Ostpreußenblatt Januar 1955, Folge 01, Teil 2

Seite 6 Heydekrug
Ein Landsmann schreibt in einem Brief aus Heydekrug u. a.: Der hiesige Friedhof (Heydekrug) ist schon lange eingeebnet und wird von den sowjetischen Soldaten zum Exerzieren benutzt. Zum Gottesdienst am Sonntag versammeln wir uns bei dem Nachbarn, der eine größere Wohnstube hat, denn die Kirchen sind fast überall beschlagnahmt. In Paleiten (bei Heydekrug) ist das Getreide in der Kirche bis zum Fensterrand aufgeschüttet. In Kaukehmen auf der anderen Seite der Memel fehlt es an Ställen. Da haben die Soldaten ihre Pferde in der früheren Kirche untergestellt.

Seite 6 Tilsit
Gesucht werden: Frau Amalie Willuhn, geb. Schlemonat, geb. 12.03.1867 in Mehlauken. Anfang Juli 1945 am Bahnhof Insterburg gewaltsam von der Schwiegertochter getrennt, seitdem kein Lebenszeichen; wer kennt ihr Schicksal?

Dieter Lehmann, geb. 09.02.1924, Tilsit, Siedelhöhe 1, als Leutnant seit März 1945 bei Danzig vermisst.

Kurt Schneidereit, geb. 25.05.1906, Tilsit, Bürgener Straße 68, vermisst seit Frühjahr 1945 beim Volkssturm im Raume insterburg

Herbert Busse, Tilsit, Ringstraße 122, vermisst in Stalingrad 1943; wer kennt sein Schicksal?

Wolfgang Kaschub, geb. 07.12.1927, Tilsit, Ragniter Straße 39, Schütze bei der III. Pz. Jg. Ers. Abt. 20, letzte Nachricht vom 08.04.1945, aus Baumgarten bei Prenzlau, im Raume Stettin

Kurt Behrendt, geb. 11.08.1904, Spirituosen-Kaufmann, Tilsit, Dragonerstraße 30

Hans Wichmann, Sohn des Maschinisten Fritz Wichmann, der in Tilsit in der Nähe der Deutschordenskirche wohnhaft war. Wo ist die Tochter Liesbeth des Maschinisten Fritz Wichmann, die etwa 1897/1899 geboren ist und durch Heirat schon in Tilsit einen anderen Namen führte?

Fritz Laser, Färbermeister und Frau, geb. Kalweit, Tilsit, Hohe Straße 59

Fritz Girulat, geb. 12.07.1914, und seine beiden Kinder Klaus-Jürgen und Wolfgang-Bernd, suchen seine Eltern bzw. Großeltern und Geschwister, die in Tilsit, Gnesener Weg, wohnhaft waren und Klopatowsky hießen.

Frau Elisabeth Paprotka, und Frau Hoffmann, beide aus dem Hause Tilsit, Landwehrstraße 8.

Rudolf Just, geb. 09.12.1907, Amtsgerichtsrat, Tilsit, Kastanienstraße 8 II, als Soldat seit 16.01.1945 in Posen vermisst.

Dr. med. Sonnenberg, der 1945/1947 in Birkenfeld bei Insterburg Lagerarzt war.

Elektromeister Oschecker und seine Ehefrau Gerda, geb. Staschull, Tilsit, Stolbecker Straße.

Emil Degies, Kriminalbeamter a. D., und seine Ehefrau Anna, geb. Redschus, Tilsit, Rosenstraße.

Adler (Vorname unbekannt9, angeblich Bankbeamter in Tilsit, zuletzt Hauptmann d. R. und Führer einer Inf.-Komp. bei der Feldpostnr. 04 298 C, soll aus Kriegsgefangenschaft zurück sein. Wer kennt seine heutige Anschrift?

Ernst Schober, Tilsit, Stolbecker Straße 38, im Oktober 1944 nach Königsberg-Aweiden, Reichsstraße 5, zu seiner verh. Tochter, Frau Käthe Prussat, geflohen. Seit 19.01.1945 von beiden keine Nachricht erhalten; wer kennt ihr Schicksal?

Karlowski, Leiterin und Oberschwester des Krönungs-Jubiläums-Stifts Tilsit, und andere Schwestern, die dort tätig waren.

Walter Matzke, Spirituosen-Kaufmann, und seine Mutter, Witwe des Schneidermeisters Otto Matzke, Tilsit, Kasernenstraße 18.

Fräulein Elsa Boehnke, Tilsit, Kasernenstraße 8/9.

Frau Emmy Paulat, Tilsit, Schlossplatz; Herbert Sturmhoebel, Sohn des Rechtsberaters St., in Fa. Reylaender tätig gewesen.

Frau Maria Sprung, mit ihrem Sohn Gustav, Tilsit, Winkelstraße 12

Gertrud Pareigat, Tilsit, Königsberger Straße, Ecke Sommerstraße.

Felix Hennenberg, Tilsit, Sperlingslust 1, seit 31.03.1945 um Heiligenbeil/Ostpreußen vermisst.

Gerda Tausendfreund, geb. 03.02.1922, Tilsit, Sperlingslust 1, seit 1945 in Allenstein vermisst.

Frau Marga Ruddies, geb. Hauschild, Tilsit, Lindenstraße 5 oder 6.

Siegfried Gerullis, Tilsit, Seilerstraße 11, vermisst seit August 1944

Ernst Gritto, Stabsfeldwebel und Familie, Tilsit, Johanna-Wolff-Straße

Frau Marie Volkmann, Tilsit, Friedrichstraße 57, vermisst seit 30.08.1944 in Kitzbühl/Tirol; wer kennt ihr Schicksal?

Gerhard Schroeder, geb. 07.01.1905, Amtsgerichtsrat, Obergefr., letzte Feldpost-Nr. 38 311 B, letzte Nachricht vom 18.01.1945 aus dem Raume Lodz.

Paul Weischnur, geb. 10.04.1875, Gutsbesitzer, vermisst beim Treck seines Schwagers Albrecht, Mittelwarkau, bei Insterburg, im Februar 1945.

David Kairies, Uffz., Tilsit, Ragniter Straße 26, vermisst seit 07.02.1942 in Russland.

Gustav Pennuttis, geb. 24.01.1908, Zimmermann, Tilsit, Gartenstraße 10, hat sich im November 1947 aus dem Lager 7256/7 aus Russland gemeldet, seitdem keine Nachricht. Wer war mit ihm dort zusammen und kann über sein Schicksal berichten?

Kröhnert, Tischler, und Frau, geb. Göritz, verw. Wittkuhn, Tilsit, Mittelstraße.

Robert Eberlein, Tilsit, Graf Kayserlingk-Allee 118.

Frau Maria Kossack, Witwe, Tilsit, Garnisonstraße.

Maria Pellodat, Tilsit, Clausiusstraße/Ecke Marienstraße, bei Kirschning

Frau Luise Schorat, und deren Sohn Horst, Tilsit, Schulstraße.

Ernst Westphal, geb. 27.06.1895, Landwirt, Tilsit, Moritzhöher Straße 16, vom 24.12.1944 bis 17.02.1945 in Schönsee, Kreis Braunsberg gewesen.

Richard Petrautzki und Familie, Tilsit, Wanderstraße 11.

Familie Krutschinna, Tilsit, Sommerstraße 28a.

Otto Berger, Tilsit, Schneidermeister, Friedrichstraße

Hans Hanau, geb. 13.08.1883 in Mehlauken, soll bis 1945 als Lehrer am Realgymnasium, möglicherweise auch an einer anderen Schule in Tilsit tätig gewesen sein. Wer kannte ihn und kann über seine Dienstjahre und Besoldungsmerkmale nähere Angaben machen?

Herbert Wiemer, Tilsit, Kossinnastraße 8, Angestellter des Elektrizitäts-Werkes Tilsit, und seine Eltern.

Naujoks, zeichnungsberechtigt im August 1944 bei der Raiffeisenbank Tilsit gewesen; wo ist dieser Landsmann bzw. auch dessen Frau?

Frau Kakschies, Tilsit, Jahnstraße und deren Tochter Erna Brachvogel, zuletzt in Pr.-Eylau beschäftigt gewesen.

Herbert Oberstadt, geb. 1908, Tilsit, Steinstraße 53, als Feldwebel bei der 301, I.D. (Rgt. Verpfl.Troß), seit Juni 1944 im Raume Witebsk? Vermisst.

Kurt Langhans, geb. 1893, Tilsit, Buchhalter bei den Städt. Gas- und Wasserwerken, zuletzt in Braunsberg zum Volkssturm eingezogen.

Fräulein Emma Babion, Tilsit, Stolbecker Straße 74. Frau Lydia Gehrke, geb. Udau.

Willy Rostin und Familie, Tilsit, Stiftstraße 18

Otto Kunz, Tilsit, Schrameierstraße 16, soll sich in russ. Gefangenschaft im Lager Pr.-Eylau befunden haben und im Frühjahr 1946 wegen Krankheit von Gut Knauten entlassen sein. Wo ist er jetzt?

Egon Mertins, Kaufmann, Fabrikstraße 19. Paul Triebe, Reichsbahn-Assistent, Tilsit, Bismarckstraße.

Edith Burgschat, Schneidermeisterin, Tilsit, Flottwellstraße 2, führt heute evtl. durch Heirat einen anderen Namen.

Frau Ruth Gaidies, geb. Baasner, Ehemann war Ingenieur, zuletzt in Tilsit wohnhaft gewesen.

Kurt Smeilus, geb. 1919 in Bendigsfelde, wohnhaft gewesen in Tilsit, Schrameierstraße 2, als Uffz. bei einer Königsberger Pionier-Einheit im letzten Einsatz um Schneidemühl vermisst. Wer kennt sein Schicksal?

Frau Dr. Charlotte Schreiber, Studienrätin, Tilsit, Sudermannstraße 2.

Erich Wilkat, Angehöriger der Schutzpolizei Tilsit, Jäger-Ecke Kleffelstraße.

Fräulein Giesel Schawaller, Geb. 02.04.1894/1896, Tilsit, Stiftstraße 16.

Ehepaar Barnautzki (Vorname der Ehefrau Maria), Tilsit, Stolbecker Straße 41. Bei der ZWT beschäftigt gewesen.

Frau Anna Sengstock, mit zwei Töchtern, Tilsit, Deutsche Straße 70.

Albert Goskowitz und Frau Emmy, Tilsit, Ragniter Straße 66. Fräulein Hilde (Tochter a. d. Butter- und Käsehandlung), Tilsit, Oberst-Hoffmann-Straße.

Eduard Petereit, Viehkaufmann und seine Ehefrau Emma, Tilsit, Kalkapper Straße 51. Arno Petereit und Frau Herta mit Sohn Rudi, Tilsit, Kalkapper Straße 51 – später in der Sommerstraße wohnhaft gewesen.

Arnim Wiechert, geb. 03.01.1919, Tilsit, Langgasse 22a, akt. Bei Artl.-Rgt. 37 in Königsberg, letzte Nachricht von der Feldpostnr. 30 600 D vom 05.04.1945 von der Samlandküste.

Seite 6 Tilsit-Ragnit
Gesucht werden aus Ragnit:
Rentmeister Richard Broschehl von der Stadtverwaltung.
Straßenwärter Albert Tripkewitz, Schützenstraße 23.
Prakt. Arzt Dr. Walter Frick
Emil Pranzas, geb. 26.04.1904, Heilberger Weg 7
Landmasch.-Reisender Wilhelm Schumann, geb. 1893, und Bruder Albert Schumann, Pförtner in der Zellstoffabrik.
Fräulein Helene Kudwien, Wrangelstraße 44.

Juckstein: Fritz Kurras und Frau Gertrud, geb. Pranzas.

Nettelhorst: Familie Erich Müller; Familie Emil Bethke; Christoph Juschus, geb. 06.12.1899, und Tochter Hedwig Juschus, geb. 08.08.1928.

Waldreuten: Landwirt Emil Mikoleit und Familie

Breitenstein: Fräulein Anna horn, geb. 22.06.1922, zuletzt Hausangestellte bei Zahnarzt Eggert. Februar 1945 bei Elbing von den Russen verschleppt.

Geidingen: Landwirt Albert Lukoschus und seine Töchter Erna und Minna.

Jägerhof: Bauer Erdmann Zirpins.

Fichtenwalde: Gustav Matzat, geb. 1893, Emme Matzat, geb. 1895, und Martha Matzat, geb. 1897.

Erlenfeld: Elfriede Meschkat, geb. 04.05.1924, und Gerda Meschkat, geb. 07.03.1923, beide Töchter von Otto Meschkat.

Seite 6 Ebenrode (Stallupönen)
Gesucht werden aus der Stadt Ebenrode:
Johann Beyer, geb. 1879, Schirwindter Chaussee, Baracke.
Familie Willy Hering, Geschäftsführer im Sägewerk am Bahnhof
Frau Schröder, Kasseler Straße 13, ihr Ehemann war Schneider.
Frau Emma Braun, geb. Paulukat, Bergstraße 5
Hedwig Salomon aus Kassuben, sie war bei Schneidermeister Schröder im Haushalt tätig.
Alexbrück-Abbau: Otto Segendorf.
Wilpen: Hermann Ludigkeit, geb. 1903, bis 1942 in Schorellen wohnhaft gewesen, auf der Flucht 1945 vermisst.
Andersgrund: Emil Salewski, geb. 1927, bei der Kurlandarmee 1945 vermisst.
Berningen: Franz Strupat, geb. 1871, und Frau Henriette, geb. Gudat, auf der Flucht von Pr.-Eylau vermisst.
Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter.
(24b) Möglin bei Bredenbek, Kreis Rendsburg. Ehemalige Stallupöner Realgymnasiasten und Luisenschülerinnen! Unser Nachrichtenblatt Nr. 1 ist erschienen. Eine Anzahl überzähliger Stücke kann gegen Einsendung von 1 DM Unkostenbeitrag von mir bezogen werden. Es enthält u. a. die Anschriften von rund 150 früheren Schülern und Schülerinnen. Dr. Kurt Stahr.

Seite 6 Gumbinnen
Es werden gesucht:
Stadt Gumbinnen: Fritz Blauert, Soldauer Straße 9; Otto Braatz und Ehefrau Johanne, Albrechtstraße; Albert Grünheid, Gartenstraße; August Jandt, Goldaper Straße 10; Frau Toni Knorr, Kasernenstraße; Thomas Matschuck, Meelbeckstraße 36; Fritz Maul, Oberzollsekr., Bismarckstraße; Frau Gertrud Meinl, Goldaper Straße 33; Helmut Schimmock, Friedrichstraße 13; Eduard Schwarz, Ofensetzer, Franz-Schubert-Straße 35; Fritz Sneikus, Tischlermeister, Gartenstraße 28; Stefan von Komerofsky, Heilpraktiker, Hindenburgstraße 7; Fritz Unger, Gartenstraße; Minna Weber, geb. Licht, Roonstraße; Frau Auguste Wiczorreck, Bismarckstraße 44 (Ulanenkaserne); Dr. Erich Zenthoefer, Roonstraße 20; Fräulein Johanna Zimmernings (früher Firma Dembinsky); Otto Zwirnlein, Königstraße 21; Gerhard Sudermann, Oberleutnant.

Aus Kreis Gumbinnen:
Frau Johanna Didwischus, Steffensfelde
Siegfried Didwischus, Steffensfelde
Karl und August Ehmer, Preußendorf
Johann und Ehefrau Luise Isakeit, Ohldorf
Frau Kepalies, Schmilgen
Martha Kidzuhn, geb. Fouquet, Lolen
Fräulein Frida Kurbjuhn, Schweizertal
Fritz Lange, Sattlermeister, Nemmersdorf
Otto Pilkuhn, Mixeln
Walter Rosenbaum, Ohldorf
Gustav Steinbiss und Ehefrau Helene, Krausenbrück
Kurt Szonn, Tischler, Ohldorf
Paul Tomuschat, Angereck

Seite 6 Insterburg Stadt und Land
Gesucht werden die folgenden Landsleute:
1. Marta Hoffmann, geb. 01.01.1900, Beruf: Binderin, später beim Magistrat beschäftigt, aus Insterburg, Danziger Straße 19 (Margarete Ramminger, Bersenbrück, Kreis Osnabrück, Stiftshof 7.)
2. Betty Gembris, aus Insterburg, Quandelstraße, Alter ungefähr 33 – 35 Jahre; Heinz Krause, geb. ungefähr 16.04.1926 aus Insterburg, Siehstraße (Hans Holm, Witten/Ruhr, Bergstraße 1.)
3. Fritz Jakubeit, geb. 19. oder 20.11.1903, Justizinspektor, Amtsgericht, Insterburg, Wohnung: Jordanstraße, (Erna Elbe, Hamburg 20, Falkenried 1.)
4. August Pusch und Ehefrau Berta, aus Birkenhof bei Aulenbach, Kreis Insterburg (Willy Prang, Harsefeld, Kreis Stade, Steinfeld 5.)
5. Karl Basenau und Ehefrau Anna, geb. Lang, aus Drahskinehlen bei Bokellen, Kreis Insterburg. (Lena Lang, Markt, Drogerie, in Bender, Neckarsulm, Württemberg.)
6. Alice Strauß, Insterburg, Calvinstraße 27, Inhaberin einer Gastwirtschaft. (Franz Grau, Brackwede 1, Westf. 27, im Riekerfelde 14)
7. Hinrich Brase, Hauptmann a. D., 1944 noch bei der Wehrmacht (Luftwaffe) in Elbing/Westpr., Heimatanschrift: Insterburg, Straße unbekannt. Frau Brase wohnte 1944 im Dezember noch in Insterburg. (Eva Rosenkranz, Erlangen, Burgbergstraße 103.)
8. Gertrud Mauritz, geb. Jackstadt, geb. 23.11.1910 aus Puschdorf, Kreis Insterburg. (Fritz Jackstedt, Gelsenkirchen, Grenzstraße 12a)
9. Karl Weber und Anna, aus Insterburg, Ludendorffstraße 2. Herr Weber war Schlosser bei der Reichsbahn. (Bertha Isigkeit, Karnap bei Alt-Essen, Kaiserwerther Straße 31)
10. Heinrich Bendszus, Landwirt, aus Georgenburgkehlen (Ursula Wolter, Fleestedt, Kreis Harburg, Hermann-Fabel-Weg 179)
11. Fritz Weichert, geb. 14.05.1902, aus Kampeneck, Kreis Insterburg. Herr Weichert hat am 21.01.1945 die Heimat mit dem Treck verlassen, seitdem keine Nachricht. (Maria Weichert, Gr.-Schenkenberg über Bad Oldesloe Land)
12. Familie Preuß, aus Insterburg, Horst-Wessel-Straße; Richard Schäfer und Frau Minna, Alter ungefähr 64 Jahre, zwei Kinder, Erwin und Ursel, aus Insterburg, Danziger Straße (Minna Motzkus, Witten/Ruhr, Körnerstraße 21)
13. Metschuck, Vorname unbekannt, Postschaffner und Postkraftwagenführer, aus Insterburg (Herr Czerlinski, Postamtmann a. D., (22c) Hilden, Meide 34)
14. Berta Westerbecher, geb. Auge, geb. 01.12.1888, aus Insterburg, Pregelstraße 35, Geschäft: Mühlenstraße 1 (Karl Hoost, Norf bei Neuß, Lindenstraße 11)
15. Wir suchen folgende Angestellte des Standortlazaretts Insterburg: Frau Bangert, Ulanenkaserne; Frau Erna Führer, Victoriastraße; Herr Schröder, verl. Albert-Stadie-Straße; Herr Sellke, Augustastraße; Herr Tepper, Siedlung Sprindt; (Walter Schattauer, Köln, Eifelstraße 8)
16. Otto Schiller, aus Amalienhof, Kreis Insterburg (Friedrich Gabriel, Paderborn, Bessenstraße 1)
17. Johanne Gallinat, geb. ungefähr 1890, aus Insterburg, Hindenburgstraße 11 (Hugo Kersten, Betzdorf/Sieg, Karlstraße)
18. Fritz Tautkus, geb. 1891, und Frau Meta, geb. Calkenings, geb. 06.05.1891, aus Insterburg, Hindenburgstraße. Die älteste Tochter Erna war verheiratet und hieß Mitzkat, sie soll mit ihrem Mann und ihren Kindern nach Sachsen evakuiert worden sein. (Georg Gerull, Duisburg, Beeckerwerth, Rheinbacher Straße 18)
19. Gruber, Klempnermeister, aus Insterburg, Lindenstraße, später Flugzeugwerft Heiligenbeil (Zentralstelle Oldenburg/Oldb. Kanalstraße 6a)
20. Tomescheit, Bauer, aus Bärensprung, Kreis Insterburg. Herr Tomescheit war 1945 im Lager Georgenburg in Gefangenschaft (Fritz Hillgruber, Gronenberg Pönitz, Ostholstein)
21. Otto und Auguste Dombrowski, aus Insterburg, Wadgarten, Willi-Hölger-Straße 8 (Herta Schreiber, Kriegerheide 143, Post Lockhausen/Lippe)
22. Kurt Broschell und Familie, aus Finkengrund, Kreis Insterburg. Herr Broschell kam 1945 in Danzig in Gefangenschaft (Bernhard Broschell, Arnstadt)
23. Luise Genske, aus Insterburg, zuerst auf dem Gericht beschäftigt, dann bis zur Flucht auf dem Postamt. Soll zwei Brüder haben, die beide Geschäftsinhaber waren (Günther Laeckner, Hamburg-Niendorf, Friedrich-Ebert-Straße 37, bei Frau Kließ)
24. Auguste Waselowski, nebst Kindern Liselotte, Dieter, Inge und Waltraud, und Großmutter Henriette Waselowski, aus Romanuppen bei Obehlischken, Kreis Insterburg, Vorwerk von Gut Wittgirren (Anna Weisse, Dogern/Waldshut, Südbaden. Neue Heimat Nr. 169, bei Schmid)

Seite 6 Labiau
Es liegt eine Heimkehrernachricht über Max Krull aus Labiau vor. Angehörige werden gebeten, sich an den Kreiskarteiführer Knutti, Elpersbüttel bei Meldorf (Holstein) zu wenden.

In einer Rentenangelegenheit wird Herr Erwin Steiner aus Steinau gesucht.

Seite 6 Bartenstein
Gesucht werden: Aus Bartenstein:
Oberst Heinz Hoffmann, Fritz Wolf und Kurt Wenger vom Stabe IR 44
Siegfried Drubba von der Heeres-Standort-Lohnstelle
Frau Erna Mantau, geborene Schink, und die Brüder Fleischermeister Walter und Willi Schink

Aus Domnau: Lisbeth Schwarz von der Zweigstelle der Kreissparkasse, Frau Margot Stramm von der Volksbank, Sattlermeister Erich Raffel, Frau Tempel, wohnte bei Friseur Marienfeld.
Erwin Stein aus Plaustendorf.
Rudolf Grütz aus Redden, auf der Flucht verschleppt.
Karl Schulz aus Damerau, und Frau. Michael Weiß aus Bartenstein, Siedlungsweg

Seite 7 Allenstein-Stadt
Wer von den Angehörigen des Allensteiner Volkssturms kennt Valentin Choydina, geb. am 10.02.1895, aus Allenstein, Hohensteiner Querstraße 12? Wer war mit ihm zusammen im Volkssturm? Wer kann bestätigen, dass Valentin Choydina im Januar 1945 beim Einsatz in Allenstein gefallen ist?

Gesucht werden Klaus Schindler, geb. 11.09.1926. Allenstein, zuletzt Soldat Colmar Elsaß, letzte Nachricht November 1944 Flieger-Bataillon B I Colmar, Elsaß; Karl Gabriel, Allenstein, Kurze Straße 5 (Maurer, Stadtverwaltung); Frau Hedwig Janowitz, geb. Goerigk, Allenstein, Hermann-Göring-Straße 11; Josef Poschmann, zuletzt wohnhaft in Allenstein, Liebstädter Straße 41; Reg.-Inspektor Karl Gerlach, Allenstein; Anna Diedering, geb. Naujokat, Allenstein; Alfred Diedering, geb. 1935 oder 1936; Hilde Wershofen aus der Zimmerstraße; Feldwebel Albert Wilner, geb. 28.03.1914, Feldpostnr. 27 953; SS-Soldat, Anton Wilner, geb. 11.06.1920, Feldpostnr. 19 167; Major Goinka; Köhler; Rosenow; Hauptmann Reinecke; Frau Gertrud Metzing, geb. Birnatowski, Allenstein, Am Langsee in der Neusiedlung; Maria Senszek, aus Allenstein, Alte Jägerkaserne Block 4.

Gesucht werden: Otto Krenz, früher Allenstein, Richterstraße 9
Paul Haushalter, früher Allenstein, Bahnhofstraße, Restaurant „Zum Dreieck“
Aloys Balk, früher Bienkowski, beschäftigt gewesen bei H. Schöneberg, Zeppelinstraße 8
Familie Becher, Allenstein, Beethovenstraße 6
Eva Pietrusky, geb. 18.09.1918 O/Pr. Rudzann, Treudankstraße 22
Hanna Pietrusky, geb. 31.08.1926, Allenstein, Treudankstraße 22
Martha Schott, geb. 24.08.1892, Bischwitz, Kreis Ohlen
Horst Jürgens, Allenstein, Freiherr-von-Stein-Straße, Jakobstraße, beschäftigt gewesen bei der Firma Roensch & Kegel
Familie Bartsch, Allenstein, Roonstraße
Obergerichtsvollzieher Ludwig Kollmer, Allenstein
Meyer, von der Vermittlung für männliche Angestellte beim Arbeitsamt Allenstein
Taubstummenlehrerin i. R. Gertrud Romahn, 65 Jahre alt, früher Allenstein, Hermann-Göring-Straße
Familie Jelen, Allenstein, Parschaustraße 49
Margot Klein, geb. 16.07.1923 in Friedland/Ostpreußen, von den Russen am 16.03.1945 aus Adl. Gallgarben (Samland) verschleppt
Wilhelm und Emma Wiede, Allenstein, Sandgasse 1a
Frau Amanda Wittfried, geb. Bouillon, aus Allenstein, sowie die Tochter Dorothea
Fräulein Hildegard Mathes, geb. am 20.05.1905 (Angestellte bei der Justizverwaltung) aus der Adolf-Hitler-Allee 79
Alfred Penk, geb. 20.05.1893, Lokführer, Bahnhofstraße 66a
Erwin Penk, Allenstein, Bahnhofstraße 66a (wird seit 1944 in Russland vermisst)
General Menny, Allenstein, Roonstraße, Kommandeur der Nachr.-Abt. 11
Otto Petrusch, Reg.-Insp., Allenstein, Herrenstraße 20
Frau Louise Lemke, geb. Spie, Allenstein, Herrenstraße 20
Hermann, Charlotte und Viktor Tolk, Allenstein, Wadanger Straße 21a
Willy, Fritz, Kurt Hintzmann, Walter Rattay, Paul Seefeldt, Hans Heinrich
Klaus Schindler, geb. 11.09.1926, zuletzt Soldat in Kolmar/Elsaß beim Flieger-Bat. Bender B I. Seit November 1944 ist über den Verbleib des Klaus Schindler nichts bekannt
Dr. Rudolf Kirchheim und Frau, Allenstein, Schillerstraße 5
L. Schlachta (Rentner), Allenstein, Schillerstraße 5
Frau Emilie Lisseck, geb. Orzech, Allenstein, Schillerstraße 5
Frau Klara Reimann, geb. Heustein, Allenstein, Schillerstraße 5
Friedrich Figura, Schornsteinfegermeister, Allenstein, Schillerstraße 5
Otto Petrusch, Reg.-Insp., Allenstein, Herrenstraße 20
Frau Louise Lemke, Allenstein, Herrenstraße 20
Frau Professor Elisabeth Mann, geb. Fröhlde, Allenstein, Kaiserstraße 17
Obersteuerinspektor Makowka (Finanzamt Allenstein)
Martha Lankau, geb. Schnarbach, Allenstein, Eisenbahnstraße 14
Käthe Schulz (Postbeamtin i. R.), Allenstein, Kronenstraße 35
Familie Walter, Allenstein, Mohrunger Straße (Am kleinen Bahnhof)
Fräulein Gertrud Burdack, Allenstein, Bismarckstraße 6

Wer von den Allensteiner Landsleuten kann Angaben über den Tod der Frau Anna Duwe (Pelzgeschäft), Oberstraße 3, machen? Wer war Augenzeuge des Freitodes der Obengenannten?

Gesucht wird Fräulein Wiesbaum aus der Kleeberger Straße.

Wer von den Allensteiner Landsleuten war auf dem Dampfer „Andross“, der im Januar 1945 mit Flüchtlingen die Stadt Swinemünde angelaufen hat? Auf diesem Dampfer war auch Frau Waltraud Bauchrowitz, geb. Zielinski, geb. am 11.09.1925, aus Allenstein. Ab Swinemünde ist über den Verbleib der Frau Bauchrowitz bis heute nichts bekannt geworden. Wer kann über das Schicksal der Frau Waltraud Bauchrowitz Auskunft geben?

Seite 7 Allenstein-Land
Trotz mehrerer, wiederholten Bitten, fehlen noch die Seelenlisten von folgenden Gemeinden:
8/ Barwienen, 9/ Bertung-Dorf, 12/Bruchwalde, 13/ Cronau, 14/ Darethen, 18/ Deuthen, 19/ Dietrichswalde, 24/ Gedaithen, 25/ Gillau, 26/ Göttkendorf, 28/ Grabenau, 31/ Gronitten, 39/ Gr.-Trinkhaus, 40/Herrmannsort, 41/Hirschberg, 42/ Hochwalde, 43/ Honigswalde, 48/ Kalborn, 52/ Kirschdorf, 58/ Kl.-Purden, 61/Kranz, 62/Lansk, 64/Leißen mit Gut, 65/Lengainen-Dorf mit Schippern, 66/Leschnau, 68/Maraunen, 69/Mauden, 71/Mokainen, 73/Negladden, 75/Nerwigk, 82/Odritten, 84/Pathaunen, 73/Nagladden, 75/Nerwigk, 82/Odritten, 84/Pathaunen, 87/Plautzig, 94/Redigkainen, 98/Rosenau, 99/Rosgitten, 102/Schillings, 103/Schönau, 105/Schönfelde, 116/Thomsdorf mit Sophienhof, 117/Tollack, 121/Warkallen, 123/Wmitten, 124/Wengaithen.
Nach hier vorliegenden Listen sind ehemalige Lehrer dieser Orte schon wieder im Amt, und es wird daher um ihre Mithilfe besonders gebeten.

Bis zum Jahresende sind viele Umzüge erfolgt, und es wird daher an die Bekanntgabe der neuen Anschrift erinnert. Bei jeder Zuschrift ist immer neben der heutigen Adresse die Heimatanschrift anzugeben. Ohne Heimatanschrift ist eine Bearbeitung der Vorgänge unmöglich.

Gesucht werden: Joachim Binger aus Dietrichswalde; Familie Bösader aus Schaustern; Bruno Koitka, geb. 12.12.1904, aus Greislienen; Eltern oder Angehörige der Christina Witt, geb. 1941/1942 (Christina war in Wartenburg bei ihren Großeltern); Familie des Landwirts Josef Wagner I aus Grieslienen; Ernst Grabowski, geb. 02.05.1915 in Gegehnen, aus Wartenburg; Gastwirt und Kolonialwarenhändler Bergmann, im letzten Kriege Uffz. in Italien, aus dem Kreis; Paul Müller oder dessen Ehefrau aus Darethen; Kurt Baumgart, geb. etwa 1906, und Lehrer Heinrich, geb. etwa 1900, aus Penglitten.

Als im Felde verstorben wurden gemeldet: Hubert Ritter, Schuhmacher aus Reußen im August 1946 in Russland, und August Klapper, etwa 50 Jahre, aus Allenstein, Boekestraße (Milchhandlung) bei Charkow im Winter 1946/1947.

Seite 7 Neidenburg
Gesucht wird die Anschrift des praktischen Arztes Dr. Bruno Schluff bzw. die seiner Familie, früher in Neidenburg wohnhaft.

Seite 7 Mohrungen
Gesucht werden:
Aus Liebstadt: Frau Marie Lemke. Frau Marie Klein. Frau Mirbach (Drogerie). Frau Gertrud Dost (geb. 13.05.1929)
Aus Saalfeld: Hotelbesitzerin Jankowski. Hotelbesitzerin Krebs. Franz Nickel (Verwalter einer Schneidemühle). Schmiedemeisterfrau Auguste Patschkowski und Ida Patschkowski. Fritz Weiß und Ehefrau Martha, Brunnenstraße. Walter Bader. Geschäftsführer Rudolf Kohlmann.
Aus Mohrungen: Nebenstellenleiter Hübner. Vermittler Emil Meyer. Gustav Trampnau. Anna und Helene Trampnau. Meta Wichert, Georgenthal. Mat Klein. Gustav Krause. Emil lau. Eduard Lenz, sämtlich aus Wiese-Abbau.
Insassen des Altersheims Gr.-Simnau, vor allem Friedrich Josteit. Hermann Peter-Geißeln. Adolf Hoffmann und Frau Elise, geb. Kilian, Sadlauken.
Die Landsleute Friedrich Taube. Ernst Schidzig. Marga Schitzig und Helger Schidzig aus Saalfeld sind von Lütjenburg nach (22a) Kempen am Niederrhein, Burgring 63, verzogen.

Seite 7 Pr.-Eylau
Gesucht werden aus Albrechtsdorf: Franz Block und Sohn Bruno Block
Almenhausen (Freudenthal): Gutsbesitzer Schwede.
Glommen: Frau Mohnke (oder Monke), geb. etwa 1895
Mühlhausen: Friedrich, Wilhelmine und Erna Machewitz
Posmahlen: Familie Fabian
Pr.-Eylau: Familie Harwarth (Sägewerk) und Obersteuerinspektor Schröder
Landsberg: Frau Helene Bartel. Frau Erna Stahl, geb. Plaumann

Seite 7 „Kamerad, ich rufe dich!“
Gesucht wird Hermann Stuhldreier, geb. 07.03.1913, aus Holzen-Boesperde, Grenzweg 4. Er war zuletzt in Kurland und hatte die Feldpostnr. 48 684 (Hammerdivision Nr. 253 A-Regiment). Die letzte Nachricht stammt vom 15.02.1945.

Seite 8 Adolf Poschmann. Der verdienstvolle Heimatforscher wird siebzig Jahre alt (mit Foto)
Kriegs- und Nachkriegszeit haben in den Reihen der ostpreußischen Heimatforscher leider manche empfindliche Lücke gerissen. Doch ist Gott sei Dank auch aus der älteren Generation der ostpreußischen Historiker immer noch eine erfreuliche Anzahl von Männern tätig, die, aus dem reichen Schatz ihrer in jahrzehntelanger Arbeit gesammelten Kenntnisse schöpfend, in größeren oder kleineren Abhandlungen und Beiträgen die ostpreußische Geschichte bekanntzumachen sich bemühen und ihre Kraft auch weiterhin der geschichtlichen Erforschung unserer unvergesslichen Heimat widmen.
Vor kurzem erst konnte hier des hochangesehen ostpreußischen Historikers Bruno Schumacher aus Anlass seines 75. Geburtstages gedacht werden. Jetzt lenkt der Beginn des neuen Jahres unsere Aufmerksamkeit auf einen anderen Heimatforscher des alten Preußenlandes, Oberstudiendirektor Dr. Adolf Poschmann, der am 2. Januar 1955 seinen siebzigsten Geburtstag begehen kann.
Poschmann entsammt einer alteingesessenen Kölmerfamilie des Ermlandes, die nachweislich seit 1530, also mehr als vierhundert Jahren, den gleichen sehr ansehnlichen Bauernhof in Komainen im Kirchspiel Heinrikau (zwischen den Städten Wormditt und Mehlsack gelegen) ihr eigen nannte. Als letzter männlicher Erbe war Adolf Poschmann selbst in den Jahren vor der Vertreibung Besitzer dieses Grundstückes. Nach dem Besuch des Braunsberger Gymnasiums widmete er sich vor allem an der Universität Königsberg dem Studium der Germanistik, Geschichte und Erdkunde, war dort mehrere Semester Senior des Historischen Seminars unter Professor Werminghoff (der zahlreiche ostpreußische Studenten zu Doktorarbeiten über die Geschichte ihres Landes angeregt hat) und promovierte bei Geheimrat Hahn mit einer Arbeit über „Die Siedlungen in den Kreisen Braunsberg und Heilsberg“ zum Doktor der Philosophie. Schon bald nach dem philosophischen Staatsexamen kam er an die deutsche Auslandsschule in Madrid, wo er während des Ersten Weltkrieges auch wiederholt als Vertreter der deutschen Botschaft bei kulturellen Veranstaltungen mitwirkte. Nach der Rückkehr in die Heimat war er zunächst einige Zeit als Studienrat am Provinzialschulkollegium in Königsberg tätig, bis er als Oberstudiendirektor die Leitung des Gymnasiums in Rößel übernahm, die er mit einer Unterbrechung von wenigen Jahren (wo er als Direktor an der Staatlichen Aufbauschule in Braunsberg wirkte) bis zur Vertreibung beibehielt. Durch die Flucht nach Dänemark verschlagen, organisierte er dort das Schulwesen in den Lagern der ostdeutschen Heimatvertriebenen und bekleidete daneben auch das wenig dankbare Amt eines Lagerrichters. Nach der Umsiedlung übernahm er dann die Leitung des Gymnasiums in Rüthen (Westfalen), wo er auch nach seiner Pensionierung noch in seinem alten Lehrberuf tätig ist.
Bei seinen Arbeiten zur ermländischen Geschichte hat sich Poschmann, ein treuer Nachfahre ermländischer Bauerngeschlechter, stets mit besonderer Liebe der Aufklärung und Darstellung ländlicher Verhältnisse angenommen. Das zeigt schon seine Doktorarbeit, das beweisen seine sorgfältigen statistischen Untersuchungen über den Pferde- und Viehbestand im Ermland, seine Aufsätze über die Landesaufnehmen, die die preußischen Beamten bei der Einverleibung des Fürstbistums Ermland im Jahre 1772 anfertigten, seine Veröffentlichung ermländischer Visitationsberichte des 17. und 18. Jahrhunderts sowie seine kleine Festschrift anlässlich des sechshundertjährigen Jubiläums seines heimatlichen Kirchdorfes Heinrikau. Das veranlasste ihn auch wiederholt zu Vorträgen über das ermländische Bauerntum.
Sein Interesse galt in erster Linie der Geschichte der neueren zeit, vor allem der Jahrzehnte nach 1772. Die Veränderungen, welche die neue preußische Aera in der Verwaltung der ermländischen Städte zur Folge hatte, sowie die Einrichtung preußischer Garnisonen im Ermland waren Themen, die eine sorgfältige Bearbeitung durch ihn fanden. Seine langjährige Tätigkeit als Direktor des Rößeler Gymnasiums lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Vorläufer dieser Schule und veranlassten ihn zu umfassenden Darstellungen über die Geschichte des Augustinerklosters wie des Jesuitenkollegs in Rößel. Diese Arbeiten zusammen mit den vorzüglichen Veröffentlichungen des verstorbenen Rößeler Erzpriesters Georg Matern (dem er einen eingehenden Nachruf gewidmet hat) über Burg und Amt Rößel, über die Pfarrkirche sowie über die Pfarrgemeinde von Rößel, boten ihm die Grundlage für seine „Geschichte der Stadt Rößel“, die er anlässlich des sechshundertjährigen Stadtjuliläums 1937 herausgab, wohl die bestfundierte Geschichte einer ostpreußischen Kleinstadt. Ähnliches gilt von der gleichfalls durch ihn veröffentlichen „Geschichte der Stadt Seeburg“.
Abgesehen von den eben genannten beiden Büchern und einer langen Reihe von Lebensbeschreibungen, die er über bedeutende ostpreußische Persönlichkeiten für die „Altpreußische Biographie“ (begonnen von Christian Krollmann, jetzt unter Kurt Forstreuter in der Fortsetzung begriffen) früher wie auch jetzt wieder beigesteuert hat, sind seine Aufsätze sämtlich in der „Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands“ erschienen, die von dem 1856 gegründeten Historischen Verein für Ermland in bisher 85 Heften herausgegeben worden ist. Dem Vorstand dieses Vereins, der demnächst seine Veröffentlichungen wieder aufnehmen wird, gehört Poschmann bereits seit 1919 an; er ist zur Zeit dessen dienstältestes Vorstandsmitglied. Zugleich ist er auch seit einer Reihe von Jahren Mitglied des Historischen Kommission für ost- und westpreußische Heimatforscher des alten Preußenlandes.
In den letzten Jahren hat Poschmann zwei gut gelungene Bildstreifen über das Ermland zusammengestellt und kurze anschauliche Beschreibungen dazu verfasst. Aus seiner Feder sind auch im Ostpreußenblatt wiederholt kürzere und längere Beiträge über das Ermland, vor allem über dessen Städte erschienen, die dem Leser ein ausgezeichnetes Bild vom Werden und Wachsen dieser Ortschaften vermittelt haben.
Darum seien auch hier vor aller Öffentlichkeit dem hochverdienten ermländischen Heimatforscher zu seinem siebzigsten Geburtstag zugleich mit dem herzlichen Dank für seine bisherige umfangreiche Arbeit die besten Glückwünsche für sein ferneres Leben und für ein weiteres erfolgreiches Wirken im Dienst unserer preußischen Heimat entboten. Dr. habil. Hans Schmauch.