Publikation zu NS-Täterschaften in der eigenen Familie erweitert & neu aufgelegt

Nina_Kuntze · 30. Mai 2025 um 09:13

Nationalsozialistische Täterschaften in der eigenen Familie – aktuelle Perspektiven 80 Jahre nach der Befreiung

Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme bietet seit 2009 Seminare zur Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte im Nationalsozialismus an
In den letzten 16 Jahren haben etwa 1500 Menschen an diesen Seminaren teilgenommen
Die Nachfrage nach den Seminaren ist hoch
Teilnehmende setzen sich intensiv mit oft belastenden Erkenntnissen auseinander

Eine ZEIT-Studie von Januar 2025 zeigt:
- 58% der Befragten glauben, ihre Vorfahren hätten keine Verbrechen begangen
- Nur 3% sehen ihre Vorfahren als NS-Befürworter, 21% als Mitläufer, 26% als NS-Gegner
- Diese Selbsteinschätzung steht im Widerspruch zur historischen Realität
Etwa 75% der in Deutschland lebenden Menschen haben Vorfahren, die bereits im Nationalsozialismus in Deutschland lebten
Während das Wissen über die Shoah abnimmt, nimmt die Verklärung der Familiengeschichte zu

Eine wachsende Minderheit, besonders jüngere Menschen, will genauer wissen, was ihre Vorfahren im Nationalsozialismus getan haben
Zum 80. Jahrestag der Befreiung wurde eine Publikation mit filmischen Porträts über NS-Täterschaften in Familien neu aufgelegt
Der Deutschlandfunk strahlte kürzlich eine Livesendung aus der KZ-Gedenkstätte Neuengamme aus, in der Seminarteilnehmende über die Taten ihrer Vorfahren und ihr gesellschaftspolitisches Engagement sprachen

Überarbeitete und erweiterte Fassung des Bandes „Nationalsozialistische Täterschaften - Nachwirkungen in Gesellschaft und Familie“
33 Beiträge wurden aktualisiert, ein weiterer neu aufgenommen
Film-DVD mit zehn filmischen Porträts liegt in einer leicht gekürzten, zweisprachigen Fassung vor (mit englischen Untertiteln)
Die DVD ist auch separat erhältlich
Sammelband und Filme basieren auf der Auseinandersetzung mit NS-Täterschaft und ihren Folgen

Sources: