Postgeschichte – auch für die Familien- und Ahnenforschung interessant

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Klar, es gibt auch Familien- und Ahnenforscher, die mal Briefmarken gesammelt haben. Damit erhält man über die Zeit einen guten Einblick in die Geschichte der Länder. Aber das ist nicht der einzige Grund, sich auch mit der Postgeschichte zu beschäftigen. Die Deutsche Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte e.V. (DGPT) ist der Verein zur Förderung und Bewahrung der Posthistorie. Er ist mit 7.000 Mitgliedern einer der größten Geschichtsvereine Europas. Er vermittelt Wissenschaftlern, Sammlern und eben auch Familien- und Ahnenforschern die Postgeschichte.

Archiv für Postgeschichte

Zusammen mit der Museumsstiftung Post und Telekommunikation (Standorte in Berlin, Bonn, Frankfurt und Nürnberg) wird das „ARCHIV, Magazin für Kommunikationsgeschichte“ herausgegeben. Es erscheint viermal im Jahr. Die Titel und Inhaltsverzeichnisse aller Hefte seit 1925 können hier eingesehen werden. Noch lieferbare Hefte können bezogen werden oder sind in Antiquariaten zu finden.

Daneben gibt es weitere Ausgaben der regionalen Bezirksgruppen mit interessanten Geschichten zur Post in einzelnen Städten und Regionen im gesamten Deutschland. So kann man sich in der Ausgabe 1988 der „Postgeschichte am Niederrhein“ über „die Thurn- und Taxissche Reichspost und die kurpfälzische Post im Bergischen Land“ und über „die Post im Großherzogtum Berg“ informieren. Im „Archiv für Postgeschichte in Bayern“ von 1975 ist vom „taxisschen Postverwalter Alexander Schueller in München“ zu lesen.

Familien schreiben Postgeschichte

Die Verträge des Kaisers mit der aus Italien stammenden Familie von Taxis (seit 1650 Thurn und Taxis) begründeten zu Beginn des 16. Jahrhunderts das europäische Postwesen und den Reichtum dieser Familie. Reiterstafetten transportierten die Post im kaiserlichen Auftrag über weite Strecken durch ganz Europa. Napoleon schuf das Amt des Generalpostmeisters ab, das die Familie bis 1806 innehatte. Die Familie Thurn und Taxis musste neue Verträge aushandeln. Das gelang nicht in allen Ländern.

Damals wie heute sind viele Menschen im Dienst der Post tätig. Poststationen waren meist Gasthäuser. Hier konnten die Reiter die Pferde wechseln und „Station machen“. Der Postillion sammelte die Gebühren ein. Postbeamten verkauften seit 1849 in Bayern die erstmals eingeführten „Briefmarken“. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Post mit der Eisenbahn, Schiffen, Kraftwagen und Fahrrädern transportiert. In den aufbewahrten Feldpostbriefen der Soldaten an ihre Familien sind menschliche Schicksale festgehalten. 1989 und 1995 führten gravierende Gesetzesreformen die Überleitung der bisher staatlichen Post in drei Aktiengesellschaften Deutsche Post AG, Deutsche Telekom AG und Deutsche Postbank AG ein.

In Wikipedia und im GenWiki sind Artikel über das Post- und Telegrafenwesen und zahlreiche weitere Artikel zu finden.