Ich mache das jetzt hier seit über 20 Jahren, Westfalen-L dürfte eine
der ersten Listen bei genealogy.net sein. Ich habe das übrigens nicht
aus Verlegenheit übernommen, wie meine neue Comoderatorin angedeutet
hat, sondern wegen meiner westfälischen Vorfahren aus den Räumen Werl,
Hattingen und Wiedenbrück.
In dieser Zeit hat man so manchen Armleuchter kommen und gehen gesehen.
Meine Erfahrung sagt mir, dass Selbstdarstellung in jedweder Form sich
von selbst erledigt, wenn demjenigen keine Beachtung geschenkt wird.
Oder anders ausgedrückt "Trolle bitte nicht füttern". Das Ärgern der
anderen, insbesondere des Listenbetreuers (ich mag den Begriff Moderator
nicht besonders) macht doch nur dann Spass, wenn sich der jeweils andere
tatsächlich ärgert.
Und was da so von Herrn P. kommt, naja. Ich finde nach 70 Jahren sollte
eine Demokratie den einen oder anderen verbalen Seitenhieb locker
aushalten können.
Es gibt den Löschknopf, es gibt in vernünftigen Emailprogrammen auch den
automatischen Papierkorb (vulgo Plonk vgl.
Plonk – Wikipedia das ist sowas von wohltuend)
Ganz selten habe ich zum Mittel der Moderation gegriffen, meist erst mal
nur eine Woche zur Probe. Das wird von bösen Zungen gern als angeblich
verbotene Vorzensur bezeichnet. Derjenige verwechselt da etwas. "Eine
Zensur findet nicht statt", das ist ein Grundrecht in Deutschland. Ja
das stimmt.
Aber vollständig heißt der erste Absatz des Grundgesetzes §5:
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu
äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen
ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der
Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine
Zensur findet nicht statt.
D.h. wenn jemand die Schmerzgrenze des jeweiligen Listenmoderators
überschreitet und rausfliegt, ist das keine (staatliche) Zensur im Sinne
des GG. Derjenige hat immer noch das Recht seine Meinung frei zu äußern.
Allerdings hat er keinen Anspruch auf Benutzung eines bestimmten, von
Dritten zur Verfügung gestellten Mediums. Soll er also seine eigene
Website aufmachen oder ein von der Pressefreiheit geschütztes
Druckerzeugnis verbreiten.
Wenn auf *meiner* Geburtstagsfeier ein Gast dummes Zeug redet und
Unfrieden stiftet, kann ich von meinem Hausrecht Gebrauch machen und ihn
an die frische Luft setzen. Da ist das Recht voll auf meiner Seite und
ich kann es sogar mit staatlicher Hilfe durchsetzen. Das gleiche gilt
für Mailinglisten. Das ist kein Zensurterror, sondern man ist offenbar
Opfer seiner bewusst provozierten Grenzüberschreitung geworden und
verkennt, wer am längeren Hebel sitzt.
Man kann sich dann eine andere Liste als Opfer suchen und mit
Sticheleien traktieren. Bis man sich dort genügend Gegner gemacht hat um
rauszufliegen. Irgendwann kommt dann die generelle Sperre am Mailserver
von genealogy.net
Wie heißt es momentan bei den Werbeslogans eines bekannten Supermarkts
mit 4 Buchstaben (mir fällt gerade auf, dass zwei der Großen drei von
vier Buchstaben gemeinsam haben, in verschiedener Reihenfolge, ihr wisst
welchen ich jetzt meine):
Kann man machen, muss man aber nicht ...
Entspannte Grüße von der Ostsee. Ich genieße gerade den nächtlichen
Blick von Priwall über die Travemündung. Während ich das hier schreibe,
sind schon zwei dicke Pötte vorbeigefahren.
Arthur