Hallo Gerhard,
Ich fange bei Deinen Fragen mal bei der letzten an:
Das wäre meiner Meinung nach die erste Aufgabe - die Bücher danach zu sichten, ob sie jeweils irgendwo digital vorliegen.
Denn davon hängt ganz entscheidend ab, wie wir dieses Buch weiter behandeln können.
Ich hatte vorgestern ein kurzes Gespräch mit @ undjzedlitz er wollte die Übersichts-Datei in Nextcloud um diese Information erweitern.
Dann zu Deiner ersten Frage:
Beim DES haben wir in aller Regel quellengetreu erfasst. Das heißt z. B., dass Setzfehler nicht „verbessert“ und Abkürzungen nicht aufgelöst wurden.
Da es sich auch bei Offline erfassten Adressbüchern ebenfalls um die Quellengattung „Adressbuch“ handelt, würde ich das dort genauso handhaben.
Ich erinnere mich da ebenfalls an einige Tickets, wo uns Fehler gemeldet wurden und wir zunächst geprüft haben, ob es sich um einen Setzfehler (der wurde nicht korrigiert) oder um einen Tippfehler (der wurde korrigiert) handelt.
Bei Meldungen zu Setzfehlern haben wir es bei den Verlustlisten des 1. Weltkrieges so gehandhabt, dass wir die Tickets in eine „Warteschlangen“-Queue verschoben haben.
Wenn die Daten dann eines Tages in einer gemeinsamen Datenbasis (Gedbas4all) liegen, können wir dort einen zusätzlichen Datensatz anlegen, dass - im Gegensatz zur Quelle Verlustlisten 1. WK - die Quelle „XYZ“ besagt, dass der Proband nicht in Kleinkleckersdorf sondern in Großkleckersdorf geboren sei.
Das wäre dann wissenschaftlich „sauber“.
Zu Deiner nächsten Frage:
Bei Offline erfassten Adressbüchern wurde meines Wissens nach nur das alphabetische Einwohnerverzeichnis erfasst. Straßenverzeichnis, Behördenverzeichnis und Gewerbeverzeichnis blieben außen vor. Ganz sicher bin ich mir hier jedoch nicht.
Ich gehe da mit Dir - würde es jedoch etwas anders formulieren:
Ein Adressbuch ist komplett erfasst, wenn das alphabetische Verzeichnis vollständig erfasst wurde.
Wenn gelegentlich eine Seite fehlt, wäre ich großzügig. Ich kann mir hier allerdings algorithmische Plausi-Kontrollen vorstellen, indem die ersten Buchstaben des Familiennamens analysiert werden.
Ich denke, darüber ließe sich ableiten, ob Lücken vorhanden sind.
Gibt es eine digitale Version des Buches, ließen sich solche Lücken verifizieren und ggf. schließen.
und da sind wir wieder bei Punkt 1.
Gibt es keine digitale Version des Buches, könnte im Genwiki-Artikel vermerkt werden, dass es möglicherweise Lücken gibt.
Zu Deiner Frage, welche Daten bei DES-Adressbüchern erfasst werden:
Es dürften wesentlich mehr sein, als bei den offline erfassten Adressbüchern.
Allein schon, weil seit Jahren - nicht ganz zu Anfang aber schon seit langem - aus den Straßenverzeichnissen die Hauseigentümer (die möglicherweise ganz woanders wohnen) mit ihren abweichenden Wohnorten erfasst werden.
Außerdem aus den Behördenverzeichnissen die Funktionen und Beschäftigungsverhältnisse, Vereinsmitgliedschaften etc.
Aus Gewerbeverzeichnissen lassen sich Eigentümer, Vorstände etc. ermitteln.
Gerade solche Daten sind es, die für Familienforscher das „Fleisch an den Knochen“ darstellen.
Auch hier wieder die Frage, ob das Buch als Digitalisat vorliegt: Solches „Fleisch an den Knochen“ könnte über DES sozusagen „nachgereicht“ werden.
Zu Deiner Frage nach der Suche:
In den Offline erfassten Büchern kann nur nach den Dingen gesucht werden, für die in der Excel-Tabelle eine eigene Spalte vorhanden ist. Was mir da noch fehlt, ist die Einschränkungsmöglichkeit auf einen Zeitraum.
Bei DES-erfassten Büchern geht wesentlich mehr, da dort, wie oben beschrieben, weitergehende Infos erfasst wurden.
Soviel aus meiner Sicht zur Thematik
Herzliche Grüße,
Susanne (Nicola)