Originally published at: Peer Boselie zum Vorsitzenden von ICARUS4all gewählt • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)
Als Nachfolger von Manfred Wegele, dem bisherigen Präsidenten des Freundevereins ICARUS4all, wurde bei der Generalversammlung in Klein-Mariazell, Österreich, am 24. Juni 2023 Peer Boselie aus den Niederlanden zum neuen Vorsitzenden gewählt. Die Versammlung fand im Vorfeld der Jubiläumsveranstaltung zu 15 Jahre ICARUS statt, die mit einem fröhlichen Abend und der Geburtstagsfeier für Thomas Aigner endete. Ingrid und Horst Reinhardt waren als Vertreter des Vereins für Computergenenalogie dabei.
Peer Boselie (* 1958 in Eindhoven) war Archivar in Eindhoven, Maastricht und Sittard. Seit 1999 ist er Direktor des Stadt- und Regionalarchivs Sittard-Geleen und von 2010 bis 2015 außerdem Direktor des Euregio Historic Centre (heute Archief De Domijnen).
Förderer von Citizen Science und Freiwilligen-Projekten
Peer Boselie ist ein Verfechter von Citizen Science und fördert die Arbeit mit Freiwilligen, wie er hier in der ICARUS-Lecture #2 an Beispielen präsentierte. Er ist ein wichtiger Förderer der Limburger TimeMachine, die er 2016 in Marburg vorstellte. In diesem Projekt werden genealogische Daten und Katasterdaten von Millionen Limburgern der letzten 500 Jahre aus dem EU-Regio zwischen Genk (B), Roermond (NL) und Selfkant (D) von Freiwilligen eingetippt und bereitgestellt. In den nächsten Jahren werden weitere Scans der Originalregister hinzugefügt. Die Seiten stehen in vier Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch und Niederländisch) auf der Website aezel.eu zur Verfügung. Hier gibt es auch geografische Präsentationen, Totenzettel, Zeitschriften, Bücher, Fotos und andere Medien. Im eigenen Wiki werden alle Teilprojekte erläutert.
Boselie ist auch Mitglied des Vorstands von ICARUS (International Center for Archival Research) und weiteren Organisationen. So wirbt er für den Besuch der „geheimen“ Gärten von Sittard und leitet die Soleur-Stiftung für Alt-Limburgische und EUregionale Rezeptkultur. Sie besitzt eine große Sammlung von historischen handgeschriebenen Rezepten aus Limburg und der EU-Regio. Hier kann man z.B. die Zubereitung von rheinischen Mutzenmandeln oder „Nonnevot“ ausprobieren, die als Minikrapfen zu Karneval angeboten werden. Die Wallonen nennen sie „Pets de Nonne“ und die Deutschen „Nonnenfürze“.