� JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. 10/07 02. M�rz 2007
*Ein nationales Drama*
Deutsche Opfer: Der ARD-Zweiteiler "Die Flucht" bricht ein Tabu, kann die Hoffnungen aber nicht erf�llen
Doris Neujahr
Wer am 4. und 5. M�rz die ARD in der Hoffnung einschaltet, da� der Fernsehfilm "Die Flucht" die Erfahrungen von Krieg, Gewalt, Verlust endlich in kathartischer Weise formuliert, der wird schnell feststellen, da� schon wieder eine gro�e Chance vertan worden ist. Und der Gedanke, da� der Verlust der Ostgebiete �ber die pers�nlichen Trag�dien hinaus auch ein nationales Drama darstellt, kommt nicht einmal ansatzweise vor. Dem Zuschauer werden die Sicht und die Begr�ndungen der Sieger pr�sentiert, die inzwischen vom deutschen Staat �bernommen wurden und die er vehement vertritt, obwohl die Deutschen 1945 eben nicht zu den Siegern geh�rten. >>>
Oscar-Verleihung
*Der deutsche Film ist wieder da*
Dieter Stein
Ein deutscher Film mit einem zeitgeschichtlichen Thema bekommt in Hollywood den Oscar f�r den besten fremdsprachigen Film verliehen, und -- der Film handelt nicht vom Dritten Reich. Das ist doch eine Nachricht. Schl�ndorffs Verfilmung des Grass-Romans "Die Blechtrommel" (Oscar 1980) und Caroline Links "Nirgendwo in Afrika" nach Stefanie Zweigs gleichnamigem Roman (Oscar 2003) behandelten dieses "deutsche Thema". Nun gelang dem 33j�hrigen Florian Henckel von Donnersmarck mit seinem Filmdeb�t dieser sensationelle Durchbruch. "Das Leben der anderen" holte die zweite deutsche Diktatur aus dem Genre des Klamauks zur�ck, in das sie Filme wie "Sonnenallee" und "Good bye Lenin!" gef�hrt hatten. >>>
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Die aktuelle Ausgabe der Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT aus Berlin ist am Freitag im Zeitungshandel erh�ltlich.