nicht angebracht sind" ? Oftmals haben die Amis garnichts anderes. Das wei� ich aus Erfahrung, denn ich habe mir �ber die Jahre ein kleines Netzwerk aus Deutschen und Amerikanern aufgebaut (mittlerweile ca. 30 Leute), das zu einem bestimmten, Gott sei Dank seltenen, Familiennamen forscht. "aus Hannover oder Schleswig-Holstein" grenzt die Geschichte doch schon etwas ein. Die sind dann nicht aus Bayern oder Sachsen. Viele dieser Leute sind noch berufst�tig, was nicht 36-Stundenwoche sondern unter Umst�nden sogar 50-Stundenwoche bedeutet und haben nebenher noch Familie, um die sie sich k�mmern m�ssen. Da bleibt f�r Familienforschung und f�r Sprache und Geschichte wenig Zeit. Ich kann das aus meiner eigenen Situation heraus sehr gut nachvollziehen.
"Bei Interesse sollte selbstverantwortlich und ausdauernd SELBST geforscht werden, und nicht die stille Erwartung gepflegt werden, ANDERE werden es schon richten." Aber genau darum geht es doch bei der Frage nach "Quellen und Internetseiten die man gesehen haben muss" letztlich. Stellen wir uns doch mal den umgekehrten Fall vor: Wir suchen jemand in Texas und haben wenig Angaben zu der Person. Au�erdem ist unser Schulenglisch schon 30 oder mehr Jahre alt. �ber Tausende von Kilometern in einem Land, das man nicht kennt und in einer Sprache, derer man nicht wirklich m�chtig ist, zu suchen, ist nicht ganz trivial. Da ist man dann froh, wenn man von Leuten, die sich auskennen, Quellen genannt bekommt, mit denen man anfangen kann. Der Informationsgehalt des Internets wird �brigens oft stark �bersch�tzt. Selbst in USA sind nicht alle Daten im Internet verf�gbar und ich war froh, dass mir Einheimische Quellen nennen konnten, die ich so nicht gefunden h�tte. Kleine, lokale Bibliotheken zum Beispiel. Ich fand es auch sehr nett, das Leute bereit waren, dort f�r mich Tatbest�nde nachzusehen, da ich es mir weder zeitlich noch finanziell leisten kann, jede dieser kleinen B�chereien und Kirchengemeinden pers�nlich aufzusuchen.
"Selbst wenn im Internet Ahnentafeln\Stammb�ume zu finden sind, die Verfasser reagieren nicht auf Hinweise\Erg�nzungen/Fragen." Tut mir leid, aber da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Ich habe einen ziemlichen Teil der Leute �ber Stammb�ume in "Rootsweb" ausgegraben. Sicher, einige haben nicht geantwortet. Das hatte verschiedenen Gr�nde: mittlerweile Pflegefall wg. Demenz, kein Interesse mehr, nicht aktualisierte e-mail oder, um es mit Wilhelm Busch zu sagen: "Denn hinderlich, wie �berall, ist meist der eigne Todesfall".
Sprache: Da tun sich auch die Einheimischen schwer mit. Es gab in fr�heren Jahrhunderten Begriffe und Ausdr�cke, deren Bedeutung heute kaum noch jemand kennt (auch in der Liste kommen ja manchmal diesbez�gliche Anfragen). Dann wurde in Norddeutschland zudem auch noch Niederdeutsch gesprochen und es gab dazu noch die lokalen Dialekte bzw. Sprachvariationen. Als Amerikaner kann man da durchaus das Handtuch werfen, es sei denn, man findet Quellen/Leute/Internetseiten, die einem weiterhelfen k�nnen. Beispiel: in den Einwanderungsakten einer amerikanischen Familie war als Herkunftsort Hogenstadt, Preussen angegeben. Der Nachfahre ist bei der Suche nach diesem Ort schier verzweifelt. Des R�tsels L�sung lag im niederdeutschen Dialekt der Gegend. Der Einwanderungsbeamte hat aufgeschrieben, was er verstanden hat. So wurde aus Hogenstadt Hackenstedt und dort wurden seine Vorfahren gefunden. Das Wissen, das Hannover damals preussische Provinz war, h�tte ihm bei der Ortssuche nichts gen�tzt.
Fazit: Es wird nicht immer die "stille Erwartung gepflegt, ANDERE werden es schon richten". Manchmal klaffen Wollen und M�glichkeiten ganz sch�n auseinander. Man darf nicht alle �ber einen Kamm scheren. Nat�rlich bin ich mir bewu�t, dass es Leute gibt, die nur "abgreifen" wollen, aber mit dieser Minderheit mu� ich leben. Auch ich bin manchmal auf die gro�z�gige Hilfe von Mitgliedern dieser Liste angewiesen, insbesondere beim Entziffern von Texten und ich bin sehr dankbar daf�r, dass diese Leute ihre Zeit f�r mich opfern, ohne das ich mich direkt revanchieren kann! Aber wer wei�? Vielleicht mal in der Zukunft? Man sollte nicht immer das Kontobuch mit sich herumschleppen.
Mein Beitrag zu dem Thema.
Liebe Gr��e aus dem tr�ben Magdeburg
Ulrich
Klaus Riecken schrieb:
Hallo Timo,
grunds�tzlich sollte f�r Amerikaner erw�hnt werden, dass Angaben wie Heinrich M�ller aus Hannover oder Schleswig-Holstein nicht angebracht sind.
Bei Interesse sollte selbstverantwortlich und ausdauernd SELBST geforscht werden, und nicht die stille Erwartung gepflegt werden, ANDERE werden es schon richten.
Dazu geh�rt nat�rlich die Bereitschaft, sich mit allen erforderlichen Dingen, Geschichte, die schon kompliziert ist, Landschaften, L�nder, Verwaltungswesen, Ver�nderungen, Schriften und SPRACHEN auseinander zu setzen.
F�r mich ist es nur ein Anschein, dass sich Amerikaner mit der Thematik Familienforschung besch�ftigen. Meine Sippe ist gro�, Kontakte wurden genutzt, aber wirkliches Interesse an der Familien hat/hatte nur eine Frau.
Selbst wenn im Internet Ahnentafeln\Stammb�ume zu finden sind, die Verfasser reagieren nicht auf Hinweise\Erg�nzungen/Fragen.
Aus dem wundersch�nen L�neburg f�r Dich/Sie mit den besten W�nschen und Gr�ssen Klaus (Riecken)
Hallo Klaus ...
Da hast Du dir eine schwierige Aufgabe gestellt.
Es soll Menschen geben, die von der Geschichte ihrer Altvorderen nichts wissen - das ist f�r mich nicht nachvollziehbar. Und nun die Frage, wie steige ich trotzdem in die Thematik ein?
Vielen Dank f�r deinen Hinweis - ich werde mal �berlegen wie und was ich davon "kurz und knapp" in den Beitrag bekomme :))
In erster Linie geht es mir darum den Artikel in eine Art "Zeitung" zur RootsTech zu bekommen um darauf aufmerksam zu machen, dass es in Deutschland viele Quellen und M�glichkeiten zur Forschung gibt - es soll also nicht der ultimative Ratgeber zur Forschung werden, sondern eine kurze Sammlung von Hinweisen.
Gru� Timo (Kracke)
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