Folge 07 vom 05.02.1955
Seite 1 Dr. Ottomar Schreiber, mit großem Foto
Unser Dr. Schreiber lebt nicht mehr; er ist in der Nacht zum letzten Sonntag zur ewigen Ruhe heimgegangen.
Viel zu früh für uns Ostpreußen, für uns Heimatvertriebene und für das ganze deutsche Volk hat sich damit das Leben eines Mannes vollendet, dem wir alle unendlich viel zu danken haben. Er war Mitbegründer unserer Landsmannschaft und drei Jahre hindurch ihr Sprecher, er wurde dann ihr Ehrenpräsident. Aber sein Schaffen und Wirken erschöpfte sich nicht in dem Kreis, der mit diesen Aufgaben umschrieben wird, es fand seine Begrenzung auch nicht in dem hohen Amt, das er als Staatssekretär im Bundesministerium für Vertriebene bekleidet hatte, - Ottomar Schreiber war vielmehr der führende geistige Kopf der deutschen Heimatvertriebenen überhaupt, er war ihr Mund und ihr Gewissen.
In der Not der Vertreibung war es ein Glück und ein Segen, dass wir ihn hatten. Er war nicht nur einer von uns, einer von unserem Fleisch und Blut, er war die Verkörperung der besten Eigenschaften unserer ostpreußischen Menschen. Die Lauterkeit seines Wesens war so unbedingt, dass in seiner Gegenwart ein schlechter Gedanke gar nicht aufkommen konnte. Ein tiefes Pflichtgefühl beseelte ihn; unermüdlich war er tätig, und er kannte dabei keine Schonung gegen sich selbst.
Diese im besten Sinne preußischen Eigenschaften waren eingebettet in warme Menschlichkeit und tiefe Güte. Kein Wort der Verbitterung oder gar des Hasses kam über seine Lippen, und die Charta der Heimatvertriebenen, in der feierlich jeder Rache und jeder Vergeltung abgeschworen wird, sie ist Geist von seinem Geist. Es gehörte auch zu seinem Wesen, dass er sich niemals in den Vordergrund stellte oder auch nur irgendein Aufheben von sich machte; er zeigte die Bescheidenheit, die immer mit wahrer Größe einhergeht. Mehr sein als scheinen, dieses schöne Wort hat gerade er uns vorgelebt. So gab es kaum jemand, der sich der sittlichen Kraft seiner Persönlichkeit entziehen konnte.
Dazu kamen Gaben des Geistes, wie sie nur sehr selten einmal einem Menschen geschenkt werden. Ein klarer und durchdringender Verstand ließ ihn sofort das Wesentliche erkennen; sein Urteil war treffend und sicher. Dabei war er keineswegs ein Mensch, der sich nur mit der Wirklichkeit auseinandersetzte, mit der politischen und wirtschaftlichen etwa, wie es manchem vielleicht scheinen könnte, - er war vor allem ein musischer Mensch. Jeder, der das Glück hatte, ihn persönlich näher zu kennen, war erstaunt, wie er in der weiten Welt der Musik ebenso zu Hause war wie in den Lehrgebäuden der Philosophie und in den Werken der Dichter.
Von dieser Grundlage eines untadeligen und vornehmen Charakters, großer geistiger Gaben, einer tiefen Bildung und eines umfassenden Wissens wirkte er für unsere Heimat in der Vertreibung wie kein Zweiter vor ihm und neben ihm. Er hatte die Gabe, das Erfahrene und Erdachte in vollkommener Weise und in fesselnder und immer neuer Art darzustellen; er war einer der glänzenden Redner, die es im deutschen Volk gab.
So können wir bei ihm ohne jede Übertreibung von einem großen Menschen sprechen. Wo immer man von den hervorragenden Repräsentanten des deutschen Ostens reden wird, da wird auch sein Name genannt werden müssen.
Diese Zeilen können nur die gröbsten Striche eines Bildes geben; viele von uns werden es aus persönlichem Erleben füllen können. Wenn ein Landsmann einmal nach einer Rede sagte, es sei wie in einem Gottesdienst gewesen, dann brachte er damit wohl am schönsten zum Ausdruck, wie sehr uns unser Doktor Schreiber durch sein Wort und durch die Kraft seiner Persönlichkeit Halt und Hilfe zu geben wusste. Wir achteten und verehrten ihn, und wir liebten ihn. Wir verlieren mit ihm einen der Besten, die die ostpreußische Erde getragen hat.
Dr. Ottomar Schreiber entstammt einer Familie, die schon 1412 in der Komturei Theden in Westpreußen ansässig war. Am 1. Mai 1889 zu Marienburg geboren – sein Vater war Schulrat in Neustadt in Westpreußen -, studierte er in Königsberg und Breslau Philosophie, Geschichte und neue Sprachen. Im Ersten Weltkrieg wurde er zweimal verwundet. Nachdem er 1919 Studienassessor in Danzig und Oliva und von 1920 bis 1922 Verlagsbuchhändler in Wuppertal und München gewesen war, kam er 1922 nach Memel, der Stadt, in der er dann über zwei Jahrzehnte wirkte.
In dem Kampf, den das Memelgebiet in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen um das Recht der Selbstbestimmung und um die Erhaltung des in Jahrhunderten Gewordenen und Gewachsenen führte, stand er an entscheidender Stelle. Nachdem er in den Jahren von 1922 bis 1932 als Erster Syndikus der Industrie- und Handelskammer große Erfahrungen und Kenntnisse auf wirtschaftlichem Gebiet hatte sammeln und nutzen können, vor allem auch bei zahlreichen internationalen Verhandlungen, wurde er Anfang Juni 1932 Präsident des Direktoriums des autonomen Memelgebietes, also der Regierung. Seine Amtszeit war ein einziger Kampf gegen das Ziel einer mit Hilfe des Kriegszustandes herrschenden litauischen Regierung, das Memelland möglichst schnell litauisch zu machen. Nachdem er mehrfache Forderungen des litauischen Gouverneurs auf einen Rücktritt abgelehnt hatte, wurde er im Juni 1934 verhaftet und gewaltsam seines Amtes enthoben. Eine der ihm dann auferlegten Beschränkungen bestand darin, dass er sich bis 1938 jeden zweiten Tag bei der Polizei registrieren lassen musste. Wieder in sein Amt bei der Industrie- und Handelskammer zurückgekehrt, wurde er aus diesem 1942 durch den Gauleiter wegen seines Widerstandes gegen Gewaltmaßnahmen entfernt.
In jenen Jahren, in denen die Fragen des Memelgebietes oft vor dem Völkerbund und vor anderen internationalen Gremien behandelt wurden, fiel Dr. Schreiber noch die besondere Aufgabe zu, den memelländischen Standpunkt in Formen darzulegen, die auch auf diesem internationalen Feld Aufmerksamkeit finden konnten. Er hat auch diese Aufgabe in vollendeter Art gelöst.
Nach dem Zusammenbruch kam er zunächst nach Tegernsee in Oberbayern. 1946 bis 1947 arbeitete er im Büro für Friedensfragen in Stuttgart mit. Im März 1948 wurde er einer der Mitbegründer der Landsmannschaft Ostpreußen; er wurde zu ihrem Sprecher gewählt.
Damit, begann der zweite große Abschnitt in seinem Leben, das Wirken für alle deutschen Heimatvertriebenen und der Kampf gegen die Missachtung des Heimatrechtes. Anfang des Jahres 1949 wurde er als Leiter des Amtes für Fragen der Heimatvertriebenen nach Frankfurt berufen; im Dezember des gleichen Jahres wurde er von der Bundesregierung zum Staatssekretär im Ministerium für die Angelegenheiten der Vertriebenen ernannt. Drei Jahre hindurch war er Sprecher unserer Landsmannschaft, aber dann glaubte er, die ständig wachsenden und immer neu sich stellenden Aufgaben der Landsmannschaft nicht mehr mit den Pflichten seines Staatsamtes in Einklang bringen zu können. Der Vertretertag folgte Anfang Oktober 1951 seinem Wunsch, ihn von seinem Amt als Sprecher zu entbinden. Die Landsmannschaft ernannte ihn zu ihrem Ehrenpräsidenten.
Trotz der starken Widerstände, die sich der Arbeit des Bundesvertriebenenministeriums und damit auch der seines Staatssekretärs entgegenstellen, ließ sich Dr. Schreiber nicht entmutigen. Mit großem Geschick, mit einer ausgedehnten und bis in die Einzelheiten gehenden Kenntnis der recht komplizierten Sachgebiete und mit einer nie erlahmenden Arbeitskraft tat er alles, das schwere Los seiner Schicksalsgenossen zu beheben und zu mildern. Es war ein sehr undankbares Amt, das er ausübte. Im November 1953 wurde er in den Ruhestand versetzt.
Dr. Schreiber zog mit seiner Familie nach München. Wer ihn auch nur etwas kannte, der wusste, dass er dort nun nicht etwa in beschaulicher Ruhe leben würde. So sehr es ihn locken mochte, jetzt seinen musischen Neigungen nachzugehen, die in den Jahren vorher doch immer zurückgedrängt worden waren, das Pflichtgefühl war doch stärker. Schon während der Zeit seines Amtes war er ein Künüer der großen geistigen und sittlichen Werte, die der deutsche Osten dem deutschen Volk und der abendländischen Kulturwelt geschenkt hat, und niemals auch war er müde geworden, die Erkenntnis von der Schicksalsverbundenheit der abendländischen Völker in immer weitere Kreise zu tragen. Während seiner Amtszeit hat er allein in zweieinhalb Jahren 250 Vorträge und Reden gehalten, eine gewaltige Leistung, die ireiwilig neben den schweren und umfassenden Aufgaben des Staatsmannes vollbracht wurde.
Auch nach München kam von überall her der Ruf zu sprechen, und Doktor Schreiber versagte sich nicht. Er wusste, wie sehr er die Herzen bewegen konnte, die Herzen auch von Menschen, die in ihrer Heimat verblieben waren. So hat er aus einem tiefen Pflichtgefühl heraus nicht an sich gedacht und daran, sich zu schonen. Auch als er gebeten wurde, die Herausgabe einer heimatpolitischen Zeitschrift zu übernehmen, der „Schicksalslinie“, bürdete er sich D’er.c umfangreiche Arbeit auf. Seine Freunde sahen mit Sorge, wie er sich weiter im Dienst der Heimat verzehrte.
Am 1. Mai 1954 ist er 65 Jahre alt geworden. Mit uns wünschten damals viele Deutsche aus allen Teilen unseres Vaterlandes von herzen, es mögen ihm Gesundheit und Arbeitskraft noch viele Jahre ungeschmälert erhalten bleiben und ihn das große Ziel erreichen lassen, für das er, für das wir alle leben und arbeiten. Diese Wünsche haben sich nicht erfüllt.
Vor Weihnachten musste er für eine kurze Zeit ins Krankenhaus, zur Beobachtung, wie es hieß. Am Silvestertag schrieb er in einem Brief an einen Landsmann, der ihm menschlich nahe stand, von sch und seiner Familie: „Wir haben etwas viel mit Krankheit zu tun gehabt, sind aber rechtzeitig zu Weihnachten aus der Klinik nach Hause gekommen. Daher steht in der Rangordnung der guten Wünsche die Gesundheit bie uns obenan.“ Ende Januar hören wir, dass er mit einer Trombose ins Krankenhaus gehen müsse, und in der Frühe des 6. Februar 1955 kam die Todesnachricht. In der Zeit, in der die Tage unserer Vertreibung sich zum zehnten Male jähren, ist er heimgegangen in den ewigen Frieden.
Wir danken ihm für alles, was er für uns und unsere Heimat getan hat, und wir bitten Gott, er möge seiner Gattin und seinen Kindern die Kraft geben, das Schwere zu tragen.
Das Beileid des Bundespräsidenten
Der Bundespräsident hat an Frau Margarethe Schreiber nach Bekanntwerden des Hinscheidens von Staatssekretär a. D. Dr. Schreiber das folgende Beileidsschreiben gerichtet:
Sehr geehrte gnädige Frau! Zu meiner sehr schmerzlichen Überraschung erhielt ich heute früh die Nachricht von dem Hinscheiden Ihres Gatten, und ich möchte Ihnen und Ihren Kindern meine herzlichste Teilnahme an diesem so bitteren Verlust aussprechen.
Das Wirken Ihres Gatten für das Memelland war mir schon bekannt, ehe ich ihn dann 1949 und 1950 persönlich kennenlernte. Diese Begegnung hatten von Anbeginn das Wesen der menschlichen Zuneigung. Ich habe ei allen Gesprächen mit Ihrem Gatten, waren sie mehr dienstlich-amtlicher oder mehr privater Art, den Eindruck seines festen, ruhigen Charakters, seiner nüchtern-sachlichen Beurteilung und seiner menschlichen Wärme gehabt.
Ich hatte gehofft, dass der Ruhestand ihm noch die Möglichkeit geben könnte, die Fragen, an denen er selber durch Jahrzehnte so unmittelbaren Anteil hatte, für die Geschichte festzuhalten, was er wohl mit am besten hätte leisten können. Nun ist sein rascher Heimgang doch zu einem unerwarteten Schmerz geworden. Ihr Theodor Heuss.
Im aufopferungsvollen Einsatz tätig
Bundesvertriebenenminister Dr. Oberländer richtete an Frau Margarethe Schreiber das folgende Beileidstelegramm:
Hochverehrte gnädige Frau! Zu dem so überaus schmerzlichen und unersetzlichen Verlust, der Sie betroffen und Ihrer glücklichen Lebensgemeinschaft ein jähes Ende gesetzt hat, erlaube ich mir, Ihnen und Ihren Kindern meine herzlichste Anteilnahme auszusprechen. Sie verlieren in Ihrem Herrn Gemahl einen treuen, hochherzigen Lebensgefährten, der durch viele schwere und glückliche Jahre an Ihrer Seite stand. Er war während seines reich erfüllten Lebens für seine Landsleute im aufopferungsvollen Einsatz tätig. Er hat im Dienste der Bundesrepublik wesentlich an deren Aufbau sowie zur Rückkehr des Vertrauens unter den Vertriebenen an eine soziale Gerechtigkeit beigetragen. In aufrichtigem Mitgefühl Ihr Theodor Oberländer.
Seite 4 Landsleute kamen aus der Sowjetunion. In Friedland eingetroffen.
In den Monaten Januar und Februar 1955 sind einzelne ostpreußische Landsleute aus russischer Internierung im Lager Friedland eingetroffen. Es handelt sich um Verschleppte und Verurteilte, die nach Verbüßung ihrer Strafe in der Sowjetunion zwangsangesiedelt wurden und die nun nach langen Bemühungen die Genehmigung zur Ausreise erhalten haben. Die in der Liste unter Nr. 17 bis 27 aufgeführten Landsleute sind am 3. Februar 1955 im Lager Friedland als Einzelreisende eingetroffen, sie wurden am 05.02. im Lager abgefertigt. In dem Transport, der am 3. Februar aus Polen eintraf, er umfasst 21 Personen, befand sich auch der Landsmann Paul Wittrin. Die Familie Bardischewski (29 bis 32) und Gustav Toschka (33) kamen mit dem dritten Transport, der aus den besetzten deutschen Ostgebieten in Friedland eintraf.
Wir bringen hier die Liste der in Friedland angekommenen Landsleute:
1. Otto Bonies, geb. am 31.08.1902, aus Pillkoppen
2. Wilhelmine Druskat, geb. am 07.09.1890, aus Ernstthal, Kreis Angerapp
3. Hedwig Dulischewski, geb. am 03.08.1894, aus Mörken
4. Franz Eisenblätter, geb. 25.09.1916, aus Steinbeck-Königsberg
5. Otto Entoch, geb. am 30.12.1923, aus Ihlnicken, Kreis Samland
6. Grete Godau, geb. am 26.03.1925, aus Königsberg
7. Helene Hanke, geb. Rudowski, geb. am 16.03.1899, aus Gr.-Heydekrug
8. Herta Jansen, geb. am 09.06.1916, aus Königsberg
9. Helmut Job, geb. am 22.03.1929, aus Kinderhof, Kreis Gerdauen
10. Gerhard Käwel, geb. am 25.05.1930, aus Langenfelde
11. Elli Mattern, geb. am 25.02.1914, aus Königsberg
12. Gustav Preuß, geb. am 25.12.1908, aus Zinten, Kreis Heiligenbeil
13. Anna Reuschhoff, geb. Maslowski, geb. am 13.02.1897, aus Woduhnkeim, Kreis Bartenstein
14. Liesbeth Romeike, geb. am 13.09.1905, aus Baslak
15. Meta Ruppestein, geb. am 04.09.1910, aus Schneckenwalde, Kreis Tilsit-Ragnit
16. Frieda Bewernick, geb. am 14.12.1921, aus Königsberg
17. Valir Bewernick, geb. am 02.06.1951
18. Bruno Florian, geb. am 05.09.1923, aus Wartenburg, Kreis Labiau
19. Gertrud Florian, geb. am 27.06.1922, aus Sarkau
20. Heinz-Dieter Florian, geb. am 02.06.1954
21. Eva Geschke, geb. am 11.04.1916, aus Königsberg
22. Minna Kürbis, geb. Schweitzer, geb. am 10.06.1901, aus Deeden, Kreis Goldap
23. Gerda Nikoleizik, geb. am 09.12.1928, aus Kl.-Gnie, Kreis Gerdauen
24. Regina Nikoleizik, geb. am 22.02.1954
25. Ella Opitz, geb. am 15.01.1900, aus Königsberg
26. Maria Pallentin, geb. am 20.03.1894, aus Sickenhöfen, Kreis Fischhausen
27. Bruno Rogge, geb. am 29.01.1929, aus Theut, Keis Labiau
28. Paul Wittrin, geb. am 25.09.1927, aus Kathrinhofen, Kreis Samland
29. Willi Bardischewski, geb. am 01.05.1898, aus Walddorf, Kreis Sensburg
30. Anna Bardischewski, geb. Toschka, geb. am 09.06.1902, aus Walddorf, Kreis Sensburg
31. Helgard, Bardischewski, geb. am 10.11.1937, aus Walddorf, Kreis Sensburg
32. Dieter Bardischewski, geb. am 20.01.1942, aus Walddorf, Kreis Sensburg
33. Gustav Toschka, geb. am 16.07.1876, aus Walddorf, Kreis Sensburg
Seite 5 Eine Totgesagte kam aus Königsberg
Dreizehn Deutsche waren noch in der Stadt. Von unserem Berliner rn.-Mitarbeiter
Die Zahl der noch in Königsberg lebenden Deutschen kann man heute beinahe an den Fingern abzählen, sagt Frau Elsa H., die dieser Tage mit einem Sammeltransport aus der Hauptstadt Ostpreußens in Westberlin eintraf. Als sie, zusammen mit vier anderen Landsleuten, abreiste, befanden sich noch dreizehn Deutsche, zehn Frauen und drei Männer, in der Stadt. Einige von ihnen waren bereits im Besitz der Ausreisegenehmigung, sie hatten aber noch nicht das Fahrgeld zusammen. Jeder muss die Reise ja selbst bezahlen; sie kostet von Königsberg bis Berlin 220 Rubel.
Inzwischen werden weitere Deutsche aus Königsberg die Reise nach dem Westen angetreten haben, so dass vermutlich nur noch fünf oder sechs zurückgeblieben sein dürften.
Eineinhalb Jahre vergingen, bis Frau H. die Ausreisegenehmigung aus Moskau erhielt. Zwei bis dreimal in der Woche schrieb sie an die Botschaft der DDR in Moskau. Ihre Briefe wurden stets auf einer Postkarte bestätigt, das war aber auch alles. Dieser Schriftverkehr verschlang Hunderte von Rubeln, die Frau H. nur unter Entbehrungen erübrigen konnte. Endlich, im Dezember 1954, traf die langersehnte Ausreiseerlaubnis ein. Und da Frau H. in der glücklichen Lage war, ein Guthaben von dreihundert Rubeln zu besitzen, konnte sie die Reise bald antreten. Als sie in Berlin eintraf, musste sie eine böse Überraschung hinnehmen. Ihre Verwandten starrten sie an, als ob sie einen Geist vor sich sähen; ihr früherer Ehemann hatte sie nämlich für tot erklären lassen. Diese Kunde traf sie wie ein harter Schlag. Die zuständigen Behörden halfen ihr, wenigstens die amtlichen Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen.
Im Gesicht der sechsunddreißigjährigen Frau spiegelt sich ihr leidvolles Schicksal wider. Sie ist gebürtige Königsbergerin. Als der Krieg zu Ende ging, wohnte sie in Maraunenhof. Ihr Mann galt damals als verschollen. Ihr einziges Kinde, ein Junge, wurde ihr durch einen Verkehrsunfall entrissen.
Im November 1947 wurde Frau H. wegen eines angeblichen Lebensmitteldiebstahls zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt. In Wirklichkeit wollten die Russen zu billigen Arbeitskräften kommen. Sie kam in das Lager Palmnicken an der Samlandküste, wo die Sowjets die Bernsteingewinnung und Verarbeitung wieder aufnahmen. Das Ostpreußenblatt schilderte die dortigen Zustände in jener Zeit in einem Bericht, Bernstein und Tränen, der in Folge 46 des vorigen Jahrgangs, Ausgabe vom 13. November, erschienen ist.
Im Lager befanden sich sechs- bis siebenhundert Frauen. Wie sich unsere Leser erinnern werden, gab es auch ein Männerlager. Die Frauen arbeiteten zum Teil in einer Werkstatt, wo nach Entwürfen Bernsteinschmuck hergestellt wurde, meist Halsketten, Armbänder, Anhänger und Broschen. Mit den schönen Erzeugnissen der ostpreußischen Bernsteinmanufaktur kann dieser Schmuck auch nicht entfernt verglichen werden. Jede Arbeiterin hatte ihre genau vorgeschriebenen Handgriffe zu machen, und jeden Tag musste ein bestimmtes Soll erfüllt werden. Frau H. war als Bohrerin tätig. Sie musste Löcher in die zu Perlen verarbeiteten Bernsteinstücke bohren.
1953 wurde Frau H. entlassen. Sie kehrte nun nach Königsberg zurück. Viel hatte sich dort während ihrer Abwesenheit nicht geändert. Die Stadt lag immer noch in Trümmern, und die Lebensmittelverhältnisse hatten sich kaum gebessert.
Frau H. fand Arbeit in einer Möbelfabrik, die früher zu den angesehensten Werkstätten Königsbergs gehört hatte. Es war das ehemalige Möbelwerk Reuter in der General-Litzmann-Straße, die Veraufsstelle auf dem Steindamm wird vielen Königsbergern ein Begriff sein. Hier wurden zu unserer Zeit nur Qualitätsmöbel hergestellt. Als Frau H. dort arbeitete, wurden primitive Schränke, Tische und Stühle buchstäblich zusammengehauen. Um Qualität bemühte sich niemand; Hauptsache war nur, dass alles möglichst schnell vor sich ging. Und wenn der Tag zur Bewältigung des „Soll“ nicht ausreichte, so musste oft noch die Nacht dazugenommen werden.
Der Arbeitslohn reichte gerade zur Bestreitung der notwendigsten Lebensbedürfnisse. Für Anschaffungen blieb nichts übrig. Diese unzureichende Entlohnung ist auch der Grund, warum die noch dortgebliebenen Deutschen Königsberg bisher nicht verlassen konnten. Selbst wenn sie die Ausreiseerlaubnis in der Tasche haben, fehlt ihnen leider das Fahrgeld. Frau H. hätte auch noch lange sparen müssen, wenn sie nicht von ihrer Arbeitszeit in Palmnicken her ein Guthaben von 300 Rubeln gehabt hätte, das ihr zur rechten Zeit ausgehändigt wurde.
Frau H. hat es auch jetzt sehr schwer, und es wird noch lange dauern, bis der herbe Zug um ihren Mund weichen wird.
Seite 6 Ebenrode (Stallupönen)
Gesucht werden: Otto Knappke-Lauken;
Malermester Schmittek-Ebenrode, Scheunenstraße
Malermeister Otto Barschikowski-Ebenrode, Kasseler Straße
Pauline Wruck-Eydtkau, zuletzt in Bautzen, Sachsen
Frau Budrewitz-Schapten, Januar 1945 in Kuschiten, Kreis Pr.-Eylau gewohnt
Landarbeiter Hermann, Warendorf und Landarbeiter Franz Borrmann aus Wilpen
Seite 6 Sensburg
Gesucht wird der Fischereipächter Max Wolff, Wohnort zu Hause unbekannt, von einem Heimkehrer.
Seite 6 Lyck
Die Gruppe Hannover hat am 16. Januar 1955 ein großes Programm abgewickelt. Bemerkenswert ist, dass die geretteten Farb-Lichtbilder aus der Sammlung unseres Landsmanns Lehrer Herbst vorgeführt werden konnten.
Nach Berichten ist unsere Heimat besonders stark von großen Wolfsrudeln bedroht. Bei Goldap hat man zwei Wölfe von 135 cm Länge erschlagen. Sonderfahrten von Studenten und Jägern werden von Warschau nach Masuren gemacht, die Aufschriften tragen: „Wir töten die Wölfe.“ Trotzdem wird man der Plage nicht Herr. Wer weiß genaue Daten über die letzten Wölfe in Masuren?
Suchmeldungen:
Wer hat den Fuhrhalter Herbert Drogies (1886) gesehen und weiß von seinem Schicksal? Er soll 1947 in Bremen-Neustadt gewesen sein.
Wer kann zuverlässig die Trauung der Gertrud Kunze, geb. Tiedte, am 20.05.1944 bestätigen?
Wer weiß über die Familie Otto Fröhlich aus Dippelsee bescheid, den Tod der Mutter, den Aufenthalt des Vaters (zurückgewandert?). Die Tochter Waltraud (Traute) lebt ohne Anhang im Westen; Verwandte mögen sich melden.
Fräulein Else Gawanda (Vorsorge-Versicherung) möge sich melden. Es wird im übrigen oft nach Versicherungswerbern gefragt, um bestehende Versicherungen nachzuweisen. Ich bitte alle, die Auskunft geben können, sich zu melden.
Inge Kerling, 08.11.1930, sucht ihre Mutter Marta, Helene Kerling, evtl. verheiratete Schiefko, Lyck, Morgenstraße 4 (?).
Angehörige von Max Bendsko, 1929/1930, Landarbeiter aus dem Kreise Lyck werden gesucht.
Wer kennt Karl Groehn, geb. 21.08.1894 in Dippelsee, und sein Schicksal?
Gesucht werden: Fritz Jacobi, 40 Jahre, Lück
Johenn Nietzko, Abbau Funk
Familie Franz Gieske, Yorckstraße 35
Hedwig Saath, geb. Hagen, Petersgrund
Hermann Malso, Grabnick
Gutsbesitzer Berg und Familie Palm, Sawadden
Otto Penop und Stiefsohn Paul Karrasch, Statzen
Familie Baumgart, Lübeckfelde
Hans Prostka, Bahnarbeiter, Lycker Siedlung
Franz Kalinna, Postangestellter, Lycker Siedlung
Familie Emil Steinert, Wischniewen
Albert Selugga, Vater war Schmiedemeister, Fließdorf
Schneidermeister Johannes Matheuszik, Scharfenrade
Luise Boch, 1878, Steinberg
Christian und Auguste Knapp, Stradaunen
Der Buchsachverständige Zötl ist gefallen. Unterlagen sind nicht vorhanden.
J. Hoffmann, Helfer in Steuersachen, ist verzogen, er wohnt in Düsseldorf, Jürgenplatz 54
Seite 6 Suchanzeigen
Ehemalige Angehörige der ehem. Dienststellen 1. Landbewirtschaftungsstelle Zichenau, Nebenstelle Mackeim, 2. Kreisbauernschaft Mackeim, meldet Euch. Fritz Klein, ehem. Kreisreferent bei der Landbw.-St. Z., Nebenstelle Mackeim, jetzt Hattenrod/Flugpl., Post Harbach, Kreis Gießen
Mitglieder der (Freiwilligen) Sanitätskolonne vom Roten Kreuz aus Königsberg, aus den Jahren 1910 – 1945 werden gebeten, sich zu melden unter Nr. 51058 Das Ostpreußenblatt
Wer kann Auskunft geben über Gustav Albien, und Martha Albien, geb. Dobrat, und Fritz Albien. Sie haben alle bis 1944 in Feldeck, früher Laugallen, bei Pelleninken, Kreis Insterburg, gewohnt. Nachricht erb. Leopold Dobrat, (22b) Wüstsiefen, Overath, Bezirk Köln
Kurt Peters, geb. 25.03.1923 in Hohenstein, Ostpreußen. Nachricht erb. Deutsches Rotes Kreuz, Suchdienst Hamburg, Abteilung II (Zivilvermisste), Az.: A II b/F 2/L/Krs. 382, Hamburg-Osdorf, Blomkamp 51
Wer kann Auskunft geben über meinen Vater August Apholz, geb. 01.01.1885, Landwirt in Jägertal bei Postnicken, Kreis Samland? Wurde auf der Flucht in Rauschen von den Russen eingeholt, seitdem fehlt jede Spur. Nachricht erb. Sohn Fritz Apholz, Wuppertal-Barmen, Schellenbecker Straße 45. Unkosten werden erstattet.
Achtung! Hauptgefangenenlager Minsk! Welcher Russlandheimkehrer war im Jahre 1946 mit meinem Sohn, Feldwebel Carl Bartel, Königsberg, im Hauptgefangenenlager Minsk zusammen und kann mir über sein Schicksal berichten? Unkosten werden erstattet. Frau Bertha Bartel, Hamburg 19, Grundstraße 22
Frau Ilse Barran wird von Apotheker Schwennicke, Bad Heilsbrunn, Obb., gesucht.
Wer kann Auskunft geben über Heinz Bussas, Leutnant der 1. Artillerie-Ersatzabteilung 1 Königsberg, Feldpostnr. 39 918 B, vermisst am 08.11.1943 bei Gawriki, 20 km östlich Witebsk, Russland? Er ist geboren am 21.07.1918 in Ruß, Memelland, war Volksschullehrer. Nachricht erb. Ursula Hinz (20b) Avendshausen über Kreiensen
Siegfried Butzke, geb. 25.03.1928, aus Neuwalde bei Insterburg, bis Februar 1945 bei Bartenstein, Ostpreußen, während der Flucht verschleppt, seiner Zeit Schmiedelehrling, wird gesucht von Anneliese Rotner, Gelsenkirchen-Buer, Goldbergstraße 66
Russlandheimkehrer! Gesucht wird Feldwebel Paul Czerwinski, geb. 28.05.1916 in Neidenburg, Ostpreußen, zuletzt Moskau 3631. Nachricht erb. Anneliese Rotner, geb. Pfiffer, Gelsenkirchen-Buer, Goldbergstraße 66
Wer kann Auskunft geben über Hans Flucht, geb. 1926 in Rositten, Ostpreußen? Letzte Anschrift Ende Januar 1945: Grenadier Hans Flucht, 4/Hus. Kosten, Wartheland. Nachricht erb. Frau Anna Müller, Kappeln, Schlei, Arnisserstraße 19
Mit Foto. Rumänienkämpfer! Heinrich Dannowski, geb. 24.09.1912, letzter Wohnort Heilsberg, Hauptwachtmeister, Regts.-Stabs-Batt. A. R. 241, 161. I.-D., Feldpostnr. 15 248. Letzte Nachricht über meinen Sohn von einem Heimkehrer, der Ende August 1944 in russ. Gefangenschaft zwischen Dnjester und Pruth (Bessarabien) bis zur Aufteilung des Lagers mit ihm zusammen war. Nachricht erb. Agathe Dannowski, Hamburg 33, Bramfelder Chaussee 36a
Wer kann Auskunft geben über meinen Sohn, Helmut Fuchs, aus Schloßbach, Kreis Ebenrode, Ostpreußen? Er war bei der Einheit Feldpostnr. 17 468 C und ist seit Juni 1944 bei Orscha, Mittelabschnitt, vermisst. Wer war mit ihm zusammen? Er soll im Jahre 1947 oder 194 in einem Lager bei Insterburg gesehen worden sein. Nachricht erbittet Frau A. Fuchs, Niesig 49, Fulda-Land. Unkosten werden vergütet.
Wer kann Auskunft geben über den Verbleib meines Bruders, Karl Grigat, geb. 15.09.189 in Wolfsdorf bei Waldau, Kreis Samland, letzter Wohnort Wolfsdorf bei Waldau, Kreis Samland? Er wurde 1945 von den Russen verschleppt, seitdem fehlt jede Spur. Nachricht erbittet Auguste Krämer, geb. Grigat, Herrenzimmern, Kreis Rottweil, Bösingerstraße 146. Früher Kapheim (Schloß), Post Groß-Lindenau, Kreis Samland.
Gesucht wird aus Königsberg, Gen.-Litzmann-Straße, Hilde Guse, geb. Helfrich, von Frau Maria Joppien, Visselhövede, Hannover, Goethestraße 26
Suche Obergefreiten Heinz Kusch, geb. 22.05.1920 in Königsberg, vermisst seit Juli 1944 in Estland bei Marine-Flakabteilung. Uffz. Paul Maak, geb. 09.01.1908 zu Königsberg, letzte Nachricht Januar 1945 aus Neubrandenburg, Gren.-Ers.-Batl. 48. Nachricht erb. Frau Maak, Altberge, Kreis Lüneburg, Siedlung 9
Ida Lau, verheiratet, Name unbekannt, aus Königsberg, Oberhaberberg, Wilhelmshöe, wird von einer Schulfreundin, die in Berlin wohnt, gebeten, ihre Anschrift mitzuteilen. Anschrift erb. unter Nr. 50 634 Das Ostpreußenblatt
Gesucht wird der Bauer Emil Laaser, geb. am 08.03.1881 in Staggen, Kreis Insterburg, zuletzt wohnhaft in Staggen. Augenzeugen, die evtl. den Toten gesehen oder begraben haben, werden gebeten, sich umgehend zu melden bei Frau Lydia Tummes, geb. Laaser, (21a) Eilshausen 414, Kreis Herford in Westf.
Walter Müller, geb. 08.07.1928 in Mertinsdorf, Kreis Sensburg, zuletzt wohnhaft Sensburg, Ostpreußen, Bischofsburger Landstraße 16, am 13.03.1945 von den Russen verschleppt, seitdem fehlt jede Spur. Welcher Russlandheimkehrer kann Auskunft geben? Nachricht erb. Adolf Müller, München 25, Keseler? (unleserlich) Straße 4/or.
Welche Schicksalsgenossin war mit Christel Parplies, geb. 01.01.1930 in Oberschwalben, Kreis Insterburg, Ostpreußen, in Russland zusammen? Wer kann über ihren Tod nähere Auskunft geben? Nachricht erb. Frau Dora Parplies, Natbergen 29.
Traute Pawlack oder Pawelak, geb. ca. 1922, aus Ostpreußen, Nacrict erb. Deutsches Rotes Kreuz, Suchdienst Hamburg, Abteilung II (Zivilvermisste), Az.: A II b/F2/L/Krs. 613, Hamburg-Osdorf, Blomkamp 51
Kurt Pletat, bitte sofort melden bei E. Stadie, (24b) Kiel, Bergstraße 26/IV.
Achtung! Bruno Podlech, geb. 09.12.1920 in Draulitten, Kreis Pr.-Holland, Ostpreußen, letzter Wohnort Hirschfeld, Kreis Pr.-Holland, Ostpreußen, Landarbeiter, Gefreiter bei einer Inf.-Einheit an der Ostfront, Feldpostnr. 04 747 D, letzte Nachricht vom 24.04.1945 bei den Kämpfen um Stettin; seitdem fehlt jede Spur. Wer kann Auskunft geben? Unkosten werden erstattet. Nachricht erb. Rudolf Lindenblatt, Dortmund-Scharnhorst, Am Westheck 333
Wer kann etwas mitteilen über Oberlokomotivführer Hermann Reska, geb. 15.12.1883 und seine Ehefrau Berta, wohnhfat Korschen, Hohe Straße? Beide wurden zuletzt im März 1945 aus Heilsberg, Ostpreußen, von den Russen verschleppt. Nachricht erb. Helga Reska, Wuppertal-Barmen, Am Anger 12
Frauen aus der Nähstube der Heeres-Waschanstalt Königsberg, Wallring 3, die mit der Vorarbeiterin Frau Anna Schütze bis Januar 1945 zusammen gearbeitet haben, wollen sich bitte melden. Frau Anna Schütze, Müßlheim bei Koblenz, Annastraße 27
Achtung Nordenburger! Auskunft über den Verbleib des Mittelschullehrers Johannes Slawski und Frau Elsa, geb. Augustin, erb. für Marta Ußkurat unter Nr. 50 983 Das Ostpreußenblatt
Wer kennt das Schicksal der Geschwister aus Gardwingen bei Pobethen, Fritz Steinke, geb. 05.01.1936 in Pogerstieten bei Cuhmehnen, Kreis Samland, Rosemarie Steinke, geb. 24.05.1938 in Mülsen bei Cranz, Kreis Samland, in Regehnen bei Pobethen zuletzt gesehen. Frau Marie Steinke, geb. Klammer, Kinder Irmgard und Lilli Steinke aus Drucktehnen, Kreis Samland, zuletzt in Pobethen gesehen. Nachricht erb. Fräulein Elfriede Steinke, Hannover, Husarenstraße Nr. 10, früher Mülsen bei Cranz, Kreis Samland.
Achtung Russlandheimkehrer! Wer kann Auskunft geben über meinen Mann, Stabsgefr. Alfred Stobbe, aus Peyse, Kreis Samland, Ostpreußen, beim Ers.-Ausbildungsb. 151 5a Pr.-Eylau, Westpreußen, Blücher-Kaserne? Letzte Nachricht vom 15.01.1945 aus Pr.-Eylau. Nachricht erb. Fr. Herta Stobbe, (24b) Brunsbüttelkoog, Cuxhavener Straße 4
Achtung Allensteiner! Verwalter des Hauses Roonstraße Nr. 17 in Allenstein, Ostpreußen, Fabrikbesitzer Richard Wichert, gehörig, wird gebeten, seine Adresse anzugeben oder auch ein Einwohner des Hauses. Frau Margarete Wichert, Bielefeld, Kopernikusstraße 64
Russlandheimkehrer! Wer kann Auskunft geben über das Schicksal des Uffz. Bruno Thiedmann, aus Braunsberg, Ostpreußen, geb. 18.08.1906, vermisst seit 27.07.1944, Kampfraum Prysow, Feldpostnr. L 53 233, Lgpa. Posen? Nachrichten erb. Alois Thiedmann, (13a) Schney, Oberfranken, Gründleinsweg 2, Unkosten werden erstattet.
Suche Oberstabsfeldwebel Weinert, Landesschützen-Bat. 217/4. Komp., früher Braunsberg, Ostpreußen, Uffz. Fritz Gorgolla, Landesschützen-Bat. 217/4, Komp., früh. Osterode, Ostpreußen, Schlosser Emil Perkuhn, früher wohnhaft in Goldap, Ostpreußen. Nachricht erb. Josef Barduhn, Herringen, Westf., bei Hamm, Diesterweg 1, früher Osterode, Ostpreußen
Suche meinen Vater Daniel Zinn, geb. 16.03.1900, wohnhaft in Bartenhöhe bei Pamletten, Kreis Tilsit. Er wurde 1944 auf der Flucht in Borwalde bei Mehlsack zum Volkssturm eingezogen. Feldpostnr. unbekannt. Seitdem keine Nachricht. Wer kann mir Auskunft geben über den Verbleib meines Vaters? Nachricht erb. Albert Zinn, Jetzendorf 22, Kreis Pfaffenhofen (Ilm), Oberbayern, früher Bartenhöhe bei Pamletten, Tilsit.
Seite 7 Familienanzeigen
Die Geburt ihres Nesthäkchens, Sigrid Luise, zeigen hocherfreut an: Paul Rautenberg und Frau Gerda, geb. Sternberg. Labiau, Königsberger Straße 69, jetzt: (24b) Brunsbüttelkoog, Wurtleutetweute 22, den 5. Februar 1955
Geboren am 17. Dezember 1954, Sarel du Toit. In großer Freude die Eltern: Danie du Toit und Frau Hanna, geb. Schmidt, Farm Grensplaas, P. O. Ontjo, S.W.A. Die Geschwister: André, Jeanette, Danie, Linda. Die Großeltern: E. Schmidt (IV), Irene Schmidt, geb. Schucany, Farm Hiebis-Nord, P. O. Box 11, Tsumeb S.W.A. Sarel du Toit und Frau, Oudtshoorn, Cape Province. Urgroßmutter Berta Schmidt, früher Mühlhausen, Ostpreußen, jetzt: sowj. Bes. Zone
Wolfram, 22.01.1955. Die glückliche Geburt ihres Stammhalters geben in dankbarer Freude bekannt: Christel Schmidt, geb. Steppat, früher: Ragnit, Preußenstraße 4a und Franz Schmidt, früher: Karlsbad, jetzt: Gutenstetten, Kreis Neustadt a. Aisch, Mittelfranken
Mit froßer Freude geben wir die Geburt unseres ersten Jungen, Bernd-Gerhard, bekannt. Gerda Korella, geb. Hamann und Georg Korella, Ostseebad Rauschen. Jetzt: Stuttgart-Birkach, Hohenheimer Straße 26
Torsten, geb. 06.01.1955. Frank und Hartmut haben ein Brüderchen bekommen. In dankbarer Freude: Waltraut Gerlach, geb. Paulat und Günter Gerlach. Früher: Königsberg, Schönfließer Allee 73. Jetzt: Höxter, Westf., Grubestraße 26
Die glückliche Geburt eines kräftigen Jungen, geben in dankbarer Freude bekannt: Otty Pernutz-Wegner und Dr. phil. Hans Gerhard Pernutz, Rastenburg, Moltkestraße 22. Jetzt: sowj. bes. Zone
Karin. Die Geburt einer gesunden Tochter zeigen an: Heinz Gemballa und Frau Lieselotte, geb. König. Hannover-Wülfel, den 29. Januar 1955, Pastor-Wehr-Weg 1
Wir haben uns verlobt: Käte Pollack und Dr. med. Johannes Heydeck. 1. Februar 1955. Sorga über Bad Hersfeld, Ludwigsburg, Württ. Abelstraße 36. Früher: Osterode, Ostpreußen
Ihre Verlobung geben bekannt: Brigitte Hammerschmidt, Adl. Kurreiten, Kreis Insterburg, jetzt: Mehlen am Rhein, Austr. 31 und Gerhard Hammerschmidt, Ingenieur, Insterburg, jetzt: Wuppertal-E., Marienstraße 67. Februar 1955
Für die zahlreichen Glückwünsche und Geschenke anlässlich unserer Silbernen Hochzeit sagen wir allen Verwandten, Bekannten und unserer Landsmannschaft in Helmstedt unseren allerherzlichsten Dank. Fritz Nioch und Frau Berta, geb. Bernatzki, Ortelsburg, Ostpreußen. Jetzt: Helmstedt, St.-Barbara-Weg 20
Für die vielen Segenswünsche zu meinem 75. Geburtstag sage ich allen Gratulanten meinen herzlichsten Dank und sende allen Rodentalern herzlichste Heimatgrüße unserer Familie. Reinhold Krüger, Wiesbaden-Bierstadt, Kanzelstraße 6
Am 13. Februar 1955 wird unser lieber Vater und Opa, Kaufmann Albert Richter, 71 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich! Louis, Anna, Gertrud, als Kinder. Ingo, Manfred, Rosemarie, als Enkel. Früher: Wehlau, Deutsche Straße 21. Jetzt: Cuxhaven, Grenzstraße 35
Am 17. Februar 1955 begeht meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Oma und Schwiegermutter, Marie Radtke, geb. Nickel, ihren 70. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich und wünschen ihr einen langen, gesunden Lebensabend. Frau Radtke, jetzt Nürnberg 2, Wichernsiedlung, Wichernstraße 11. Helene Bachmann mit Kindern Elke und Maeve. Fritz Radtke mit Frau Anni und Kindern Manfred, Marlies, Otto. Elisabeth Ohlendorf mit Kind Ingrid. Auf diesem Wege grüßen wir alle Landsleute und Freunde aus Schwadtken, Waldhaus und Umgebung, Kreis Pr.-Eylau, Ostpreußen
Am 26. Dezember 1954 entschlief nach schwerer Krankheit, unsere liebe, gute Mutter und Oma, Marie Koslowski, geb. Tomzik, im 77. Lebensjahre. In tiefer Trauer, im Namen aller Angehörigen: Gertrud Adolph, geb. Koslowski. Königsberg, Rossittener Weg 9. Jetzt: Hamburg 20, Brödermannsweg 85c
Am 9. Januar 1955 ist meine liebe Frau, unsere liebe, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwägerin und Tante, Maria Zobel, geb. Michaelis, geboren in Zallenfelde, Kreis: Pr.-Holland, Ostpreußen, im 79. Lebensjahre, heimgegangen. Sie war so selbstlos und immer hilfsbereit. Im Namen der Familie: Hans Zobel. Braunschweig, Borsigstraße 23
Am 24. Januar 1955 entschlief sanft, im 78. Lebensjahre, unsere liebe Mutter, Schwieger- und Großmutter, Witwe Marie Skrodzki, geb. Plaga, früher: Königsberg, Hans-Sagan-Straße 21. Im Namen aller Angehörigen: Hildegard Großmann. Hannover, Henckellweg 29
Wir gedenken unserer in der Heimat ruhenden Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, der Konditorwitwe, Frau Anna Bader, am 15. Februar 1955, ihrem 100. Geburtstag, mit ganz besonderer Liebe, Dankbarkeit und Ehrfurcht. Für alle Baders aus Allenstein: Familie Georg Bader. Spork-Eichholz, Düsseldorf. Frankfurt/M.
Am 30. Januar 1955 verstarb infolge Herzschlages, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Wilhelmine Loerzer, verw. Steiner, geb. Ruhnke, im Alter von 76 Jahren. In tiefer Trauer: Gustav Loerzer. Familie Fritz Steiner, Bergheim, Kreis Waldeck. Familie Franz Loerzer, sowj. bes. Zone. Früher: Brakupönen, Kreis Gumbinnen. Jetzt: Bergheim, Kreis Waldeck
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen sagen herzlichen Dank: Elfriede Kehr, geb. Mantau und Kinder.